Schloss-Information Juli 2019

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Liebe Schlossfreunde und Unterstützer, 

sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erhalten Sie aktuelle Informationen rund um den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Humboldt Forum:

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• Baufortschritte auf der Baustelle

• Verschiebung der Eröffnung des Humboldt Forums auf September 2020

• Geburtstag Alexander von Humboldt

• Rennbahn Hoppegarten

• Erfolgreiche Freundeskreise

• Planung neues Infocenter

• Aktueller Spendenstand 

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Baufortschritte auf der Baustelle

Alle Außen- und Innenportale sind inzwischen fast komplett fertiggestellt. An einigen Portalen sind noch restliche Bau- oder Putzarbeiten im unteren Bereich zu erledigen. Am Portal V stehen noch die Gerüste für die Anbringung des Balkongitters. Auch der Schlüterhof ist wegen Putz- und Restarbeiten noch teilweise eingerüstet. Im Schlüterhof wie auch in der Passage wurden die Böden auf der Kellerdecke mit Bitumen abgedichtet. Es folgen die Einbringung des Kiesbetts für die Pflasterung und der Einbau der Drainage. Danach wird das Pflaster eingebaut, zum Teil auch unter Verwendung der bei den archäologischen Ausgrabungen vor Baubeginn geborgenen Steine des früheren Großen Schlosshofs.

Die Arbeiten an der Kuppel mit der Kupfereindeckung gehen voran, es bilden sich die Rippen und die Ochsenaugen. Auch dieLaterne mit den acht Engeln/Cherubimen, dem Palmettendach und dem Kreuz wird derzeit in verschiedenen Werkstätten in Berlin-Weißensee hergestellt und steht kurz vor der Vollendung. Es ist nun geplant, die Laterne im Herbst per Kran nach dem Ende der Kupfereindeckung auf die Kuppel zu setzen.

Im Innenbereich sind die oberen Etagen einschließlich des Technikgeschosses unter dem Dach baulich fertiggestellt. 95 Prozent der Technik sind installiert und warten auf die Inbetriebsetzung. In ersten Räumen für die Ausstellungen der Museen hat der Aufbau der Ausstellungsgestaltung begonnen bzw. Schaumagazine wurden montiert, die Museen können nach der technischen Gebäudeabnahme mit dem Einzug beginnen. Die Vorbereitungen hierfür laufen auf Hochtouren. Im Erdgeschoss sind im Großen Foyer die baulichen Maßnahmen weitgehend abgeschlossen und der 18 Meter hohe Medienturm wurde installiert. Das Dachrestaurant befindet sich noch im Bau, ist äußerlich aber schon weitgehend fertiggestellt.

Durch den vollständigen Abbau der Humboldt-Box vor der Schloss-Baustelle sind die barocken Fassaden nun in voller Schönheit von weither sichtbar. Das Berliner Schloss erstrahlt wieder in alter Schönheit und verleiht der Berliner Mitte wieder ihre Identität. Der Anblick vom Boulevard Unter den Linden ist einfach wunderschön – und die Linden haben wieder ein Ziel!

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Verschiebung der Eröffnung des Humboldt Forums auf September 2020

Wegen des doch erheblichen Rückstands der Bauabnahme ins besondere im technischen Bereich war der Eröffnungstermin Dezember 2019 nicht mehr zu halten. Der Hauptgrund dafür liegt in der überschäumenden Baukonjunktur. Für den Bau stehen einfach nicht genug Arbeitskräfte zur Verfügung. Es fehlen täglich bis zu 200 Bauarbeiter, aber auch Ingenieure für die Technik und die technische Bauabnahme. Die hauptsächlichen Ursachen für die Verschiebung sind Mängel und Verzögerungen bei einzelnen Gewerken, vor allem der Klima- und Lüftungstechnik. Außerdem sind bei den Funktionsprüfungen einzelner Haustechnikanlagen Mängel in der elektronischen Steuerungstechnik aufgetreten, die derzeit behoben werden.

Am 26. Juni 2019 hat der Stiftungsrat der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss nach intensiver Beratung beschlossen, das Humboldt Forum etappenweise ab September 2020 zu eröffnen. 

Kulturstaatsministerin und Stiftungsratsvorsitzende Monika Grütters erklärte: 

„Seit Beginn meiner Amtszeit habe ich mich mit ebenso viel Nachdruck wie Leidenschaft dem großen Kulturprojekt Humboldt Forum gewidmet. Dieses für die Kulturnation Deutschland bedeutende Vorhaben ist mir ein Herzensanliegen. Dass wir nun in Humboldtjahr 2019 nicht eröffnen können, ist sehr enttäuschend – zumal wir mit diesem ambitionierten Bauprojekt nach sieben Jahren fast ohne größere Komplikationen in der Zielgeraden angekommen sind. Umso mehr gilt es jetzt, noch einmal alle Kräfte zu konzentrieren, damit wir gemeinsam den neu gesetzten Eröffnungstermin erreichen.“

An einer Eröffnung in mehreren Etappen, wie sie bei der Stiftungsratssitzung vom 20. November 2018 in ihren Grundzügen verabschiedet wurde, hält der Stiftungsrat fest. Konkret werden ab September 2020 das Untergeschoss, das Erdgeschoss sowie das 1. Obergeschoss vollumfänglich zugänglich und dauerhaft erlebbar sein. Danach werden im 2. und 3. Obergeschoss in weiteren Etappen die Dauerausstellungen mit den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie die Wechselausstellungen eröffnet.

