(Ich mach’s ganz einfach, daß auch "karl" alles versteht. Also keine komplizierten Textaufgaben oder geschachtelte Sätze. Oder so.)
Feststellung 1:
Der Palast der Republik ist Eigentum des Bundes, nicht der Stadt Berlin und auch nicht des Bezirks Mitte.
Feststellung 2:
Im Grundgesetz, Artikel 14, Absatz 2 steht: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Feststellung 3
Im Einigungsvertrag [der EV ist ein völkerrechtlicher Vertrag], Kapitel 8, Artikel 35, Absatz 2 und 3:
(2) Die kulturelle Substanz in dem in Artikel 3 genannten Gebiet [gemeint ist die DDR] darf keinen Schaden nehmen.
(3) Die Erfüllung der kulturellen Aufgaben einschließlich ihrer Finanzierung ist zu sichern, wobei Schutz und Förderung von Kultur und Kunst den neuen Ländern und Kommunen entsprechend der Zuständigkeitsverteilung des Grundgesetzes obliegen.
Meine Absicht ist klar, oder? Gut, dann brauche ich ja nichts weiter zu schreiben und warte auf Antworten.
Der Bund hat als Eigentümer des Palastes beschlossen, diesen abzureissen und an seiner Stelle das Schloss mit dem zukunftsweisenden Nutzungskonzept Humboldt-Forum zu errichten. Gerade weil Eigentum verpflichtet. Der Bund fühlt sich eben allen Deutschen verpflichtet und nicht nur einer Minderheit der Palastliebhaber. Und da muss man sich eben auch mal entscheiden.
So einfach ist das.
Gut, jetzt sind sie aber nur auf Höfers erste Aussage eingegangen. Was ist mit dem Rest, z.B. das man das Kulturgut(positive und negative Erinnerungen) erhalten muss?
Sie antworten immer nur auf Teile, die ihnen passen.
Gulturgut??? Der Ballast aus den späten 70ern???
Sie scherzen, geben Sie es zu!
Ich finde auch, daß es schon etwas peinlich ist einen Betonkasten, der gerade mal 14 Jährchen genutzt wurde als "Kulturgut" zu bezeichnen.
Ich freue mich schon auf den Schlüterhof und auf jeden rekonstruierten Raum! Das wird jedoch noch was dauern, aber ich kann warten.
Ich wage zu bezweifeln das das Gebäude des PdR wirklich unersetzliches Kulturgut ist. Der berühmte Architekt J.P. Kleihues, Direktor der bedeutenden Internationalen Bauaustellung Berlin 1987, sagte dazu, dass ihm Häuser dieser Qualität zu Dutzenden auf dem Weg zu jedem amerikanischen Flughafen begegnen.
Die Idee des Palastes, die des Kulturhauses und des der Bevölkerung stets offenen Hauses wird aus dem Palast in das Schloss übernommen, so der Vorsitzende der Kommission Historische Mitte Berlin, Dr. Hannes Swoboda. So kommen Architektur von Weltgeltung (Schlüters Schloss) und die populäre Grundidee des Palastes zusammen. Wenn das keine Steigerung ist!
>Ich wage zu bezweifeln das das Gebäude des PdR wirklich unersetzliches Kulturgut ist.<
da stimme ich voll und ganz zu!
wenn der pdr wirklich deutsches kulturgut wäre, müßte man das land bedauern! armes deutschland!
Ob Kleihues zu dieser Zeit den Palast 1:1 gesehen hat? Kann er es beurteilen?
Ich kann es leider auch nicht, da ich mich erst, als er geschlossen war, richtig für ihn interessierte.
Aber es kommt doch auch auf dessen Bedeutung an. Wobei wir wieder bei der Diskussion wären ob Schloss oder Palast wertvoller ist. Da beides aber nicht mehr existiert und auch nicht mehr aufgebaut wird, aber die Grundstruktur des Palastes noch steht muss dieser Struktur Vorrang gegeben werden und weiterentwickelt werden.
"Architektur von Weltgeltung"
wer braucht denn das? findet man nicht ähnliche Schlösser überall in Europa? Ich sage ja, genauso wie beim Palast. Jedes ist einmalig, hat aber Ähnlichkeiten mit anderen Bauten.
Und Berlinbesucher wollen nicht das Barocke Berlin, sondern das Berlin des kalten Krieges, deswegen wäre ein Mauermuseum im "Palast" wichtig.
Was ist denn für sie Kulturgut? Ich habe das Gefühl sie haben da eine sehr eingeschränkte Sicht.
Bier ist doch auch Kulturgut und auch die Currywurst. Das sind Teile des normalen Lebens, die aber typisch für eine Region sind, sind also Zeugnisse einer Kulturgemeinschaft und dazu gehört auch der Palast. Ob er nun "schön" ist oder nicht, Kulturgut ist er.
Und dafür braucht man sich nicht zu schämen, denn man sollte auch zu seinen Fehlern stehen und das beste aus ihnen machen.
Aha! Dann bin ich aber auch dafür, daß die schützenswerten Telefonzellen zum Deutschen Kulturgut aufgenommen werden!
Sie haben die gleiche kulturelle Ausstrahlung.
Wenn ich mich nicht alles täuscht, ist Kultur etwas über die Zeit gewachsenes und nicht der krampfhafte Versuch, sich von Geschichte und Tradition abzuwenden, wie es die modernen Architekten dem Volke ständig wieder auf die permanent gequälten Augäpfel zu drücken versuchen.
Den PDR mit dem Berliner Stadtschloß zu vergleichen, erscheint mir ähnlich gewagt, wie der Versuch, Beuys‘ Badewanne mit auf eine Ebene mit einem Gemälde von Tizian zu hebeln…
Vor kurzem sind doch "Gemälde" versteigert worden, die ein Schimpanse gemalt hatte, ging durch alle Tageszeitungen.
Vielleicht war er auch als Baumeister tätig und wir wissen es nur noch nicht???
>Und Berlinbesucher wollen nicht das Barocke Berlin, sondern das Berlin des kalten Krieges<
Wer hat ihnen denn diesen Bären aufgebunden?
Alle Berlintouristen die ich kenne (und es sind nicht wenig) interessieren sich hauptsächlich für das alte Berlin!
Sogar der Kaiserdom wird wegen seiner pompösen Pracht und trotz des sehr hohen Eintrittsgeldes von Touristen geradezu "überschwemmt"!
Und dafür braucht man sich nicht zu schämen, denn man sollte auch zu seinen Fehlern stehen und das beste aus ihnen machen.
Wo wären wir bloss, wenn wir nur aus den Fehlern das vermeintlich Beste gemacht hätten, und nicht etwa diese Fehler abgestellt und beseitigt hätten?
Wir wären über die Steinzeitentwicklung wohl kaum hinaus gekommen!
Nun ja, in irgendeinem Museum werden die Telefonzellen schon früher oder später stehen. und was stellt man in Museen aus? Kulturgut.
