Was passt besser zu einem Schloß?

Nun gilt es abzuwägen:
Was wäre harmonischer? Was paßt besser zu einem Schloß, in eine Altstadt und neben ein Weltkulturerbe?

Die Renaissancefassade des Schlosses, oder eine austauschbare, aber dafür moderne Glasfassade?

Ich glaube jeder muß zugeben, daß die Renaissancefassade architektonisch besser zu einem Schloß paßt, als eine moderne kalte Stahl-Glasfront.
Ich sehe jetzt schon die entsetzten und ungläubigen Gesichtsausdrücke der Touristen, wenn sie kopfschüttelnd die Ostfassade des Schlosses betrachten. Zudem ist die Ostfassade von historischer Architektur geradezu umgeben.
Rechts steht der Dom (von osten gesehen) und das Weltkulturerbe Museumsinsel und links der Marstall, dessen Verzierungen des Hauptsimses an den Eckbereichen und der Mittelgiebel auch wieder hergestellt werden sollten.
In jedem anderen Land, ob Rußland, Polen, die Balt. Republiken, oder Frankreich, Italien, Spanien usw… würde man das Schloß komplett nach und nach, Bauteil für Bauteil (auch von innen)rekonstruieren.
In Deutschland darf das natürlich nicht geschehen, das sehe ich auch ein, denn wo kämen wir denn dann hin…Eine Altstadt mit alter Architektur? In Deutschland undenkbar!
Für die deutschen Stadtzentren gilt: Je kälter und störender die Neubauten, desto besser. Wenn die Bürger mit der Architektur eines Neubaus in einem historischen Zentrum voll zufrieden sind, dann hat der Architekt etwas falsch gemacht.

27 Kommentare zu “Was passt besser zu einem Schloß?

  1. Eine ganz einfache und architektonisch banale Frage: Wie will man die jeweiligen Ecken zur Ostfassade gestalten?

    Weiterhin bleibe ich dabei: Solche eine Diskussion überhaupt zuzulassen, zeigt die Professionalität dieses Projektes auf!

    Eine andere Diskussion wäre doch einmal interessant: Wie wertvoll war die Gestaltung der Achse "Unter den Linden" bezüglich des Schloßes? Das Schloß öffnete sich zum Wasser hin und bis auf den Standpunkt ist die achsiale Wirkung nun bei weitem nicht besonders gelungen.

    Ich plädiere weiterhin für einen neuen Entwurf dieses Platzes, der den Lustgarten in den Mittelpunkt stellt, denn das tat das Schloß in keiner Weise!

    MfG
    Heiko Warnecke

  2. …Ich plädiere weiterhin für einen neuen Entwurf dieses Platzes, der den Lustgarten in den Mittelpunkt stellt, denn das tat das Schloß in keiner Weise!

    Richtig, der Lustgarten war auch nicht der Mittelpunkt. Der Mittelpunkt war das Schloß. Der Lustgarten war also sozusagen eher ein Schloßgarten oder ein kleiner Schloßpark.

    Allerdings kommen Sie mit Ihrer Forderung für einen neuen Entwurf (vielleicht ein Hochhaus, damit endlich das Gejammer der zu geringen Nutzfläche aufhört?) etwas zu spät. Das Humboldtforum mit den drei Schloßfassaden und der Schlüterhof ist glücklicherweise schon beschlossen. Auch die klassizistische Kuppel wird kommen.
    Die Ostseite ist der einzige Punkt, an dem noch gearbeitet werden muß.

    Wenn man jetzt eine moderne Glasfassade an die Ostseite setzt, so wird das nur ein Provisorium, also nichts von Dauer. Dann sehe ich bereits den Abriß dieser Fassade und die Rekonstruktion der alten Renaissancefront vor meinem inneren Auge, selbst wenn es noch einige Jahrzehnte dauern wird.

