„Das neue Stadtschloss erhält seinen alten Glanz zurück“

05.04.2017   B.Z. Berlin

 

An der Fassade des künftigen Humboldt-Forums in Berlin-Mitte hängen nun wieder Originale vom zerstörten Stadtschloss.

Von Alina-Doreen Gröning

Aus NEU mach ALT! Wie das geht, ist derzeit am Neubau des Berliner Stadtschlosses in Mitte zu besichtigen. An der Fassade des künftigen Humboldt-Forums werden historische Originalstücke an den barocken Palast erinnern: Das neue Schloss im alten Glanz.

Für Restauratoren, Landesdenkmalamt Berlin und die Experten-Kommission ein gigantisches Puzzle. Sie setzen die Fassade zusammen aus 22.000 Sandsteinstücken und 2300 Skulpturen. Die Fragmente sind zum Teil mehr als 300 Jahre alt.

Nur wenige Originalteile des im Krieg von Bomben zerstörten und später zu DDR-Zeiten abgerissenen Stadtschlosses sind noch erhalten. Darunter auch zwei Steinpfeiler, die „Frühling“ und „Sommer“ darstellen. Die Sandstein-Figuren schmücken bereits das Portal 5 an der Lustgarten-Seite.

Auch sie wurden in der Schloss-Bauhütte in Spandau vorher genau untersucht, konserviert und statisch auf den neuesten Stand gebracht. Bauvorstand Hans-Dieter Hegner (57) sagt: „Fehlende Nasen, Arme oder verwitterte Oberflächen wurden allerdings nicht ausgebessert. Die Spuren der Zeitgeschichte sollen erlebbar bleiben. Sie dienen als Erinnerungsstücke, als Mahnmal und als Denkanstoß.“

Zerstörte Elemente wurden nach original preußischen Messbildern rekonstruiert, fragile Originalstücke detailgetreu nachgebildet und in Sandstein gehauen. Hegner: „Von einigen Fragmenten wurden für den Außenbereich Nachbildungen angefertigt. Die Originale werden dann im Skulpturensaal des Humboldt-Forums zu sehen sein.“

2019 soll das Schloss (620 Millionen Euro) eröffnet werden. „Wir sind im Kosten- und Zeitplan“, sagt Hegner.

 

Quelle: B.Z. Berlin, 05.04.2017

 

 

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