Stadtschloss

Im Sommer
eröffnet die
Humboldt–Box

Der Bau des Berliner Stadtschlosses wird erst 2014 starten. In der Zwischenzeit soll auf dem Schlossplatz die sogenannte Humboldt–Box darüber informieren. Das Informationszentrum soll ein Wahrzeichen auf Zeit werden.

Auf dem Berliner Schlossplatz ist stets Bewegung: Nachdem die letzten Teile der temporären Kunsthalle, die zwei Jahre lang zeitgenössische Kunst präsentierte, verschwunden sind, soll dort im Sommer die Humboldt–Box eröffnet werden. In dem ebenfalls temporär angelegten Gebäude werde über den geplanten Bau des Humboldtforums in Form des Stadtschlosses informiert, sagt Gerd Henrich, Geschäftsführer der Megaposter GmbH, die in einem europaweiten Wettbewerb den Zuschlag für die Errichtung der Humboldt–Box erhalten hatte. Die Kosten für das Projekt liegen den Angaben zufolge bei sechs Millionen Euro, die von der Firma Megaposter finanziert werden sollten. Durch die Verzögerung des Schloss-Projektes sei die Finanzierung jedoch ins Schlingern geraten. 2010 war der Beginn des Schlossneubaus von der Bundesregierung aus finanziellen Gründen bis 2014 verschoben worden. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten im Herbst 2011 beginnen.

Zwar fließen schon jetzt die Einnahmen für Werbung auf den riesigen Bauplanen an der Box in den Etat, doch diese reichen nicht aus. Das Finanzierungsloch für den Bau und den Betrieb der Box wird nun von Udo Müller, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Ströer AG, geschlossen. Er werde einen zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung stellen, kündigte der erfolgreiche Unternehmer kürzlich an. Er habe Berlin viel zu verdanken und wolle etwas zurück geben.

Die Box sei das Startsignal für „ein Mammutprojekt ohne Beispiel“, schwärmt Müller. Der Bau des Humboldtforums sei eine „visionäre Idee, die nicht an kleinlichen Streitereien und den Finanzen“ scheitern dürfe. Berlin brauche diese historische Mitte, ist sich der Unternehmer sicher. Die Humboldt–Box werde „ein Wahrzeichen auf Zeit“ für Berlin sein.

Ähnlich wie einst die knallrote Info-Box, in der über die Bebauung am Potsdamer Platz informiert wurde, soll die Humboldt–Box als Informationszentrum für den Schlossneubau dienen. Das Gebäude ist 28 Meter hoch und umfasst 3000 Quadratmeter Fläche. In zwei der vier Etagen präsentieren die drei Nutzer des künftigen Humboldtforums ihre Konzepte. Eine Etage wird für Veranstaltungen vermietet, was wiederum der Finanzierung dient.  dpad

Berliner Morgenpost am 12.März 2011