Firma Naturstein Neils – Eißer spendiert Elemente für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses

Firma Naturstein Neils – Eißer spendiert Elemente für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses

Wenn das Berliner Schloss, dann „Humboldt-Forum“ genannt, vermutlich um das Jahr 2015 wieder aufgebaut ist, wird der kundige Beobachter daran Teile entdecken können, die aus Rathenow stammen. Ohne Geld dafür zu erhalten, haben Steinmetzfirmen aus dem Kammerbezirk Potsdam bislang zwölf Baluster hergestellt. Das sind kleine Säulen aus Sandstein, die künftig das Geländer auf dem Obergeschoss des Schlosses stützen. Auf so gut wie jeder Darstellung des Bauwerkes aus der Zeit vor 1945 sind diese Elemente zu erkennen.

Christian Eißer von der Rathenower Firma Naturstein Neils – Eißer, der Obermeister der Steinmetzinnung des Kammerbezirks Potsdam ist, hat im Gespräch mit dieser Zeitung erzählt, wie es zu dieser nicht alltäglichen Spendenaktion kam. Schon zum Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden habe der Landesverband Brandenburg mit einzelnen Teilen beigetragen, erinnert er. Um auf ähnliche Weise nun den Wiederaufbau des Berliner Schlosses zu unterstützen, habe sich die Innung Potsdam an den Förderverein in Berlin gewendet und dieser habe die angebotene Unterstützung dankbar angenommen. Man habe sich geeinigt, dass Baluster für dieses Vorhaben gut geeignet wären. Wohl 400 Stück werden für das ganze Schloss gebraucht.

Die Innung hat ihren neun Lehrlingen, die dieses Jahr abschließen, die Herstellung eines Balusters als Gesellenstück vorgeschlagen. Vier von diesen haben angenommen. Am Freitag war die praktische Abschlussprüfung – und alle vier Baluster-Azubis haben bestanden.

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„Ich freue mich“, blickt Christian Eißer zurück, „dass ein Teil der Lehrlinge unser Angebot angenommen und Baluster als Gesellenstück ausgewählt hat.“ Schon jetzt gebe es Anfragen von Azubis aus dem 2. Lehrjahr, ob sie nicht auch Teile fürs Schloss als Abschlussarbeit aufgetragen bekommen können. Diesem Wunsch will die Innung gern nachkommen. Schließlich sind diverse Modelle zur Herstellung von Kapitellen, Ornamenten, Adlern, Löwenköpfen und so weiter bereits fertig. Die Lehrlinge brauchen sie „nur“ möglichst genau aus dem Sandstein zu hauen. Einen Wunsch hat Christian Eißer aber noch. Er stellt sich Elemente fürs Erdgeschoss vor, denn die werden früher eingebaut. Baluster für ganz oben kommen naturgemäß erst zum Schluss.

Märkische Allgemeine, 04.08.2009