Aber irgendwie rücken wir wieder zu sehr vom Thema ab, deswegen meine Frage:
Was kann man aus einem "Schloss"-aufbau an Mehrwissen oder kulturellen Zuwachs erhalten? Die Formen- und Architektursprache des Schlosses, findet man in vielen anderen Bauten wieder. Dies spricht nicht direkt gegen das Schloss.
Aber da sie ständig gegen den Palast als "Standardarchitektur"(die man in vielem wiederfindet) argumentieren, sehe ich in diesem Punkt keinen großen Unterschied, ausser das wir zwei, jeweils qualitätvolle, Formensprachen gegeneinander austauschen.
Städtebaulich kommen wir mit einer "Schloss"- Reko auch nicht viel weiter, da nur zum Lustgarten eine Lösung gefunden wäre.
Nochmals(weil keiner was dagegen sagt), die "Schloss"- Räume wären nur bedingt für die vorgesehene Humboldt-Forumnutzung geeignet.
Es wird Kulturerbe für eine Erinnerung an Kulturerbe geopfert und das ist mein größtes Problem, denn ich wäre auch ein Schlossbefürworter, wenn da nicht der Palast oder etwas anderes Wichtiges stünde.
"krampfhafte Versuch, sich von Geschichte und Tradition abzuwenden",
das ist lange her(Klassische Moderne- Anfang des 20.Jahrhunderts), heutzutage bezieht man sich ja schon wieder auf die kl.Moderne und diese hat sich auch schon wieder über ca. 100 Jahre entwickelt, kann man sie berechtigterweise zum Kulturgut zählen.
Versuchen sie doch auch mal modernere Künstler, Bauten etc. zu analysieren, dann werden sie feststellen, dass viele von ihnen ihr Handwerk verstanden und dann werden sie die Arbeiten wenigsten zu würdigen wissen(auch wenn sie ihnen nicht gefallen). Und der Affe war scheinbar(für seine Spezies) sehr tallentiert, das man dafür aber so viel Geld hinblättert, na ja(das gilt bei Menschenbildern, egal welcher Epoche genauso- da ging irgendwann das Maß verloren).
Wie sagte mein Kunstlehrer:
"Kunst kommt von Können"
>..denn ich wäre auch ein Schlossbefürworter, wenn da nicht der Palast oder etwas anderes Wichtiges stünde.<
Nun ja, wenn man mal beide Augen schließt und sich dann mal alles, was zwischen 1970 und heute gebaut wurde anschaut, kann man sich schon erdreisten zu sagen, daß der Ballast – Entschuldigung Palast der Rpublik nicht schlecht war! Ich spreche jetzt nur vom Inneren, da das Äußere schon gewisse Schwächen hatte. Allerdings existiert das Innere nicht mehr…
ich freue mich in Ihnen – S.Hartmann – jemanden in diesem Forum gefunden zu haben, der diese ganze Debatte etwas differenzierter betrachtet und ähnliche Schlüße zieht wie ich. Die teilweise völlig verborten Diskussionsbeiträge einiger "Hardcore-Schloß-Lobbyisten" finde ich sehr schade, aber auch bezeichnend. Und leider "kämpft" auf der anderen Seite mit Herrn Höfer ein anscheinend ebenso "verborter" Palastbefürworter.Vielleicht sollten wir uns alle ein Beispiel an Ihrer "netiquette" nehmen – wie Sie mit einigen u.a. auch sehr platten Angriffen auf Ihre Argumentationen umgehen finde ich sehr löblich.
Inhaltlich kann ich Ihren drei Säulen (Recht auf Erhalt des Bestehenden, städtebauliche Mängel beider Gebäude und Kulturwert des PALASTES) sehr beipflichten. Vor zirka 2-3 Wochen habe ich einige Beiträge dazu ins Forum gestellt…
Einige Anmerkungen zu den anderen Beiträgen: mir ist neu, dass Berlintouristen wegen des Kaiserreiches hierherkommen. So viel wie ich recherchierte sind die Haupt-Pull-Faktoren die jüngere Geschichte (inkl. Mauer) und die authentische, lebenswerte und weltoffene Stadt. Und gerade zur Mauerzeit haben wir dieses fragwürdige Haus am Checkpoint Charlie als Tourimagneten (750000 Besucher 2004 und damit mehr als das Jüdische Museum). Der Palast wäre als ein Teil des Deutschen Historischen Museums ja wohl zweifelsohne besser zur Aufarbeitung der 40 Nachkriegsjahre geeignet. Vielleicht sollte man da einmal genauer in die Zahlen der BTM schauen…
Und zum Thema Kulturgut und Städtebau: ich habe beruflich mit viel internationalem Fachpublikum von Architekten und Stadtplanern zu tun. Seltsamer war noch kein einziger meiner ausländischen Gäste der Meinung, dass ein NUR disneymäßig wiederaufgebautes Schloß ein kultureller noch ein städtebaulicher Gewinn werden würde. Alle plädierten für den Erhalt des PdR bzw. für eine Neukonzeption inkl. eines Erhaltes des Palastes. Soviel nochmal zur Legitimation. Ein solch zentraler Platz in der Mitte Europas gehört nicht nur Herrn v. Bodin und seinen Schloßanhängern sondern auch den Architektur- und Geschichtsstudenten des 21. Jahrhunderts aus der ganzen Welt, die ein einzigartiges Original aus einer zugegebenermaßen seltsamen Epoche der Weltgeschichte untersuchen und erleben möchten…
Moses, Du bist eine kecke Lachnummer, ehrlich:
a) beklagst Du, daß die Schloßbefürworter
so verbort (sic!) sind.
Nun mein Lieber, auf dem Forum der
der Schachfreunde werden die "Tele-
Tubby"-Anhänger auch einen schweren
Stand haben.
b) das gleiche Register ziehst Du, indem
Du die internationalen Architekten
herbeizitierst; aber das sind doch
genau die Herrschaften, die unsere
schwer geplagten Städte mit ihren
Schuhkartons aus Glas, Stahl und
Beton durchwuchern; klar, daß denen
beim Schloß die Muffe eins zu tausend
geht.
c) Ansonsten Moses, Du forderst ständig
Sachlichkeit und bist doch der Un-
sachlichste, den man sich vorstellen
kann:
Allein schon die Formulierung, daß
der Schloßplatz nicht "Herrn Boddien"
allein gehöre, spricht Bände.
Wer hat denn jemals so einen Zinnober
behauptet? Wenn überhaupt ein Bauwerk
demokratisch legitimiert ist, dann
doch wohl die Schloß-Reko (was man
vom Ballast nicht gerade behaupten
kann).
P.S.: Auch wenn die "Disney"-Hülse
langsam zu den ollen , längst
wiederlegten Kamellen gehört,
sei’s drum:
Lieber eine liebevolle Schloß-Reko, als ein öder Kasten aus der düstersten Zeit deutscher Geschichte.
So, Moses und nun husch mal wieder eine Weile in Dein Körbchen.
Hmmh, nun ja, das Innere des PDR?
War einmal drin und kann mich noch vage an die sozialistischen Protzschinken von Wandgemälden erinnern – es gibt z.B. ein Buch von E. Wiesinger "Die Deckengemälde im Berliner Schloß".