    Da der alte Renaissanceflügel sehr verwinkelt war (er hatte ja auch noch zwei Höfe, den Eishof und Kapellenhof) wäre bei einer geschickten Raumaufteilung, die Nutzfläche nicht kleiner, als bei einer Glasfront! Das kann also nicht der Grund sein.

  3. Wie soll den dieser Neue Entwurf aussehen? Schauen sich sich doch mal die Mittel heutiger Architektur an. Mehr als Stahl und Glas fällt dennen doch nicht ein. Und zudem muss das Gebäude der größt mögliche Bruch zu seiner Umgebung sein. Der traditionelle Formenkanon ist natürlich verboten. Was soll da denn gescheites rauskommen? Außerdem gab es schon diverse Architekturwettbewerbe für einen völligen Neubau. Die Ergebnisse waren alle unbefriedigend. Das Schloss ist die beste Lösung. Basta! Wärmen sie nicht alte Geschichten auf.

  4. Guten Tag,

    bitte genauer lesen: Ich habe nie behauptet, dass der Lustagrten ein Mittelpunkt war. Er sollte es aber von der Anordnung her sein!

    Das Schloß lag aber achsial nie im Mittelpunkt und auf sämtlichen historischen Aufnahmen ist ganz einfach zu erkennen, dass das Schloß NIE ein Mittelpunkt war. Vor kurzem war hier auf der HP ein Bild zu sehen, um 1850, wo vor der Eingangsfassade noch Wohnhäuser standen: Das zum Thema Mittelpunkt und Achsen und historisches Gesamtensemble.

    Ich wollte nur einen Blick auf die städtebauliche und -schaffende Wirkung werfen, die eben nicht besonders wertvoll oder wiederherstellungswürdig ist- ich habe es ja nicht gefordert, sondern nur angedacht, weil hier schon immer mit einem angeblichen Faktum argumentiert wird, das in meinen Augen falsch ist und einen städtebaulichen Fehler der Vergangenheit wiederbelebt.

    Wer bezahlt denn dann die neue Fassade, wenn nach ein paar Jahren festgestellt wird, dass eine moderne Fassade dort nicht hinpaßt?Der Förderverein?Wohl nicht!Aber es wird wohl leider so kommen.

    Wie haben sich die Befürworter eigentlich die Baustelle vorgestellt? Ganz modern und innovativ ohne Gerüste und Strassensperrungen?!Wir werden hier über die 3Jahre hinweg eine Riesenbaustelle haben und im Innreren des Schloßes ja sogar über Generationen hinweg (laut Förderverein). Das Projekt mag ja sehr engagiert sein, doch erfüllt einen derzeit das Gefühl, dass dieses große Vorhaben die Vorstellungen der Förderer übersteigt und mehr als eine Nummer zu groß ist.
    Wie wird das Schloß überhaupt errichtet? Stahlgerüstkonstruktion mit vorgehängter Fassade? Was passiert mit dem Gewicht und der Wanne, etcpp? Die Kosten werden in die Höhe gehen, wie es bei solchen Vorhaben immer der Fall ist, denn den Wettbewerb wird das günstigste Angebot erhalten- es wird ein Wettbewerb der Unterbietungen werden und nicht der realistischen Zahlen.

    Aus der ehemaligen interessanten und engagierten Initiative ist nun ein reales Projekt geworden, mit den naturgemäßen Problemen und Fragen, die so ein Projekt mit sich bringt und leider hat man den Eindruck, dass der Förderverein hier keine Antworten hat.

    Bitte bekennen Sie sich endlich zu so wichtigen Details, wie die der Ostafassade und fordern Sie diese offiziell und öffentlich ein, denn ohne sie ist dieses Projekt ein Absurdum!

    Zum Verständnis: Ja, ich bin grundsätzlich schon immer gegen dieses Projekt gewesen, JA, ich weiß, dass es kommen soll und wird und wir uns deshalb damit anfreunden müssen und JA aus diesem Grund habe ich eben unter anderem genannte Sorgen bezüglich dieses großen Projektes! Ich will es nicht mehr wegreden, aber ich möchte auch vermeiden, dass man nachher sagt "Das konnte keiner sehen oder wissen!"

