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Beim Ansehen dieser hochinteressanten Site sah ich auch die Liste der wiederaufgebauten Denkmäler Europas. Ich glaube ein Denkmal, vergleichbar mit dem Project des Berliner Schlosses, fehlt nachwievor. Vor kurzem ist in der Litauischen Hauptstadt Vilnius (Wilna) das symbolträchtige Schloss der Litauischen Grossfürsten wiederaufgebaut worden, eine sehr gelungene Rekonstruktion auf alten Fundamenten, dank alter Zeichnungen aus dem 18. Jahrhundert. Das Schloss wurde 1802 von den tsaristischen Behörden abgerissen und galt immer als ein Symbol litauischer Eigenständigkeit. Deshalb hat das kleine Land trotz wirtschaftliche Probleme die finanzielle Mittel bereitgestellt um das Schloss zu rekonstruieren.
In Lettland hat man vor zehn Jahren in Riga nicht nur das Schwarzhäupterhaus wiederaufgebaut, sondern auch die Fassaden des rigaer Rathauses. In Sowjetzeiten hat man übrigens wie durch ein Wunder das im zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörte Schloss der kurländischen Herzöge in Jelgava (Mitau) wiederaufgebaut, dessen Umfang die des Berliner Stadtschlosses ähnlich ist. Heutzutage ist dort die lettische Landwirtschaftsuniversität untergebracht.
Das ist ganz wunderbar ! Ohne Gechichte wissen wir nicht, wer wir sind und wo wir hingehen.
Dank den Leuten in allen Laendern, die die Vision haben solche Denkmaeler wieder aufzubauen.
Es ist unglaublich, was ich hier lese. Ich studiere Denkmalpflege und unabhängig von meiner Einstellung zum Wiederaufbau des Schlosses, muss ich sagen: DAS GEPLANTE SCHLOSS IST KEIN DENKMAL!
Um ein Denkmal zu sein, müssen folgende Kriterien erfüllt werden:
1) Denkmalfähigkeit: Das Gebäude muss zu einer abgeschlossenen Epochen gehören, vom Menschen geschaffen sein und mindestens eine der folgenden Kriterien erfüllen: geschichtlich, technisch, volkswissenschaftlichen, künstlerisch, städtebaulich oder gesellschaftlich wertvoll. Abgesehen davon, dass das Gebäude vom Menschen geschaffen wird, wird keine der obengenannten Kriterien erfüllt, da das Schloss rekonstruiert, nicht restauriert wird! Es ist keine Originalsubstanz da, mit der man arbeiten könnte. Es gehört keiner geschichtlich abgeschlossenen Epoche an, da es erst heute gebaut wird! Es ist auch nicht wertvoll in irgendeiner der oben genannten Kriterien, da es wie gesagt eine Rekontruktion ist. Um es platt zu sagen: Wenn ich ein Bild von Hundertwasser abmale, ist meine Kopie auch nicht künstlerisch bedeutsam.
2) Denkmalwürdigkeit: es muss ein öffentliches Interesse am Erhalt des Gebäudes bestehen. Am Erhalt des dieses Schlosses kann kein öffentliches Interesse bestehen, da es gar nicht mehr vorhanden ist!
Das neue Schloss ist KEIN DENKMAL und auch kein Teil unserer Geschichte, denn es wird jetzt erst gebaut und das nicht einmal originalgetreu, somit symbolisiert es auch keinen Teil unserer Geschichte!
Es wird ein ganz neues Gebäude gebaut, das Ähnlichkeit mit einem Gebäude hat, welches bis vor circa 60 Jahren am gleichen Ort stand. Ob das nun gut oder schlecht ist, darüber kann man streiten. Aber das sind ganz einfach die Fakten.
An Veronica:
Aber genau das, was sie beschreiben, ist doch das Schöne an diesem Wiederaufbauprojekt! Also packen wir es an und freuen wir uns auf die späte Heilung dieses Areals!
Naja der Kommetar ist mitlerweile 2 jahre alt und es besteht mitlerweile ein öffentliches Interesse und es wird jetzt doch originalgetreu gebaut!
In Berlin wird hoffentlich bald die Altstadt von Spree bis Fehrnsehturm und unter den Linden
wiederaufgebaut, so wie die Altstadt vom (mittlerweile wieder) schönem Dresden!
Immerhin haben wir 63.000 Unterschriften gesammelt, aber wenn es um den Wiederaufbau
einer deutschen Altstadt geht ist ja wohl (fast) jeder bereit seine Stimme dafür abzugeben.
Die Planung des originalgetreuen Wiederaufbaus der genannten Berliner Altstadt
wäre also gar nicht so kompliziert wie gedacht.Uns hat man auch gesagt es wäre zu
teuer und genrell unmöglich.Und?Wie ist der Sachstand?
-Genau.Wir stehen vor einer der schönsten Altstadt Europas.
http://www.neumarkt-dresden.de/