„Einheitsdenkmal wir nicht bis 3. Oktober 2022 fertig“

30.06.2022 – Berliner Morgenpost

Ursprünglich sollte das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Mitte bereits zum 30. Jahrestag des Mauerfalls 2019 eingeweiht werden.

Bei der Herstellung der großen Stahlschale gebe es Lieferschwierigkeiten, sagte der Kreativdirektor des Stuttgarter Architekturbüros Milla und Partner, Sebastian Letz, in Berlin dem Evangelischen Pressedienst. Ein Datum für die Fertigstellung des Denkmals am Berliner Humboldt Forum könne er deshalb nicht nennen.

Geplant ist ein Denkmal in Form einer riesigen begehbaren und bewegbaren Schale. Baustart für die sogenannte soziale Skulptur mit dem Titel „Bürger in Bewegung“ war im Mai 2020. Veranschlagt sind Kosten in Höhe von 17,12 Millionen Euro.

Ursprüngliche Einweihung war zum 30. Jahrestag des Mauerfalls 2019 geplant

Ursprünglich sollte das Einheitsdenkmal bereits zum 30. Jahrestag des Mauerfalls 2019 eingeweiht werden. Einen ersten Bundestagsbeschluss für den Bau gab es im Jahr 2007. Sebastian Letz betonte, der Baufortschritt verlaufe ansonsten nach Plan: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Fertigstellung.“

So seien die Betonarbeiten im und am Sockel bereits weitgehend abgeschlossen. Mit Blick auf die Verzögerungen bei der Herstellung der Stahlschale, sagte der Architekt, es habe nie einen offiziellen Fertigstellungstermin zum 3. Oktober dieses Jahres gegeben. Allerdings habe es Ende 2021 noch so ausgesehen, als wäre eine Einweihung des Denkmals zum Jahrestag der Deutschen Einheit möglich.

Das Einheitsdenkmal entsteht derzeit auf der Westseite des Humboldt Forums am Standort des früheren Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals. Das Konzept der 50 mal 18 Meter großen „Einheitswippe“ sieht vor, dass sie sich zu einer Seite neigt, sobald ausreichend viele Menschen es schaffen, „miteinander zu sprechen, sich zu verabreden und gemeinsam“ auf eine Seite gehen, wie Letz betonte.

Die Stahlschale als zentrales Element des Denkmals soll nach Fertigstellung in 16 Teilen vom Hersteller in Nordrhein-Westfalen nach Berlin transportiert und vor Ort zusammengefügt werden.

 

Quelle: Berliner Morgenpost, 30.06.2022

 

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8 Kommentare zu “„Einheitsdenkmal wir nicht bis 3. Oktober 2022 fertig“

  1. Wer will dieses Denkmal eigentlich? Wenn man sich umhört im Lande, will es eine verschwindend kleine Menge an Leuten. Wenn es unbedingt gebaut werden muss, dann doch vor dem Reichstag. Vor das Schloß, äh Humboldtforum, gehört das Nationaldenkmal Wilhelms I., zumindest die Kolonnaden. Diese könnte man begehbar machen. Aber die Architektenfirma (Büro) lässt keine Diskussion zu und beharrt auf ihren Entwurf der spöttisch Wippe genannten Konstruktion. An diesen Ort und unverändert und keine Widerrede. Schade und schlimm. Das ist meine persönliche Meinung.

    1. Hallo, Herr Möbius,
      vielleicht finden Sie den Zusammenhang vom Nationaldenkmal zum Einheitsdenkmal doch ganz angemessen!? Denn nach 1945 hatten die SED- Machthaber das Schloss nebst Nationaldenkmal
      abreißen lassen. Es steckt also eine breit durchgeführte Diskussion mit Symbolkraft dahinter.
      Natürlich, wäre weniger Aufwand mehr gewesen.
      Dietmar Philipp

  2. Oder, m.E. noch besser, stellt die Wippe an den jetzigen Standort des Neptunbrunnens vor dem Roten Rathaus und dafür den Brunnen zurück auf den Schlossplatz! Vielleicht wird ja der Ort des alten Berlin dadurch etwas weniger leer.

  3. EINHEITSDENKMAL
    Seit 2016 hatte ich mich schon oft zu diesem Thema geäußert, leider ergebnislos. Der Umfang mit dem Aufwand einer begehbaren, beheizten Schale und Stahlkonstruktion hatte mir und Mitbürgern schon nicht gefallen. Wir meinten, weniger ist mehr! Heute nach 7 Jahren ist der Bau immer noch eine minimal bebaute Fläche, ohne Merkmale eines Denkmals. Die Zwischenzeitlich aufgetretenen großen Schwierigkeiten und die technische Behandlung vom Bauwerk zu einer Maschine zeugt von einer groben Unkenntnis der Architekten nebst Verantwortlichen der Öffentlichkeit. Also rasch und wirkungsvoll umsteuern auf WENIGE, nämlich Schale, nicht begehbar und unbeheizt, das müsste doch bis
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    neu zu schaffen sein.
    Ich bitte hier um eine Stellungnahme von Regierung und Architekten.

    Mit freundlichen Grüßen, Dietmar Philipp

    1. Wenn die Verantwortlichen diesem ernsthaften Vorschlag folgen würden, wäre auch die Aufschrift „Wir sind das Volk – Wir sind ein Volk“ entbehrlich bzw. sinnlos, da kein Davorstehender den ursprünglich gedachten Sinn der Schale ohne Hinweisschild ergrübeln könnte. Die Schale ohne diese erdachte Funktion wäre also vollens bedeutungslos bzw. nur noch störend! Aber in Hinblick auf die ersparten und ungesicherten Unterhaltskosten dieses technisch aufwändigen und optisch übergroßen Monstrums wäre es ein peinlicher aber vernünftiger Befreiungsschlag.

  4. ANFRAGEN an Claudia Roth und Architekten zum Einheitsdenkmal

    Bitte beantworten Sie die letzten veröffentlichen Bürgermeinungen und nehmen Stellung dazu
    in unserer Demokratie.

    Mit freundlichen Grüßen, Dietmar Philipp/ 05.11.2023

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