Hoffentlich bald wieder in alter Schönheit

ZU „Stiftung kritisiert Schlossneubau“, 24. 8.:

Der Vorsitzende der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Gottfried Kiesow, will das Rad der gefassten Beschlüsse zur Wiederherstellung eines wesentlichen Teils architektonischer Kultur Berlins mit fadenscheinigen Argumenten zurückdrehen.

Das gütige Schicksal hat unter Beteiligung vieler Menschen Deutschland und Berlin die Einheit zurück geschenkt und so die Chance eröffnet, die von der SED-Diktatur vernachlässigten oder zerstörten Kunstdenkmäler durch Rekonstruktion und Pflege wiederherzustellen. Die geistigen Erben derjenigen, die ein zwar im Krieg zerstörtes, aber aufbaufähiges Schloss in der Mitte Berlins aus purer Ideologie haben abreißen lassen, wollten den Wiederaufbau des Berliner Schlosses vehement verhindern… Die geschichtsbewussten, zukunftsorientierten Kräfte in und außerhalb der Hauptstadt sind auf dem besten Wege, der Mitte des historischen Berlins ihr Herzstück zurückzugeben. Herrn von Boddien sei für seinen unermüdlichen Eifer und Optimismus, für seinen zielgerichteten und unablässigen Einsatz von Herzen gedankt! Berlin darf sich auch freuen, in Franco Stella einen Architekten gefunden zu haben, der im Geiste Schlüters den Wiederaufbau garantiert. Das Bekenntnis zur historischen Mitte Berlins und seinem architektonischen Gesamtensemble und die Liebe zur Hauptstadt Deutschlands haben obsiegt gegen modernistische Bestrebungen, Kleinmut und Ideologie. Möge das Humboldtforum, weitgehend in der Gestalt des Schlosses, recht bald Berlins Mitte wieder ihre alte, repräsentative Schönheit verleihen!

Kornad Bütow, Dahlewitz (Leserbrief)

Märkische Allegmeine Zeitung, 26.8.2010