    Wenn es schon kommen muß, dann richtig.

    @contra
    Hinsichtlich Ihrer Kritik an den Architekten: Wie sollen sie dann den Spagat an der Ostfassade schaffen? Das ist ja auch meine Sorge, neben der der Selbstverwirklichung und eigenen Denkmalsetzung durch dieses Projekt, die der Wettbewerb auslösen wird!

    Ich sehe dem Projekt weiterhin mit äußerst gemischten Gefühlen entgegen, da zur Zeit mehr Contras den Pros gegenüberstehen und diese auch nicht vom Förderverein gelöst werden.

    MfG

  5. Guten Tag,

    noch eine Frage, die mich schon immer beschäftigte und ich bisher nie eine Antwort erhalten habe und bei den Förderern eher verwunderte und fragende Gesichter aufrief:

    Was geschieht mit der ehemaligen Schloßfreiheit, diesen historisch bedeutenderen Ort, als das Kaiserdenkmal? Was geschieht mit dem Neptunbrunnen, etcpp.

    Fragen über Fragen, die erst jetzt langsam konsequenter in Angriff genommen werden und weitere Kriterien sind, die eigentlich von Anfang an geklärt hätten werden müssen.

    Hier wurde ein Projekt von Seiten der Politik beschlossen, ohne den gesamten Rahmen und das Ausmaß festzulegen und nach und nach wird man sich erst der Größe und Tragweite dieses Vorhabens bewußt! Der Eindruck der einfachen Ideologie macht sich immer breiter, da auch keine Antworten von Seiten der Initiatoren kommen. Schade!

    Diese und viele andere Antworten hätte ich gerne und sollten auch der Allgemeinheit bekanntgegeben werden, die das Projekt ja zweifelsohne finanziert und bisher nur von der Schönheit des Schloßes und der angeblichen historischen Bedeutung in ihren Bann gezogen wurde.

    Das Schloß wird gebaut und spätestens jetzt ist es an der Zeit, das alle karten auf den Tisch gelegt werden.

    MfG

  6. Sie sprechen einen sehr interessanten Punkt an!
    Ich würde es ebenfalls begrüßen, wenn die in ganz Berlin verstreuten Kunstwerke wieder an den ursprünglichen Platz zurückkehren würden.
    Das große Silberbuffet von Eosander sollte wieder an seinen alten Platz im Rittersaal, der Schloßbrunnen sollte wieder auf den Schloßplatz, der große Kurfürst wieder auf seine rekonstruierte Kurfürstenbrücke, und die Rossebändiger wieder an die Lustgartenseite.

    Allerdings werden solche Aktionen wohl erst in Angriff genommen wenn das Humboldtforum steht, was ja durchaus vernünftig ist.

    Auf dieser Seite habe ich übrigens dazu foldendes gefunden:

    …..Kommt der Neptunsbrunnen auf den Schlossplatz zurück?

    Wird der Große Kurfürst auf die Lange Brücke (heute Rathausbrücke) zurückkehren?
    Darüber gibt es noch keine Beschlüsse. Folgt man aber den Stimmen der maßgeblichen Politiker, sind sich alle einig darüber, dass dies gemacht werden sollte, wenn das Schloss wieder aufgebaut wird. Schließlich sind beide in einem engen Zusammenhang mit dem Schloss gestaltet worden…..

  7. Guten Tag,

    ich spreche vor allem das ehemalige Stadtbildgefüge mit der Schloßfreiheit an, denn wenn wir Bilder vom Schloß sehen, sind es diejenigen aus der jüngsten und kürzesten Epoche und die Frage stellt sich in den Raum:

    Wenn man es historisch und für das Ensemble wiederhaben möchte, müßte man dann nicht die Schloßfreiheit hinzufügen? Darf man sich einfach einen beliebigen Zeitraum der Geschichte aussuchen, um festzusetzen, dass genau jenes das Vorbild zur Errichtung sein soll, nur weil es einem am besten gefällt?! Ist diese Willkür nicht fragwürdig?