Wer das einmal durchgeblättert hat, wird sein Urteil gefällt haben, der Kontrast dürfte ähnlich sein, wie der zwischen Disneys-Mickey-Maus-Heftchen und Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg (um den guten Walt seelig mal im richtigen Kontext einzubringen).
Was haben die Leute eigentlich immer mit ihrem Disney-Vergleich?
Ich vermute, sie nehmen ihm übel, daß der Herr die Volksinstinkte bedient hat und zu dem Schluß gekommen ist, daß selbst den einfachen Menschen ein nachgebapptes Neuschwanstein immer noch lieber ist, als eine Replik des Hauses des Lehrers.
Man sollte mal genauer hinsehen, welche Sprache manche Herrschaften im Munde führen und weshalb.
Die scheinbare Volksverbundenheit ist in Wirklichkeit egoistischer Partikularismus und wenn ich Herrn von Boddien richtig verstanden habe, wird das Schloß ein echtes Volksschloß, nicht wahr , lieber Webmaster?
Um auf die vielen an anderer Stelle zitierten Berlin-Besucher zurückzukommen, die meisten von ihnen besuchen als Tagesbesucher Potsdam und die wundervollen Schlösser, dort schieben sich die Menschen durch.
Und um ehrlich zu sein, ich habe noch niemanden gesehen, der mit dem "Michelin" oder "Guide to Germany" in der Hand ehrfurchtsvoll zum PDR hochgeblickt hat…
Aber vielleicht war ich stets zur falschen Zeit dort ;I).
Das was Disney gemacht hat, gab es ja auch schon früher(man schaue sich nur das Schloss auf der Pflaueninsel an), nur mit dem Unterschied, dass er es der breiten Mittelschicht zugänglich machte.
Und das Argument, das "Schloss" wird Volksschloss stimmt dahingehend, dass ca. 230 Mio. von Steuern bezahlt werden, dies Geld wird aber nur für den modernen Innenbau benötigt. Die Bürgerschicht, die sich eine Spende für das Schloss leisten kann/will bezahlt die Fassade.
meine (übertriebene) These:
das was das Volk baut reicht einer gewissen Bevölkerungsschicht nicht aus(schämt sie sich dafür?) und versucht es durch ihre Fassade zu vertuschen/sich in den Vordergrund zu spielen.
Nun ja, momentan gibt es für den "Standard"-Touristen am Palast nicht viel zu sehen, aber er ist ausbaufähig und dann zieht er auch wieder mehr Besucher an(z.B. als DDR/ Mauer/Teilungs- Museum), weil er dann auch ausführlicher in den Reiseführern zu finden wäre.
Und mal ehrlich, selbst das Orginal Stadtschloss könnte nicht im geringsten mit dem Potsdamer Park- und Schlösserensemble mithalten.
Auch wenn sie mit der Sache mit Boddien recht haben, ist dies kein Grund in solchen Ton zu verfallen.
Dies ist whrscheinlich ein Problem des Internets, oder reden sie auch im normalen Leben so mit Menschen die sie kaum kennen? Mein Vorurteil gegen die Schlossbeführworter war immer: konservativ und an alten Werten orientiert, doch dies scheint bei ihnen nicht der Fall zu sein.
-> fertig 😉 <-
Ich sehe die heutige Architektur und Landschaftsarchitektur auch kritisch, aber ich pauschalisiere sie nicht auf ihre Weise, denn es gibt auch heute sehr gute Architektur, meist fehlt es nur am Geld. Ich finde es zum Beispiel eine Unart bei neuen Stadtprojekten ständig Stararchitekten heranzuziehen, nur des Namens willen-> so steht ein Chipperfield in Boston und ein fast gleicher in Berlin u.s.w.
man sollte regionale Besonderheiten beim Bauen mehr Beachtung schenken, dies können die meisten der Stararchitekten aus Zeitmangel aber nicht.
Aber überdenken sie nochmal ihre Wortwahl.
wie so oft in dieser Debatte bin ich jetzt verwirrt. Soll ich jetzt meine Wortwahl ändern? – okay, ich habe Herrn v. Boddien falsch geschrieben und das tut mir ehrlich leid, weil ich es unhöflich finde den Namen eines Menschen oder seine Schreibweise zu vergessen. Aber ansonsten war es doch eigentlich okay? In meinem hoffnungslosen Optimismuss hoffe ich, dass Ihre "Rüge" nicht mir sondern dem "Grauen Wolf" galt.
Kurz zu dessen Argumenten. Ich finde, dass gerade ein solches Forum die Gelegenheit für einen gesitteten und fundierten Meinungsaustausch bietet und nicht dazu da ist, Lobreden über das dann ach so tolle Objekt zu halten. Ich habe hier im Forum auch schon sehr interessante Gesprächspartner gehabt – aus beiden "Lagern". Sollte ich irgendwann einmal – was ich ob meiner diplomatischen Art nicht glaube – von einer Sache derart überzeugt sein, dass ich dafür auf die Straße ginge oder ein Forum aufmächte, dann würde ich mir natürlich auch Zuspruch wünschen. Noch mehr würde ich mir aber ehrliche Kritik wünschen. Aus Lobpreisungen kann ich nichts lernen – aus guter Kritik jedoch schon. Was ist mehr wert: eine eher wage Entscheidung oder eine, wo die eigenen Argumente die fundierten und kritischen Argumente der Gegenseite ehrlich ausstechen konnten. Insofern sollten Sie eigentlich über jeden, der nicht nur einfach so über das Schloß jubelt dankbar sein, das hilft Ihnen Ihre Argumente zu konkretisieren.
Zum Thema Architekten – ich sprach nicht von Architekten – sondern von Studierenden der Architektur. Ich kann selbst kein einziges in den 1990er Jahren in Berlin entstandenes Gebäude schön finden. Jedoch bietet der Erhalt und der Umgang mit Originalen (aus welcher Epoche auch immer) die Möglichkeit sich grundsätzlich damit auseinander zu setzen und für die Zukunft daraus zu lernen. Was sollen denn Architekturstudenten aus einer Schloßatrappe lernen? Und Ihr Argument der Wiederholbarkeit von Häusern spricht eigentlich gegen das Schloß: barocke Schlößer gibt es in Europa einige, ein in seine horizonatle und vertikale Komponente getrenntes sozialistisches Staatsforum (Palast + Fernsehturm) finden Sie nirgends. Und nochmal: ich bin nicht für den ausschließlichen Erhalt des PdR – ich bin für eine Neugestaltung des Platzes inkl. des Erhaltes des Palastes UND der architektonischen (von mir aus auch mit Simulation des Schlüterhofes) Dokumentation, dass da mal das Schloß gestanden hat.
