.
Mitteilung des Fördervereins Berliner Schloss
zu der in jüngster Zeit aufgekommenen Diskussion zu möglichen Änderungen und Bauverzögerungen beim Bau des Humboldt Forums im Berliner Schloss
Manfred Rettig, der Sprecher der Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum beendet für uns alle überraschend seine Tätigkeit für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Humboldt Forum am 29. Februar 2016.
Dies sorgte nicht nur bei uns, sondern natürlich auch in den Medien für Unruhe, manche wittern sofort Bauverzögerungen, Kostensteigerungen, ja einige gingen schon so weit, einen neuen BER zu befürchten.
Das ist typisch für die heutige Zeit, man spekuliert eher, als dass man sich durch gründliche Recherche zutreffendes Wissen verschafft.
Fest steht: Das Berliner Schloss – Humboldt Forum, auch das Humboldt Forum im Berliner Schloss, ist fertig durchgeplant, bis zur letzten Steckdose. Sicherheitshalber haben Herr Rettig und sein Team vor einiger Zeit noch einmal alle Planungen für die Gebäudetechnik einer Revision unterzogen – ein gutes Zeichen dafür, dass der Bauherr hier nichts dem Zufall überlässt.
Nun fand man im Bereich der Gebäudetechnik bei einem der mit der Detailplanung beauftragten Ingenieurbüros Fehler. Wohlgemerkt in den Plänen!
Dem Büro wurde gekündigt und dessen Planung komplett überarbeitet. Das verursachte Mehrkosten von ca. 6 Millionen Euro.
Gottseidank funktionierte also das Baumanagement, das ist doch der beste Qualitätsausweis für das Vorhaben! Die Kosten für die Überarbeitung wurden aus der für solche Fälle sicherheitshalber gebildeten Baurücklage bezahlt, sind damit ergebnisneutral und Bauverzögerungen gibt es deswegen auch nicht.
Geheime Planänderungen stehen nicht bevor, dem hat der Stiftungsrat, das höchste Aufsichtsgremium, auf Anregung von Herrn Rettig, einen Riegel vorgeschoben.
Alle möglicherweise noch kommenden Änderungswünsche müssen durch den Stiftungsrat. Der Verursacher wird zuvor aufgefordert, kostensteigernde Mittel aus seinem Budget selbst zu bezahlen und einen politisch Verantwortlichen zu benennen, der dem Stiftungsrat dafür Rede und Antwort steht, bevor dieser die Änderungswünsche prüft.
Dem Stiftungsrat gehören u.a. der Staatssekretär des Bundesfinanzministers an und Abgeordnete des Deutschen Bundestags, die dort Mitglieder des Haushaltsausschusses sind. Das sind Profis. Und diese und weitere Kollegen dort müssen erst einmal überzeugt werden, sonst passiert gar nichts.
Und so gilt:
Wenn es durch die nun aufgenommenen Planungen der Intendanz doch die eine oder andere sinnvolle und bahnbrechende Planungsänderung geben sollte, wird diese gründlich geprüft und dann nach den vorherstehenden Kriterien entschieden. Hier entsteht also kein unkontrollierbarer Prozess – und damit sind die jetzt schon herbeigeredeten, vielleicht sogar herbeigewünschten, planlosen Kostensteigerungen des Bauvorhabens reine Spekulation.
Außerdem:
Bis heute betonen die Hauptnutzer, der Senat von Berlin und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, man hätte keinerlei Änderungswünsche mit Einfluss auf die Kostenstruktur des Projekts!
So sind wir sicher, dass schon in wenigen Wochen wieder „Ruhe im Busch“ ist – business as usual.
Wilhelm von Boddien