    MfG

  8. Ich finde diese Gedankenspielereien zum jetzigem Zeitpunkt für unangebracht.
    Nach der Wiederherstellung des Schlosses bleibt noch genügend Zeit über das Schlossumfeld zu diskutieren. (Das Umfeld des Hauptbahnhof ist jetzt auch noch ein Provisorium und erhält nach und nach seine endgültige Gestalt zurück).
    Bei dem Engagement dieses Fördervereins geht es vorrangig um das Schloss/ die Schlossfassade. Man sollte das immer im Auge behalten.

  9. Guten Tag,

    1. Geht es um das Ensemble und eben nicht nur um das Schloß und selbst wenn es nur darum ginge, muß auch das Umfeld, das mit seinen Plätzen zum Schloß gehörte, miteingebunden werden.

    2. Frage ich mich, woher diese städtebauliche Denkweise in Berlin herrührt, sich erst um etwas Gedanken zu machen, wenn es an der Zeit der Umsetzung ist (s.Flughafen Tempelhof).

    3. Welche Gestaltung erhält denn das Areal um den Hauptbahnhof wieder zurück?

    Wenn hier ein mit öffentlichen Geldern in Höhe von hunderten von Millionen Euro finanziertes Projekt erstellt werden soll, muß dieses auch dementsprechend geplant werden. Dazu gehören nunmal diese und viele andere angedachten Fragen, auch von der Umgebung, denn diese städtebaulichen Aspekte fließen auch in die Rekonstruktion mit ein.

    Man kann sich nicht einfach mit dem Wunsch eines Schloßes hinstellen und dann sagen: Schauen wir mal, was wird, geht ja nur um 500Mio Euro und die müssen wir ja sowieso nicht bezahlen.

    Dieses Projekt ist wohlmöglich das bedeutendste und kontroverseste Innenstadtprojekt der Nachkriegsgeschichte, das man nicht einfach so larifari planen darf!

    Es geht nicht nur um den reinen Baukörper, es geht um die gesamte Gestaltung, um das aus der Stadt reißen von Denkmälern, um sie an ihren historischen Platz zu stellen und vieles mehr.

    Lassen sie uns dieses Projekt bitte endlich in seiner angehend vollen Bandbreite betrachten und nicht mehr nur hinsichtlich "..sieht toll aus.." und "..muß historisch dort wieder hin..".
    Es ist mehr, auch wenn es einigen nicht gefällt, denn es kommen immer mehr schwierige Fragen auf den Tisch und der Eindruck erschleicht sich, dass sich der Förderverein zur Zeit ein wenig versteckt und ratlos ist!

    MfG

  10. Ich gebe "westberlin" Recht, dass man das Schloss nicht für sich alleine betrachten darf, sondern immer im städtebaulichen Kontext. Dazu gehört auch die Gestaltung des Schlossumfeldes. Aber meinen sie denn nicht auch, dass es im Moment wichtiger ist über das Schloss selber zu diskutieren.
    Ich bin mir bewusst darüber, wie komplex das gesamte Projekt ist und dass es noch lange nicht mit der Rekonstruktion einiger barocker Fassaden abgeschlossen ist. Aber gerade weil das Thema so vielschichtig ist, sollte man die Diskussion nicht ausufern lassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Viel wichtiger ist im Moment die Gestalt der Ostfassade. Über die Gestaltung des Schlossumfeldes nachzudenken und zu diskutieren ist wichtig, aber zu diesem Zeitpunkt eher unpassend.

  11. Guten Tag,

    ich halte diese Diskussion zu diesem Zeitpunkt für perfekt geeignet, da das Schloß nun vom Staat beschlossen wurde und wir als Steuerzahler, die dieses Schloß mitfinanzieren, unser gutes Recht haben, über das Projekt in seiner Gesamtheit informiert zu werden.