Zum Thema demokratische Legitimation. Ich bezweifel Sie. Wann immer sich abzeichnete, dass sich eine der eingesetzten Expertenrunden gegen den Schloßneubau entscheiden könnte, wurde diese abgesetzt. Mit viel und finanzintensivem Werbeaufwand und inteligentem Marketing wurde öffentlich die Wahl zwischen zwei alternativen angeboten: zwischen einem mittlerweile abgewrackten, kahlsanierten und seit 1990 ungenutzten Klotz auf der einen und einer Hochglanzsimulationen eines gelblich leuchtendem, romantischem Schloßes auf der anderen Seite. Nachrichten über den Palast waren stets negativ und Nachrichten über das Schloß waren stets positiv besetzt. Da fällt es nicht schwer "Mehrheiten für das Schloß" zu finden (was ja heutzutage als Demokratie gedeutet wird). Kein Wunder, dass man sich gegen eine Zwischennutzung des Palastes wehren musste – denn dadurch könnten positive Nachrichten mit dem Palast in Verbindung gebracht und dieses schöne ausgeklügelte System der Meinungsbildung ausgekugelt werden. Entschuldigung – jetzt bin ich zum Schluß doch noch polemisch geworden. Und auf die Notwendigkeit demokratischer Legitimation für Gebäude würde ich Sie gerne auf meinen Vergleich mit dem Kölner Dom verweisen – es stehen genug Gebäude rum, die aber sowas von gar nicht demokratisch, moralisch oder völkerrechtlich legitimiert sind, da wäre der Palast in guter Gesellschaft.
Ansonsten bedanke ich mich für Ihren Beitrag Herr Wolf und freue mich auf eine Antwort
Vielen Dank für Ihren interessanten, nachdenklichen, aber auch in sich widersprüchlichen Beitrag, insbesondere bei den Aussagen zur Moderne in Berlin.
Aber eine Frage drängt sich mir doch auf: welche angeblich nicht schlossfreundliche Kommission wurde denn abberufen? Ich weiß davon nichts!
Wie erklären Sie sich das äußerst knappe Ergebnis pro Schloss bei der Schlussabstimmung der Kommission (8:7), obwohl bei Gründung der Kommission Historische Mitte in den Zeitungen zu lesen stand, dass die Schlossgegner in der Mehrheit wären. Diese verstärkte sich sogar, als beim Regierungswechsel im Land Berlin statt des pro Schloss gerechneten Senators Stölzl, die vehemente Schlossgegnerin Adrienne Göhler an seine Stelle trat, statt des pro Schloss votierenden Abgeordnetenhauspräsidenten Führer der Schlossgegner Walter Momper in die Kommission kam, als statt des pro Schloss agierenden Bundeskulturministers Michael Naumann der Schlossgegner Nieder-Rümelin Kommissionsmitglied wurde.
Warum wurde wohl der als Schlossgegner mit dem Kommissionsvorsitz betraute völlig unabhängige Österreicher Hannes Swoboda zum Schlossbefürworter? "Weil da nichts anderes hinpasst!"
Bei aller Kultiviertheit Ihrer Beiträge:
schon an Ihrer Einstellung zu belegbaren Leistung der Moderne in Berlin sehe ich, dass Sie eigentlich ein richtiger Schlossbefürworter werden könnten, wenn Sie sich nur aus den in die Architekturstudenten hineingehämmerten Doktrinen der Gralslehrer der Moderne ein wenig lösen könnten.
Vielleicht gelingt es, wenn Sie sich einfach etwas mehr mit der Baugeschichte der Mitte Berlins auseinandersetzen würden?
"Ihr Argument der Wiederholbarkeit von Häusern spricht eigentlich gegen das Schloß"
ich glaube das habe ich gegen das "Schloss" angeführt.
Meine Ausführungen waren an den Grauen Wolf gerichtet.
nur mal so zu meinem Interesse:
bist du Architekturstudent?
(ich selbst bin Landschaftsarchitekturstudent)
>Und um ehrlich zu sein, ich habe noch niemanden gesehen, der mit dem "Michelin" oder "Guide to Germany" in der Hand ehrfurchtsvoll zum PDR hochgeblickt hat…
Aber vielleicht war ich stets zur falschen Zeit dort.<
Es spielt keine Rolle, zu welcher Zeit man dort ist. Ehrfurchtsvoll wird der PdR (außer von Mohr, Hartmann und Höfer) von niemendem angeschaut.
Er ist halt nur ein belangloser, durchschnittlicher moderner Zweckbau, der auf dem Alexanderplatz nicht einmal auffallen würde!
Aber direkt am Weltkulturerbe Museumsinsel?
Man braucht sich bloß mal auf die Schloßbrücke zu stellen und die Reaktionen der Touristen abzuwarten: Oh Gott, was haben se denn da hingeklotzt! oder: Du meine gute, der Platz wäre so schön ohne diesem Ungetüm…
Der Pdr steht nun mal an der denkbar ungünstigsten Stelle!
Das einzigartige und fast vollständig erhaltene Ensemble bestehend aus dem Marstall, dem Zeughaus und dem klassizistischen alten Museum mit den Adlern, die sich auf die Adler unter dem Hauptgesims des Schlosses beziehen wird durch den PdR völlig zerstört!
Der PdR kommt ja nun glücklicherweise weg – Warum setzt man ihn irgendwo am Alexanderplatz nicht wieder zusammen? Er besteht doch nur aus Stahlträgern, was die Sache stark vereinfachen würde!
Am Alexanderplatz hätte er endlich ein angemessenes Umfeld, in welchem er sich auch endlich behaupten könnte. Ja – er sähe dort sogar sehr gut aus und keiner würde mehr sagen: Oh Gott, was haben se denn da hingeklotzt!
Der PdR wäre mir auf dem Alexanderplatz sogar lieber als die geplanten Hochhäuser!
Berlin hatte so viele Plätze, die es mit Paris, London, Rom und Wien aufnehmen konnten!
Doch die Moderne hat sie alle zerstört!
Schauen sie sich mal Vergleichsbilder an! Vom Alex, vom Belle Alliance (Mehring) Platz…. heute alles Kloaken!
ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich moderne architektur gut finde. was ich aber sage oder sogar fordere ist, das alles etwas differenzierter zu sehen. sicherlich gibt es in Paris, Wien etc. tolle plätze und sicherlich gab es in berlin schöne. das hat aber auch immer eine kehrseite – wie der Name "Repräsentativer Platz" schon sagt steht er für etwas und vor allem ist er exklusiv. und großteile der damaligen bevölkerung hatten wohl kaum einen Sinn dafür, die Ästhetik dieses Städtebaus wahrzunehmen – sie waren damit beschäftigt die unterste Schicht zu sein. wie fragwürdig einige der baulichen Ergebnisse der Moderne auch sind, die Idee der Gleichwertigkeit dahinter ist ja wohl moralisch überaus vertretbar. ich verstehe allerdings auch Ihre Assoziation mit Toiletten nicht. Ich finde den heutigen Mehringplatz, das Kulturforum oder das Hansaviertel inhaltlich und von seiner wirkung toll. ich finde den Bereich an der urania, die leipziger straße oder die Stalinallee 2 doof – aber keines der genannten Ensemble hat Ähnlichkeit mit einem WC. Und gerade der Alex war vor dem Krieg ja auch nicht gerade der Barocke Prunkplatz. Über die im Nachhinein romantisierende Bewertung von Vergangenem kann ich nur empfehlen beim Stadtsoziologen Walter Siebel und seinen "Verfallsgeschichten" nachzulesen. Das trifft auch ziemlich gut meine Ablehnung gegen einen verblendeten Aufbau der Schloßatrappe, mit der dann alles wieder schön wird ohne dabei auch die Verdienste neuzeitlicher Architektur (zu der ja nicht nur die Moderne gehört) zu berücksichtigen.