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Geburtstag Alexander von Humboldt

Am 13. und 14. September 2019 feiert die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss den 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt im Berliner Schloss/Humboldt Forum mit einer Zentralveranstaltung am 14. September mit Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters und mehreren kleineren Veranstaltungen. Einzelheiten für eine Teilnahme stehen noch nicht fest,  wir rechnen damit, dass diese in der zweiten Dekade im August festgelegt werden.

Zusätzlich zu dem Festakt am Samstagvormittag wird eine Humboldt-Sonderbriefmarke präsentiert (mit einem Porträt Alexander von Humboldts und einem Affen sowie weiterer Natur, sic!), aber trotz aller Bemühungen von uns seit Jahren ohne das Berliner Schloss – Humboldt Forum im Hintergrund. Wie leicht hätte man seinen Geburtstag auch mit einem Briefmarkensatz ehren können und dann wäre auch Platz für das Schloss gewesen. Die Entscheidung fiel schon im Herbst des vorigen Jahres, hat also nichts mit der Verschiebung der Eröffnung zu tun. Der Entwurf wurde uns erst jetzt im Juli bekannt. Nachdem auch schon frühere Möglichkeiten, z.B. Jahrestage der Zerstörung des Schlosses oder der Sprengung, nicht berücksichtigt wurden, staunen wir darüber, dass dieses angeblich größte Kulturprojekt der Bundesrepublik im 21. Jahrhundert nun wohl gar nicht mehr auf eine offizielle Briefmarke kommt, wie z.B. die Elbphilharmonie in Hamburg. 

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen am 14. und 15. September werden wir in einem weiteren Schloss-Informationsdienst bekanntgeben, sobald sie uns vorliegen!

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Rennbahn Hoppegarten

Auf der größten und schönsten Pferderennbahn Deutschlands mit über 145-jähriger Geschichte in Hoppegarten bei Berlin wird am 11. und 12. August als Saison-Höhepunkt das „Grand Prix Festival Meeting“ ausgetragen. Am Samstag, 10. August, ist wieder ein Rennen dem Berliner Schloss gewidmet – der „Preis des Berliner Schlosses“.

Besuchen Sie die Rennbahn Hoppegarten und erleben Sie einen faszinierenden sportlichen Nachmittag im Grünen – das erste Rennen beginnt um 14 Uhr, Einlass ist ab 12 Uhr.

Der Förderverein Berliner Schloss e.V. ist mit einem Info-Stand vor Ort. Unsere Mitarbeiter beantworten gern Ihre Fragen rund um die Baufortschritte vom Berliner Schloss.

Mehr Informationen: www.hoppegarten.com

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Erfolgreiche Freundeskreise

Mit großartigen Veranstaltungen und Aktionen wie Vorträgen, Benefizessen oder Konzerten unterstützen unsere 12 Freundeskreise in ganz Deutschland den Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Dabei werben sie Spenden ein und verteilen kostenlos das „Berliner Extrablatt“.

Jeder Freundeskreis sammelt Spenden für ein bestimmtes Fassaden-Element wie z.B. eine Kolossalfigur, ein Mezzaninfenster, eine Fensterachse, ein Kapitell oder ein Hermenpilaster. Erfreulicherweise haben bereits 6 unserer Freundeskreise ihr Spendenziel erreicht bzw. „ihr“ Schloss-Element komplett finanziert. Alle anderen Freundeskreise stehen kurz davor, ihre Gesamtspendensumme zu erreichen.

Wenn Sie sich in einem Freundeskreis engagieren möchten, finden Sie hier mehr Informationen: www.berliner-schloss.de/der-verein/regionale-freundeskreise

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Planung neues Infocenter

Die derzeitige Zwischenlösung mit den zwei Infocentern vom Förderverein (Container vor der Schloss-Baustelle und Ladengeschäft Werderscher Markt 12) hat sich als nicht sehr vorteilhaft für die Kommunikation des Fördervereins mit der Öffentlichkeit erwiesen. In das Infocenter am Werderschen Markt kommen zu wenig Besucher, es liegt leider nicht im Hauptstrom wie seinerzeit die Humboldt-Box.