    Dies schließt mit ein, das die Gestaltung des Umfeldes und die damit einhergehenden Kosten in die Gesamtsumme mit einbezogen werden und veröffentlicht werden müssen.

    Ich als Berliner würde endlich gerne wissen, wie weittragend dieses Projekt ist, bzw inwieweit die Initiatoren überhaupt schon gedacht und geplant haben.

    Diskutieren und veröffentlichen wir dies alles nicht jetzt, wird uns das Projekt weit über die Köpfe wachsen, denn schon allein die Diskussion um das Schloß an sich, zeigt auf, was bisher beschlossen wurde: Die Rekonstruktion einer Ideologie und ein Traum für mindestens 500Mio Euro.

    Bei dieser Summe halte ich es für angebracht, dass nun endlich einmal alle Karten auf den Tisch gelegt werden, denn ich befürchte, dass dieses Projekt durch Herrn Tiefensee einen Anstoß bekommen hat, den es noch nicht verträgt, denn es ist jetzt fast dazu verdammt, gebaut zu werden und die Tiefe des Vorhabens scheint bei den Initiatoren leider nicht vorhanden zu sein.

    Wann haben sie eine öffentliche Stellungnahme der Initiatoren zu all den problematischen Fragen zu letzt gehört? Selbst die Verkündung der Zusage der Regierung schien viele zu überraschen.

    Ich hoffe nur, dass hier nicht frühzeitig falsche Weichen gestellt wurden.

    Die Diskussionen um das Schloß bleiben ja zudem auch noch bestehen und sind ja nicht aus der Welt!

    Ich hoffe ich konnte ihnen meine Hintergedanken ein wenig besser zu verstehen geben, denn ich denke auch weiterhin noch, dass man auch den Mut haben muß und vor allem auch haben kann, solch ein Vorhaben, aufgrund der fehlendern Umsetzungskräfte, noch zurückzuziehen.

    Haben sie den Eindruck, dass die Verantwortlichen diesem Projekt gewachsen sind- subjektiv von außen betrachtet?

    MfG

  12. Bon jour,

    erst einmal danke an westberlin für die guten Beiträge, die genau meine Befürchtungen und Fragen wiederspiegeln.

    Ich glaube es wurde bisher wenig veröffentlicht, da die Vorbereitungen für den Architekturwettbewerb in vollem Gange sind(soll ja im Spätsommer ausgeschrieben werden). Und da die Zeit drängt will man sich jetzt sicher nicht noch voll allerlei Seiten reinreden lassen, was den Auslobungstext/Aufgabenstellung betrifft.
    Wenn dann der Wettbewerb abgeschlossen ist, können wir auch heftig diskutieren ob die Idee für die Ostfassade gelungen ist oder nicht.

    Und höchstwarscheinlich wird im Anschluss ein Landschaftsarchitekturwettbewerb für die das Schloss umgebenen Freiflächen initiiert. Dazu gehört sicher auch die Diskussion über die Denkmalversetzung(doch glaube ich hat man damit wenig Chancen, da sie als Denkmäler an ihrer jetzigen Position anerkannt sind, es ließe sich über Neuinterpretationen oder privatfinanzierte Kopien nachdenken).

  13. Guten Tag und alles Liebe für alle Mütter dieser Nation!

    Genau diese Ausschreibungen bereiten mir große Magenschmerzen, gerade wenn ich höre: "Landschaftsarchitekten"!
    Hier ist es doch ratsam, denjenigen den Auftrag zu erteilen, die auch schon den Lustgarten gestaltet haben, um wenigstens ein mehr oder weniger einheitliches Gefüge zu erreichen.

    Ich plädiere zudem für eine Bürgerinitiative zur Feststellung der Eckdaten für die Ausschreibung.