Nein noch schlimmer – ich studiere Stadt- und Regionalplanung und lege meine Schwerpunkte besonders auf Stadt- und Architektursoziologie, Barrierefreiheit und auch teilweise Denkmalpflege
"..wenn Sie sich nur aus den in die Architekturstudenten hineingehämmerten Doktrinen der Gralslehrer der Moderne ein wenig lösen könnten."
Genau das ist der leidige Punkt, Studenten wird eine individuelle Meinungsbildung ausgetrieben, man wird auf die sogenannte "Moderne" getrimmt bis man reflexartig wiederholt was die Lehre gebietet, ich kann es aus eigener Erfahrung bestätigen.
Liebe Studenten, ändert etwas an diesem Zustand und hinterfragt dieses Sektierertum (man kann es wohl nicht mehr anders nennen).
"..wenn Sie sich nur aus den in die Architekturstudenten hineingehämmerten Doktrinen der Gralslehrer der Moderne ein wenig lösen könnten."
Genau das ist der leidige Punkt, Studenten wird eine individuelle Meinungsbildung ausgetrieben, man wird auf die sogenannte "Moderne" getrimmt bis man reflexartig wiederholt was die Lehre gebietet, ich kann es aus eigener Erfahrung bestätigen.
Liebe Studenten, ändert etwas an diesem Zustand und hinterfragt dieses Sektierertum (man kann es wohl nicht mehr anders nennen).
Hochkonzentrierte Dummheit. Mehr ist zu Ihrem Beitrag eigentlich nicht zu sagen. So was kann nur jemand schreiben, der für so was bezahlt und/oder auf seine eigene Propaganda hereinfällt.
Sagen Sie, Webmasterlein, müssen Sie in jedem und allem einen Schloßbefürworter hineininterpretieren? Es dürfte ja wohl langsam klar sein, daß nicht jeder auf Eure dumme Propaganda hereinfällt, außer manipulierten Bürgern wie sie im hier im Forum und anderswo leider die Mehrheit sind.
Zum knappen Ergebnis der "internationalen" Kommission: Sie sollten dem guten Moses aber noch erzählen, daß komischerweise Strieder und andere Schloßgegner fehlten, die höchstwahrscheinlich mit nein gestimmt hätten. Des weiteren spricht es für demokratische Verhältnisse, oder zumindest für Fairneß, wenn noch nicht einmal die Sondervoten von Flierl, Eichstädt-Bohlig und Conradi in den Abschlußbericht aufgenommen wurden.
Glauben Sie eigentlich jeden Dreck, der in der Zeitung steht?!?! Was für ’ne Frage von mir an Sie… Müssen Sie ja zwangläufig. In welcher Zeitung stand das eigentlich und wann? Aber daß das Ergebnis so knapp war, ist für Sie ein Zeichen für … Demokratie ?!?!?! Oder was?
Gut, ich möchte eine Wissenlücke offenbaren: War oder was war verantwortlich für die Zusammensetzung der Kommission?
Und übrigens: Wieso konnte der Vorsitzende kein Deutscher sein? Wieso war das kein, ich sag mal, Chinese, Franzose, Russe, Japaner, Amerikaner, usw.? DAS wäre mal international gewesen, statt dessen ’nen Österreicher. Ich meine, nicht daß Sie mich falsch verstehen, doch die Kommission als "international" zu bezeichnenn, nur weil da ein Nicht-Deutscher, und dazu noch einer gleich um die Ecke, kommt einer Lüge doch schon ziemlich nahe.
"betraute völlig unabhängige Österreicher"
Setzt Ihrem Beitrag die Krone auf, einfach herrlich. Nun gut, wenn ich dafür bezahlt würde, würde ich solchen Scheiß höchstwahrhscheinlich auch schreiben und denken. Heutzutage ist halt alles käuflich. Aber ich nehme Ihnen gerne ab, daß Sie solchen Mist auch ohne $$$$ schreiben würden. Nennt sich dann Gehirnwäsche.
Mein Beileid.
An moses: Bei Bruno Flierl können Sie nachlesen, wie es in der "internationalen" Kommission wirklich zuging.
Frankfurter Rundschau vom 17.4.2002, "Vorgreifende Erpressung", Bruno Flierl zur Arbeit der Schloßplatzkommission.
PS: In Kaliningrad ist letztens erst die Universität nach Immanuel Kant benannt worden. Schauen Sie doch mal nach, speziell was Kanz zur Unmündigkeit und sapere aude schrieb. Das ist heute wichtiger denn je. Und der dumme preußische König wußte noch nicht einmal davon, daß es Kant gab! Na ja, die Banausen haben ja auch das Bernsteinzimmer an die Russen verschenkt. Widerliches Preußen. Und dumme Hunde dazu.
Muß doch für Sie ein Idealzustand sein, genau wie im alten Preußen. Kadavergehorsam, ha ha ha. Frohlockt docht.
Aber so einfach lügt man sich die Welt zurecht, armselig.
Mein Gott, Höfer! Fällt Ihnen wirklich nichts besseres ein? Ein wenig weniger Schaum vorm Mund – und Sie sähen viel besser aus!
Wann machen Sie eigentlich unter palast.com oder einer anderen Ihrer Websites ein solches Diskussionsforum auf, um sich auch dort mal dem Publikum zu stellen? Zu feige? Bin sicher, dass Sie darauf auch nur wie üblich, nämlich nicht zur Frage, antworten werde. Aber vielleicht versuchen Sie’s doch mal!
Du nennst dich Fragender? Dummkotzender wäre passender!
Geh bloß in deine Mülltonne zurück und laß dich hier nicht mehr blicken! Mich kotzt euer besserwesserisches Getue lagsam an!
C.Höfer schrieb:
"Es dürfte ja wohl langsam klar sein, daß nicht jeder auf Eure dumme Propaganda hereinfällt, außer manipulierten Bürgern wie sie im hier im Forum und anderswo leider die Mehrheit sind."
C.Höfer schrieb:
"Die DDR ist das Idealste, was auf deutschem Boden bisher verwirklicht worden ist"
soviel dazu.
Nun zu einem Argument Ihrerseits, das Sie mit einer gewissen Regelmäßigkeit nicht müde werden, wieder hervorzuholen:
C.Höfer schrieb:
"[..]Strieder und andere Schloßgegner fehlten, die höchstwahrscheinlich mit nein gestimmt hätten."
Es sei eine Parallele gezogen zu den Regional & Bundestagswahlen, in denen bekanntlich ein hoher Anteil an Nichtwählern zu verzeichnen sind. Nun, der Tag der Wahl ist vorüber, die Stimmen ausgezählt, wobei eine der beiden großen Volksparteien, sagen wir mal die CDU, mit knappem Vorsprung gewonnen hat.
