Stadtschloss, der nächste Versuch

Stadtschloss, der nächste Versuch

Architekt Franco Stella stellte seine überarbeiteten Entwürfe vor. Innenhof bekommt Glasdach mit Sicht auf die Kuppel und einen Triumphbogen

Die Berliner dürfen an ihrem Stadtschloss mitbauen – ein bisschen wenigstens. „Ich möchte, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge und Anregungen einbringen, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden“, sagte Manfred Rettig von der Stiftung Berliner Schloss Humboldtforum, dem Bauherrn der neuen Residenz in Mitte.

Grundlage für jeden Änderungswunsch, der am Abend im Audimax der Humboldt-Universität vorgebracht werden konnte, waren die überarbeiteten Entwürfe von Architekt Franco Stella (68), die der Italiener nun präsentierte – gut drei Jahre vor dem Baustart 2014. Danach bekommt vor allem der Eosanderhof ein neues Gesicht. „Geplant ist ein Glasdach, durch das man die Kuppel erkennen kann. Außerdem verschwinden die Säulen, stattdessen entsteht ein großer Empfangssaal“, sagt Bernhard Wolter von der Stiftung Berliner Schloss. Die überarbeiteten Entwürfe sehen im Schloss-Innenhof außerdem ein Portal nach dem Vorbild eines altrömischen Triumphbogens vor.Die geplanten Änderungen machen das Schloss nach B.Z.-Informationen deutlich teurer. Statt 552 Millionen Euro werden für das Projekt Ausgaben von mindestens 582 Millionen Euro veranschlagt. Und da ist die Kuppel, die aus Kostengründen nicht die Originalverzierungen tragen wird, noch nicht eingerechnet.Nicht verändert werden die Außenfassaden: Drei werden rekonstruiert, die Ostseite zur Spree bekommt ein modernes Antlitz. Lediglich die geplanten Treppenhäuser direkt hinter der Ostfassade verschwinden, stattdessen entstehen Veranstaltungssäle. Wir wünschen uns außerdem noch ein Dachrestaurant“, sagt Wolter.Am 8. Juni will der Stiftungsrat über das Projekt endgültig entscheiden. Fertig sein soll das Schloss 2019. (mah)

BZ am 26.Mai 2011