    Dass wir als Bewohner dieser Stadt bisher überhaupt nicht gefragt wurden, es aber brav mitfinanzieren dürfen, widerstrebt mir schon seit langem, denn hier geht es um ein Projekt mit elementaren Veränderungen für alle Berliner.
    Es wäre hier meines Erachtens nach ratsam, die Bürger zu befragen, was genau sie haben möchten. Der Senat finanziert ein Volksbegehren für THF, das er aber gleichzeitig kippen will- somit sollte er auch noch die Finanzen für eine andere Erhebung haben, in denen Eckdaten, wie die Ostfassade und das Umfeld geklärt werden.

    Die Denkmäler betreffend gebe ich ihnen "leider" Recht, obwohl es einerseits ein Absurdum ist, dass wir ein Schloß nachbauen und dessen umgebene Kunst, in Originalen in Berlin verteilt, nicht wieder an ihren ehemaligen Platz bringen- gleichzeitig haben sie sich an ihren jetzigen Postionen im Stadtbild der letzten 50 Jahre gefestigt.

    Ich bemängel vor allem, dass gewisse Diskussionen, wie die Schloßfreiheit, jedoch gar nicht geführt wurden oder als nicht diskussionswürdig dargestellt werden.
    Zur Zeit scheinen mir zu viele Fragen noch ungeklärt, um dieses Projekt weiter voranzutreiben (auch hinsichtlich der Ausschreibung), aber auch das ist Berlintypisch!

    Fragt endlich einmal die Bewohner dieser Stadt!

    Schönen Sonntag

  14. Ich glaube Berlin hat sich sein Mitspracherecht am Projekt etwas verbaut. Nach dem Nein zur Finanzierung(und dann doch wieder ein ja für die Bibliotheksräume) ist das Zutrauen an Berlin sicher nicht so hoch.
    Ich glaube die Sen.Verw. für Stadtentwicklung weiß gar nichts richtiges anzufangen mit diesem Projekt und läßt den Bund nur walten.
    "Dass wir als Bewohner dieser Stadt bisher überhaupt nicht gefragt wurden" liegt sicher auch daran, das es ein Projekt des Bundes ist, denn wie wollen sie es den restlichen Steuerzahlern Deutschlands klarmachen das Berliner befragt werden und sie nicht, wo doch alle dafür bezahlen?

    Aber auf jeden Fall ist die aktuelle Informationslage schlecht.

    Ach ja zum Thema gleichen Landschaftsarchitekt: mit dem Wettbewerbsrecht wäre das nicht vereinbar, man muss einen Wettbewerb ausschreiben.

  15. Haben Sie schon einmal daran gedacht selber eine Bürgerinitiative zu gründen und somit Einfluss auf dieses Projekt zu nehmen?

    Interessierte Bürger wie Sie sollten sich aktiv engagieren.

  16. Hallo,

    "Ach ja zum Thema gleichen Landschaftsarchitekt: mit dem Wettbewerbsrecht wäre das nicht vereinbar, man muss einen Wettbewerb ausschreiben."
    Ja, ich weiß- leider!
    Ist auch immer nur die Verzweiflung, die da aus mir hoffnungsvoll schreit!

    Dann sollen gerne die Bundesbürger befragt werden, doch mal ganz ehrlich: Hier wird ein Projekt nach vorne getreten, das angeblich von großer Bedeutung für Berlin sein soll. Dieses&der Förderverein zahlen jetzt einen Obolus und lassen den beträchtlichen Rest vom Staate tragen und dies in einer Höhe, die eigentlich nicht im Haushalt vorhanden sein dürfte. Ein städtisches Projekt getragen von den Bundesbürgern! Interessant! Und scheinbar im Alleingang des Herrn Tiefensees! Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich von dem Projekt halten soll.
    Ich behaupte auch, dass wir diese Unterstützung nicht in dem Umfang hätten, würde es noch unsere alte DM geben, denn bei den dann genannten Kosten von knapp 1 Milliarde DM würde das finanzielle Problem weier im Vordergrund stehen.WennHätteAber- ich weiß!