Aus dem Lager der SPD heißt es nun:
Wir erkennen diesen Wahlausgang nicht an, da 70% der Nichtwähler höchstwahrscheinlich für uns gestimmt hätte.
C.Höfer schrieb:
"Na ja, die Banausen haben ja auch das Bernsteinzimmer an die Russen verschenkt. Widerliches Preußen. Und dumme Hunde dazu."
Das Bernsteinzimmer wurde vom _preussischen_ Architekten Andreas Schlüter entworfen.
Ihre Generalisierungen beunruhigen.
Sie scheinen zudem die ideologisch motivierte Dämonisierung diesen Teils der dt. Geschichte sklavisch zu befolgen.
Auf gewisser Ebene sind Sie ja zu beneiden, denn mit Feindbild lebt es sich ja bekanntlich viel einfacher. Gestattet vor allem die Selbstdefinition über Abgrenzung, mit der man sich kontinuierlich selbst bestätigen kann.
In diesem Sinne: Nieder mit Preussen! Nieder mit der BRD! Nieder mit der dummen Mehrheit!
So, jetzt wird es langsam an der Zeit, daß ich mich für meinen sprachlichen Amoklauf entschuldige, es war wohl die Hitze schuld.
Und dann habe ich mich mal im Internet schlau gemacht und voller Entsetzen festgestellt, daß auch Österreicher Deutsche sind, die sogar dieselbe Sprache sprechen und denen nur 1919 in St. Germain und 1955 in Wien die (Wieder-) Vereinigung mit Deutschland untersagt wurde.
Also, nochmal, es tut mir ausgesprochen leid, daß ich einfach so drauflosschwadroniert habe, aber so ist es nun mal im Pluralismus, da darf jeder drauflosbellen, auch wenn er von der Sache keine Ahnung hat.
"Das Bernsteinzimmer wurde vom _preussischen_ Architekten Andreas Schlüter entworfen."
Weiß ich. Und jetzt?
"Ihre Generalisierungen beunruhigen."
110 anrufen oder mich aufklären. Ich höre bzw. lese gerne zu.
"Sie scheinen zudem die ideologisch motivierte Dämonisierung diesen Teils der dt. Geschichte sklavisch zu befolgen."
Zum Glück "scheint" das nur so. Aber da wir gerade dabei sind, zählen Sie doch mal die guten Seiten Preußens auf.
"Auf gewisser Ebene sind Sie ja zu beneiden, denn mit Feindbild lebt es sich ja bekanntlich viel einfacher."
Das haben Sie von mir geklaut. Dasselbe denke ich von Euch, auch! Und ich bin mir fast sicher, daß ich Ähnliches schon mal geschrieben habe. Um so leichter läßt sich nämlich gegen den Palast der Republik "argumentieren", man muß nur oft genug darauf hinweisen, daß die Mitte der Provinzhauptstadt immer noch von einem Gebäude besetzt ist, das einen "Unrechtsstaat" repräsentierte und in dem alle Einwohne nur Knechte waren. "Das stimmt doch aber!" denkt sich der dummgehaltene Pöbel.
"Gestattet vor allem die Selbstdefinition über Abgrenzung, mit der man sich kontinuierlich selbst bestätigen kann."
Sie lernen dazu, bravo. Dumm nur, daß die gleiche Tatsache auf Euch auch zurückfällt, was?
"In diesem Sinne: Nieder mit Preussen! Nieder mit der BRD! Nieder mit der dummen Mehrheit!"
1.) Preußen ist schon nieder – haben Sie das noch nicht geschnallt? Das hat 1871 angefangen, und spätestens mit dem Kontrollratsgesetz 46 hat dieser Schweinestaat aufgehört zu existieren. Wann haben Preußens Häuptlinge jemals was Gutes für die ihnen anvertrauten Menschen getan? Bitte klären Sie mich auf, ich möchte gerne dazulernen.
2.) Ist die BRD gerade dabei, sich selbst niederzumachen. Freuen Sie sich auch schon auf die zu Zeiten der DDR 150%ig angepaßte FDJ-Sekretärin Angela Merkel? Schon komisch, in der DDR angepaßt obwohl Pastoren oder Pfarrerstocher, bin mir nicht ganz sicher, und heute schon quasi-Bundeskasperin. Fällt Ihnen da was auf?
3.) Die Mehrheit ist künstlich dumm gemacht – so läßt es sich bequemer regieren. Preußen hat die Mehrheit niedergemacht, die BRD hält sie dumm. Na immerhin, schon ein qualitativer Fortschritt. Sie hätten besser geschrieben: "Nieder mit +++DER DUMMHEIT+++ der Mehrheit." Und nicht mit den Menschen. Sind Sie ein Menschenfeind, ein Gast? Das hätte ich nicht von Ihnen gedacht, pfui pfui.
Schön auch, daß mein Double wieder unterwegs ist:
http://www.berliner-schloss.de/forum/index.php?p_lng=&p_days=1&p_cmd=entry&p_entry=4341
http://www.berliner-schloss.de/forum/index.php?p_lng=&p_days=1&p_cmd=entry&p_entry=4339
"Mein Gott, Höfer! Fällt Ihnen wirklich nichts besseres ein? Ein wenig weniger Schaum vorm Mund – und Sie sähen viel besser aus!"
Nein, mir fällt nichts Besseres ein. Vielleicht sollte der Webmaster einen Wettbewerb ausrufen: Wünscht Euch den Ideal-Standard-C. Höfer! Das wäre doch was?
Ob mit oder ohne Schaum – ich sehe immer gut aus 🙂
"Wann machen Sie eigentlich unter palast.com oder einer anderen Ihrer Websites ein solches Diskussionsforum auf, um sich auch dort mal dem Publikum zu stellen? Zu feige? Bin sicher, dass Sie darauf auch nur wie üblich, nämlich nicht zur Frage, antworten werde. Aber vielleicht versuchen Sie’s doch mal!"
Wer erzählt Ihnen denn solch einen Dummlall?
Ich habe keine Internetseite und mir gehört auch nicht palast.com, geschweige habe ich mit der Seite was zu schaffen. Der Webmaster wird Ihnen aber bestätigen können, daß das Administrieren eines Forums aufwendig und zeitraubend ist. Und diese Zeit hat nicht jeder. Und im übrigen: Weshalb denn zwei Foren? Hier ist’s doch prima: Ich sorge für Leben in der Bude, das weiß selbst der Webmaster. Ohne mich wäre hier a) nichts los – weil der Webmaster schon schrieb, daß die Diskussion an sich beendet sei (wieso gibt es dann überhaupt noch dieses Forum, Webmaster?) siehe:
http://www.berliner-schloss.de/forum/index.php?p_lng=&p_days=10000&p_cmd=entry&p_entry=3777
und b) würdet Ihr Euch ohne mich eh nur beweihräuchern. Wäre doch schade.
Zu feige? Was wollen Sie? Ich bin doch hier, leibhaftig.