Der Förderverein möchte ab Spätsommer 2019 auf einer etwa 200 qm großen Fläche vor dem Schloss auf der Lustgartenseite eine Containeranlage für die Besucher- und Spenderbetreuung errichten. In 6 großen Baucontainern ohne Zwischenwände soll ab September/Oktober 2019 wieder das komplette historische Stadtmodell ebenso einen Platz finden wie das Kino, der Shop und ein Raum für die Spenderberatung. 

Nach der Einweihung im September 2020 ist geplant, dass der Förderverein in einen großen Raum im Humboldt Forum rechts im Portaldurchgang von Portal V einzieht, um auch hier seine Arbeit möglicherweise bis 2025 fortzusetzen.

Für beides haben wir allerdings bislang nur ein Angebot, aber noch keine vertragliche Vereinbarung.

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Aktueller Spendenstand

Mit dem Abrüsten der fertigen Fassaden vom Berliner Schloss geht auch die Spendensammlung weiter voran. Es fehlen jetzt an den für die Wiedererrichtung der historischen Fassaden benötigten und vom Förderverein zugesagten 105 Millionen Euro „nur“ noch 10 Millionen Euro. Aber das Ende der Humboldt-Box hat auch unsere Möglichkeiten, Spenden vor Ort zu generieren stark eingeschränkt.

Deswegen bitten wir Sie umso dringlicher, mit Ihrer Hilfe unser Ziel zu erreichen. Jeder Betrag zählt! Diese Summe sollten wir gemeinsam schaffen: 10 Millionen Euro entsprechen jetzt noch 25.000 Bürgern, die nun noch einmal 400 Euro spenden –steuerlich absetzbar! 

Über 95 Millionen Euro Spenden stehen dem Wiederaufbau des Berliner Schlosses inzwischen zur Verfügung (Stand Juni 2019). 

Wir sind glücklich über diese wunderbare Unterstützung und dankendafür allen Spendern und Helfern ganz herzlich! 

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Mehr Informationen:

Förderverein Berliner Schloss e.V., Rissener Dorfstr. 56, 22559 Hamburg, Tel. 040 8980750, info@berliner-schloss.de

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Wenn Sie den Newsletter regelmäßig erhalten möchten, können Sie sich hier registrieren: www.berliner-schloss.de/newsletter

10 Kommentare zu “Schloss-Information Juli 2019

  1. Ein Hinweis: Spender möchten v.a. wissen und sehen, wofür ihr Geld verwendet wird. Darum möchte ich Sie hiermit noch einmal ermutigen, individuelle Baufortschritte – zum Beispiel an der Kuppel und am Schlüterhof – zeitnah und in kurzen Abständen auf der Startseite zu präsentieren.
    Derzeit wirkt die Homepage sehr unlebendig/ statisch, was durch aktuelles Bildmaterial verändert werden könnte. Kann auch nicht so kompliziert sein…

    1. Ein Wunsch, den anzubringen ich seit 2 Jahren nicht müde werde. Es muss keine Photokunst sein! Täglich rennen genug Leute mit Handy über die Baustelle, da muss es doch möglich sein, mal Photos vom Schlüterhof zu machen und auf die HP hochzuladen! Erst wurden wir vor rund einem Jahr vertröstet, als die Kamera abgebaut wurde, dass es wohlmöglich irgendwann wieder eine Kamera gebe. Seit knapp einem Jahr weder eine Kamera, noch Dokumentation durch Photos.

  2. Hier möchte ich mich den beiden vorherigen Kommentaren anschliessen.
    Ich bin seit der Grundsteinlegung fast jeden Tag auf der Seite des Fördervereins .
    Als grosser Fan, Schinkels und Schlüters ersehnt man jedes Bild des Schlosses und seines Umfeldes. Leider sind diese gerade vom inneren sehr Rar und die Baufortschritte werden leider nur wenig dokumentiert. Kommt dieses Jahr wie angekündigt noch die Laterne auf die Kuppel? Das ist eine Frage von vielen die in einen Forum beantwortet werden könnten.
    Ich möchte mich hierbei aber auch einmal für eure hier geleistete Arbeit bedanken.

  3. Und heute sieht man die vorbereitenden Arbeiten für die Endmontage der Kuppel (per Webcam) – und auf der Homepage findet dies überhaupt keine Erwähnung. Traurig-traurig.

  4. @ Tom Brucks
    Vielen Dank für die Mail Adresse. Das sind beeindruckende Bilder, die auch wiedergeben wie aufwendig der Bau der Kuppel ist und was dort geleistet wird. Beeindruckend auch die Innenaufnahmen, die leider nur sehr selten zu sehen sind. Vielen Dank …

    1. Wenn man die Historischen Bilder betrachtet, dann sieht man was Kriege für Kulturgut vernichten. Man sieht aber auch wie schön die frühere Architektur war und was sie gerade in der heutigen Zeit für Harmonie entfaltet. Wenn man dagegen die kalten glatten Wände unserer Bundesbauten betrachtet, fragt man sich was diese auf den Menschen ausstrahlen.

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