    Zur Organisation einer eigenständigen Gegenposition (sollte dies ernst gemeint sein): Ich habe leider Bedeutenderes zu tun, als nunmehr alleine gegen diese Windmühlen zu kämpfen.
    Allein die Auseinandersetzung im Falle THF zeigt auf, dass solch ein Engagement allein gegen den Senat schon recht schwierig ist- gegen den Bund dann fast unmöglich!
    Ich unterstütze gerne andere, habe jedoch selber genügend Zeit, die ich in eigene private Projekte investiere, um gegen anderweitige Windmühlen unseres Staates anzurennen, weshalb ich solche Unternehmungen gerne von mir aus intensiv unterstütze, selber jedoch bedauerlicher Weise die Zeit dafür nicht aufbringen kann, hier eigenständig tätig zu werden!

    Lassen sie uns weiterhin kritisch mit diesem Projekt auseinandersetzen und vielleicht hören wir dann auch einmal wieder etwas von den Initiatoren hier in deren Forum!

    Grüße
    Heiko Warnecke

  17. habe ich mirs doch gedacht, schade, dass Sie kiene Zeit für ein persönliches Engagement haben. Wenn Sie sie hätten, wüssten Sie, das Wind die Mühlenflügel erst richtig antreibt!

  18. Hallo,

    "Wie meinen?"
    Würde ich auch gerne wissen!?

    Wenn die Mühlen jedoch von einem Müller betrieben werden, der sich stur stellt, die Segel abbaut oder die Zahnräder verkeilt, können sie noch so viel pusten, wie sie wollen…

    …und das hat sicherlich nichts damit zu tun, dass ich mich hier aus einer Verantwortung stehlen möcht oder nur ein Sprücheklopfer bin.

    Wie gesagt, ich engagiere mich sofort in einer bestehenden Organisation!

    Bis die Tage

  19. Da staune ich schon ein wenig! Sie sollten die Informationsfülle dieser Site ein wenig ausführlicher studieren: Unter "Häufige Fragen / Denkmäler etc." finden Sie doch alle Antworten auf Ihre Fragen!

    Worauf beziehen Sie sich mit "viele andere Antworten?" Vielleicht werden Sie auch schon auf der Site beantwortet!

  20. "Alle Antworten auf meine Fragen"!?

    Ich lese hier nur mal wieder, dass man nicht weiß, was kommt!

    Die Pläne für das Denkmal zur Widervereinigung sind mittlerweile verjährt und von Planungen zum Wiederaufbau der Schloßfreiheit habe ich bisher leider noch nie etwas konkreteres gehört.

    Wenn Sie eindeutigere Antworten für mich haben, wäre ich Ihnen dafür sehr dankbar! Hier lese ich leider nur schwammige Wunschvorstellungen!

    MfG

  21. "Darf man sich einfach einen beliebigen Zeitraum der Geschichte aussuchen,…"

    Wär nicht jeder ausgeählte Zeitpunkt beliebig? Mit welcher Begründung soll man den eher die SF rekonstruieren, statt die Sicht freizulassen? Oder wieso nicht das Schloss aus dem 16. Jh. rekonstruieren? Es geht eben darum, die Situation vor dem 2. WK weitgehend wiederherzustellen und nicht vor Wilhelm II..

  22. Vielleicht lags nicht in der Mitte der Achse, aber den Lustgarten sieht man von UdL ja nun mal gar nicht. Und auch wenn es nicht 100%ig in der Mitte der Achse lag/liegen wird, so war es immer noch geographischer Mittelpunkt der Stadt. OK, dass man auf eines der Seitenportale statt auf das Große mit der Kuppel blickt, ist vielleicht nicht ganz das wahre. Aber da die Idee von UdL als Prachtstraße erst nach dem Bau des Ausgangsschlosses geboren wurde, kann man dem Schloss nicht vorwerfen, es wär falsch positioniert. Es wurde nun mal der rechteckige Grundriss weitergfeührt. SWchlüter hatt ja schließl. andere Pläne, mit seinem Münzturm.