"Bin sicher, dass Sie darauf auch nur wie üblich, nämlich nicht zur Frage, antworten werde."
Welche Frage überhaupt?!?!??!!
"Aber vielleicht versuchen Sie’s doch mal!"
Was denn versuchen?
Da Sie sicherlich uneingeweiht sind, noch ein Tip: ein krankes Hirn meint sich den Spaß erlauben zu können, mit meinem Namen Unfug zu veranstalten. Die Beiträge
http://www.berliner-schloss.de/forum/index.php?p_lng=&p_days=1&p_cmd=entry&p_entry=4341
http://www.berliner-schloss.de/forum/index.php?p_lng=&p_days=1&p_cmd=entry&p_entry=4339
sind nicht von mir. Gewöhnen Sie sich also schon daran. Ohne Registrierung geht es bei diesen Kindern nun mal nicht.
Preußen war also nach Höfers Meinung ein Schweinestaat. Er sollte einmal die Rechtspflege unter Friedrich d. Gr. mit der in der DDR vergleichen. Letzteres Regime ging noch hinter die rechtsstaatlichen Prinzipien des alten Preußen zurück. Außerdem: ein Staat, der seine Bürger mit Mauer und Stacheldraht einsperren mußte und abknallte wie Hasen, wenn sie herauswollten, ist von krankhafter Substanz. Im 18. Jhd. sind viele Menschen aber in Preußen eingewandert.
Preußen hat in den zwei Jahrhunderten seiner Existenz weit weniger Kriege geführt als seine Nachbarn in nur einem Jahrzehnt.
Lieber Doktor (?) Erich Kraft.
bitte erläutern Sie mir AUSFÜHRLICH, wann preußische Herrscher was Gutes getan haben für ihre Untertanen.
Ich finde es für einen angeblichen Doktor schon ein bißchen primitiv, wenn Sie Preußens vermeintliche Größe lediglich über die DDR definieren können. Das hat schon fast 3. Klasse Niveau.
Ansonsten, bitte, bitte, bitte, ersparen Sie mir Ihr dümmliches Geschwätz.
Mangelnder Geschichtsunterricht kann hier nicht ausgeglichen werden. Deshalb nur einige Stichworte. Die genauen Quellen finden Sie in jedem halbwegs guten Schul-Geschichtsbuch. Dort müssen Sie das schon genauer durchlesen. Noch mehr helfen Internet oder erst recht gute Bibliotheken. Und wenn Sie es immer noch nicht glauben, dann gehen Sie eben in die entsprechenden Archive und lesen die Texte im Original.
Politisches Testament Friedrichs II. 1752 (Unabhängigkeit der Justiz)
Verordnung 1779 (vor Gesetz sind alle gleich Bürger wie König, Bürger kann ggf. gegen den König klagen. Schon mal was gehört vom Müller von Sanssouci?)
Allgemeines Preuß. Landrecht 1794
Religiöse Toleranz (andere Staaten vertrieben im 18. Jhd. noch eifrig Andersgläubige)
Judenemanzipation
preuß. Reformen 1809 ff. von Stein, Hardenberg (Anfänge der Demokratie auf Kommunalebene) u.a.
Schulwesen (Humboldt)
Lesen Sie mal, was heutige Politiker von SPD (Stolpe und Platzek, Brandenburg) oder CDU (Weizsäcker zum 200. Todestag 1986) anerkennend über Friedrich d. Gr. und Preußen im Allgemeinen sagen.
Gewiß war Preußen im 18. Jhd. ein absolutistischer Staat und darf nicht nach heutigen Maßstäben gemessen werden, doch ragte er als damals modernster Staat hinsichtlich des Rechtswesens weit über andere hinaus. In Preußen – vor der Franz. Revolution – wurden die ersten Schritte zum Rechtsstaat gemacht.
Wie sagte 1991 anläßlich der Umbettung der beiden Preußenkönige nach Potsdam der damalige Sprecher der Bundesregierung: "Friedrich der Große zählt zu dem Teil unserer Geschichte, dessen wir uns nicht zu schämen brauchen."
Und wenn Ihnen das nicht liegt, dann fragen Sie sich einmal, warum Honnecker das Denkmal Friedrichs Unter den Linden wieder aufstellen ließ?
Gut gebrüllt , Löwe.
Was hätte Honni auch schon für ein Denkmal aufstellen können, eines für Hilde Benjamin ?
Obwohl das Meister Höfer bestimmt gemundet hätte…?
zu überbieten.
Es tut mir leid, ich wollte natürlich schreiben, daß ich an Peinlichkeit nicht zu überbieten bin, denn ich habe bislang noch keinen einzigen konstruktiven Beitrag abgeliefert – ich bin die Destruktivität in Person.
Und das, obwohl mir bewußt ist, daß noch Generationen Freude am Schloß haben werden, was man von meiner Person nicht unbedingt behaupten kann.
Wann haben sie studiert und wo?
Ich habe nicht das Gefühl in irgendeine Richtung gedrängt zu werden.
Und die Lehren der Moderne existieren heute auch nicht mehr so stark. "Form follows Funktion", Stadtlandschaft sind Dinge die in meiner Entwurfslehre, die ich genieße keine Rolle mehr. Wir lernen die Geschichte der Gestaltung(seit der Antike oder noch früher), denn ohne das Vokabular seiner Vorgänger zu kennen muss man die Sprache neu erfinden. Dies bedeutet aber nicht einen Wahllosen Rückgriff auf die bestehenden Formen(wie im Historismus geschehen), sondern ein Weiterdenken der bestehenden Elemente und in Zusammenhang setzen mit aktuellen gesellschaftl. Tendenzen. Und genau dem verweigert sich das "Schloss" zum großen Teil. Es ist der Rückgriff auf die vermeindlich bessere Zeit, statt sich seiner Zeit zu stellen und vielleicht zu scheitern. Wenn Schinkel und andere nicht den Klassizismus etabliert hätten, hääten wir vielleicht nur Barockbauten in Berlin.
Übrigens wird auch schon seit den 70igern über die Wiederkehr des Ornaments in Kunst und Architektur diskutiert, natürlich nicht in alter Form. Nur dazu dass die Moderne vorherrscht.
hallo webmaster,
zunächst vielen dank, dass sie unten die beiträge, die auf mein erstes in-erscheinung-treten in diesem forum folgten, wieder aktualisiert haben – dadurch fällt es den interessierten lesern leichter meine querverweise auf schonmal geäußertes besser nachzulesen.