    Aber: Ist der Lustgarten nicht der Mittelpunkt dieses Areals? Schließlich bildet er eine Freifläche inMitten 4 großer Bauten, die sich ohne ihn gegenseitig "zerquetschen" würden. Wenn man in seiner Mitte steht, hat man auf zu allen Seiten hin einen guten Blick, jedenfalls, wenn man sich die Bäume Richtung Zeughaus wegdenkt.

  23. Schönen Guten Abend allerseits,

    nachdem das Schloß jetzt Gott sei Dank beschlossene
    Sache ist, kommen nun die wesentlichen Fragen zur Durchführung auf den Tisch. Wesentlich ist aber nicht, wie das Schloßumfeld aussehen soll oder ob man eine Bürgerinitiative mit Spezialistenfragen betrauen sollte, sondern wie die Eckpunkte für die Ausschreibung aussehen sollen. Ich möchte nicht erleben, daß irgendwelche Laien -und seien sie vom Förderverein-
    Dinge festlegen dürfen, die nicht mehr revidierbar sind, ohne daß sich eine dazu legitimierte Expertenkommission auseinandergesetzt hat. Wir zahlen alle für den Bau, so oder so, also kann man auch eine entsprechende Professionalität erwarten.
    Wenn ich an frühere Nutzungsvorschläge denke oder solche in Braunschweig verwirklicht sehe, wird mir einfach schlecht. Das können wir uns hier über- haupt nicht leisten. Entweder wir schaffen Spitzenklasse oder wir blamieren uns bis auf die Socken!

  24. Diese Mahnung sollten Sie dem Bundesbauminister und der Berliner Bausenatorin und der Presse schicken.

    Ich glaube kaum, dass hier der Förderverein wesentlichen Einfluss nehmen kann, schließlich bauen ja staatliche Institutionen! Also schreiben Sie!!

  25. Ich frage mich, ob sie in der Lage sind logisch zu denken. Denn dann könnten sie sich viele ihrer Fragen selber beantworten.
    Es sollte natürlich der Zustand unmittelbar vor der Zerstörung wieder hergestellt werden. Das ist doch logisch. Denn diese Zerstörung im zweiten Weltkrieg war ein Verbrechen. Und der Abriss in den 50er Jahren ein noch viel Größeres. Die verbrecherische Naziherrschaft hat doch die Zerstörung unserer Kulturgüter billigend in Kauf genommen. Es gab doch sogar den Befehl "Verbrannte Erde" mit dem alle Grundlagen des deutschen Volkes vernichtet werden sollten. Und gerade Hitler wollte durch sein Germania Projekt alles Alte beseitigen und etwas ganz Neues schaffen. Viele Stadtplaner haben dieses Gedankengut nach dem Krieg leider weitergeführt. Also wird es zeit endlich umzudenken.
    Mit dem Wiederaufbau des Stadtschlosses würde man einen Contrapunkt setzen, der dem entgegenstehen würde. Und zudem hätte man wieder einen Ankerpunkt, der schon vor dieser schrecklichen Naziherrschaft existierte. Dabei ist es doch völlig nebensächlich, ob man den Kernbau in Beton oder mit Ziegelsteinen ausführt. Wichtig ist doch was man sagt und nicht wie man etwas sagt. Übrigens sollte selbstverständlich auch das Kaiser Wilhelm-Denkmal rekonstruiert werden. Schliesslich existiert noch der gesamte Sockel. Das wäre doch absurd, wenn man dieses Originalfragment für eine moderne Bebauung der Schlossfreiheit opfern würde. Kaiser Wilhelm I. war doch kein Verbrecher. Es spricht also nichts dagegen, dieses Denkmalmal wieder aufzustellen.

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