ABER, das mit dem mich zum schloßfreund machen zu wollen kann ich echt nicht so stehen lassen. und schon gar nicht lasse ich mir nachsagen, dass ich von modernistischen Architekturlehrenden doktriniert werde. wie ich s.hartmann schon mitteilte studiere ich nicht architektur sondern stadtplanung. in diesem studiengang wird man vor allem in einem moderativem umgang mit allen möglichen "Ansprüchen" an den Raum ausgebildet – einer Doktrin folgt man da schon lange nicht mehr. und auf die moderne architektur bezogen, sind es ja oft wir, die sich mit ihren mißständen herumschlagen müssen – wenn nämlich die aufgelockerte und funktionsgetrennte stadt der 60er jahre ihre stadtplanerischen mängel und ökologischen folgen offenbart. der großteil meiner anti-schloß argumentation hat auch nicht im entferntesten mit der Architektur des Palastes zu tun. es geht mir um den denkmalwert, den schutz des authentischen, den zeitgemäßen umgang mit auseinandersetzungen wie der um den schloßplatz (wobei ich den wiederaufbau der schloßatrappe als sowas von unzeitgemäß und unangebracht empfinde) und um die zweifelhafte demokratische meinungsbildung in dieser hauptsächlich von Ihnen angeführten Diskussion. Mit all diesen Argumenten könnte der Palast aussehen wie die wiener hofburg, der kulturpalast in warschau oder ein getreidesilo – ich halte es so oder so für falsch ihn für ihr fragwürdiges unterfangen preiszugeben (siehe den beitrag von s. hartmann über den kulturwert). erst in zweiter linie argumetiere ich städtebaulich – denn Sie tun das ja auch ständig. und dabei finde ich diese "der palast ist doof, aber das schloß ist toll" linie nicht nachvollziehbar. und da dabei der palast ständig attacken ausgeliefert ist, sehe ich mich genötigt diesen städtebaulichen halbwahrheiten etwas entgegenzusetzen und auf die vielen qualitäten des palastes hinzuweisen! und noch x: ich bin nicht für den ausschließlichen erhalt des PdR – sondern für seine weiternutzung und ein neues, zeitgemäßes UND der geschichte des platzes geschuldetes ensemble (von mir aus auch mit schlüterhof solange klar wird, dass es nicht das original ist).
da ich so viele ebenen in meine argumentationen mit einbeziehe kann bei Ihnen der anschein geweckt worden sein, dass ich mich selbst widerspräche. das ist das risiko, wenn man sich differenziert mit einer sache auseinandersetzt (auch ein hauptgegenstand meines studiums) und nicht mit tunnelblick sich alles so zurechtlegt wie man es braucht. bei allen von mir angeführten punkten, ist es für mich nicht möglich ihr anliegen des atrappenbaus zu unterstützen, da ich ihn schlichtweg für die ungünstigere lösung halte. ihr niedlicher versuch, mich zu einem schloßbefürworter machen zu wollen schlägt daher auch sehr gut den bogen zu meinem ersten beitrag vom 27.06. als ich die fehlende raffinesse ihrer agitation auf der webpräsentation ansprach. jetzt sieht es aber wieder so aus, als stünde ich unter dem "einfluß einer dunklen macht" (der modernen architekturlehre), aber "es existiert noch gutes in mir" und wenn ich den versteckten schloßbefürworter in mir durchkommen lasse, kann auch ich gerettet werden. ich brauche aber nicht gerettet werden – ich kann sehr gut mit meinem standpunkt leben!
auch wenn ich herrn höfers aussagen des öfteren etwas gewöhnungsbedürftigt finde (orsichtig ausgedrückt), empfinde ich es nun aber auch sehr schwach unter seinem Namen solche ulkigen "ich bin peinlich" beiträge zu posten. das ist mindestens genauso anmaßend.
übrigens – ich habe meine antworten an karl, s.hartmann und den webmaster jeweils direkt dahinter gepostet – falls man bei der fülle der beiträge nicht mehr durchsieht.
grüße – moses
Danke, moses, mir fällt ein Stein vom Herzen. Sie sind glaube ich der erste hier in diesem Forum, der sofort auf Anhieb erkennt, daß jemand mit meinem Namen Schindluder treibt.
Mittlerweile ist es mir aber zu blöd, immer darauf hinzuweisen, daß ein paar Beiträge nicht von mir stammen, obwohl sie meinen Namen tragen. Also lasse ich das und setze auf die Lernfähigkeit der anderen.
Lesenswerter Beitrag! Genauso sehe ich das auch, kann das nur nicht so diplomatisch ausdrücken.
Noch ein paar Anmerkungen von mir:
Daß erst einmal jeder verdächtigt wird, in Wahrheit Schloßfan zu sein, obwohl man sich ausdrücklich für den Palast und gegen das Schloß ausspricht, hat System. Die denken, man spiele mit ihnen oder mache Scherze. Denn das kann ja gar nicht sein, daß man pro Palast sei, aus welchen Gründen auch immer. Da die nur mit ihresgleichen zu tun haben, kann natürlich der Eindruck entstehen, ob alles und jeder vorbehaltlos fürs Schloß sei – denn das Humboldtforum sei ja alternativlos. Vor allem deshalb, weil diese Schloßlobby jede Alternative jenseits Palast/Schloß erfolgreich unterdrückt(e) bzw. verhindert(e). Da haben Hohenzollern- und Preußenschwärmer ihren nicht unerheblichen Anteil daran.
Sehen Sie sich auch den Beitrag vom Webmaster an: "Die Diskussion ist beendet!"
http://www.berliner-schloss.de/forum/index.php?p_lng=&p_days=10000&p_cmd=entry&p_entry=3777
Quasi wie in den Sitzungen des ZK der SED.
Sie werden auch nicht mehr Argumente hier fürs Schloß finden als
– Palast häßlich
– Palast von der DDR gebaut (schon aus diesem Grunde ist er abzureißen)
– steht an der falschen Stelle
Im Grunde basiert alles auf diesen drei Haupt"argumenten", egal wie verklausuliert ein von Boddien oder Webmaster sich gebärdet.
Man kann denen auch erklären, daß Empfindungen wie häßlich/schön immer subjektiv sein müssen (eigentlich eine Sache, die man im Leben irgend wann mal selbst machen sollte, ohne daß man explizit darauf hingewiesen wird) und somit in einer seriösen Diskussion nichts zu suchen haben. Fruchtet nicht. Munter wird weiter drauslosschwadroniert, Palast häßlich, schnell abreißen. So dumm läuft das.
Ansonten kann ich Ihnen noch
http://aphforum.de/forum/
"empfehlen" – zur Belustigung, zum Kopfschütteln, wofür auch immer. Dort klagen einander die rückwärtsgewandten Schinkel-Möchtergerns ihr Leid.
Dort wird alles, aber auch wirklich alles niedergemacht, was nicht deren Schönheitsideal von Kunst und Architektur entspricht. Kleingeister unter sich.
Lieber Unbekannter
Setzten Sie den Autorennamen doch wenigstens in Anführungsstriche, damit Ihr Sarkasmus zu mindest in Ansätzen zu erkennen ist.
Aber ich mag doch gar kein Sarkas-Mus, das konnten wir uns in der DDR nicht leisten.
Was habe ich denn da schon wieder geschrieben, ist ja nicht zum aushalten, diese Anfälle von Schizophrenie?
Aber ich bin doch nur ein armer Ossi, dem nach der Wende die Privilegien weggebrochen sind, insofern verzeiht, daß ich dieses wundervolle Forum ständig mit meinen Ergüssen vollmülle.
BITTÄ !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!