Appell an den neuen Berliner Senat und das Abgeordnetenhaus von Berlin

Die Anlage der Terrassen mit Ihren herrlichen Skulpturen rund um das Schloss war wie ein Passepartout­Rahmen um ein wunderschönes Bild.

Die Schlossfreiheit braucht die Säulengalerie auf dem alten Denkmalsockel und als Gegengewicht eine gärtnerische Gestalt in den angrenzenden Bereichen, um ihr wieder eine Fassung zu geben. Sonst fasert sie aus.

Dieses Bild von der Schönheit des Brunnens vor dem Schloss muss nicht kommentiert werden.

Ein Fernziel sollte die Rückkehr des Schlüterdenkmals des Großen Kurfürsten von Charlottenburg auf die Lange (heute Rathaus­) Brücke sein. Schloss und Kurfürst wurden von dem großen Bildhauerarchitekten Andreas Schlüter aufeinander abgestimmt und in ein besonderes Spannungsverhältnis gesetzt. Sie gehören zusammen!

Eine besondere Herausforderung an die Qualität und Ensemblewirkung der modernen Architektur der Westseite der Breiten Straße ist die Fassade des Schlosses am Schlossplatz. Eine weitere die Mischung ihrer Nutzung in Bezug auf das Humboldt Forum. Die Breite Straße muss inhaltlich anspruchsvoller werden als eine Straße mit Andenkenläden und Fast­Food Restaurants!


  • Tausende von Bürgern spendeten Millionen für die Rekonstruktion des Schlossäußeren. Mancher würde dies auch für die Schönheit durch die weitgehende Wiederherstellung seines Umfeldes tun. Bauen Sie die Lustgartenterrasse mit ihren Standbildern wieder auf!
  • Für die parkähnliche Begrünung des Schlossumfelds mit richtigen Bäumen (nicht Bäumchen) haben wir die Zusage eines namhaften Spenders.
  • Bleiben Sie nicht bei einer Trauerweide an der Ostfassade am Spreeufer stehen!
  • Der Bund gibt das Geld für die Rückkehr und Restaurierung des Schlossbrunnens auf den Schlossplatz. Stellen Sie ihn dort wieder auf!
  • Sorgen Sie für eine würdige Bebauung der Westseite der Breiten Straße und eine vielfältig-hochwertige Nutzung mit Bezug auf das Humboldt Forum!

Bitte geben Sie bald grünes Licht für die Weiterentwicklung des bisherigen Wettbewerbsentwurfs in dieser Richtung!

28 Kommentare zu “Appell an den neuen Berliner Senat und das Abgeordnetenhaus von Berlin

  1. Ja, liebe Mitglieder des Berliner Senats und Abgeordnetenhauses, egal welcher Partei, nehmen Sie bitte zur Kenntnis: Zahllose Menschen von nah bis fern, von arm bis reich haben begeistert für die Schlossrekonstruktion und damit für die Reparatur und Verschönerung einer Ecke in Ihrer Stadt gespendet. Bitte stimmen Sie der o.g. notwendigen Verschönerung des Umfeldes zu, und die Nachwelt wird Ihnen dankbar sein.

  2. Am letzten Wochenende mit Freunden unter anderem aus Amerika eine Schiffsfahrt durch Berlin gemacht, vom Fluss aus nur die hässliche Fassade des Schlosses zu sehen, für die man sich einfach nur noch schämen kann. „Ja und rechts seht ihr den Neuaufbau des alten Schlosses, sieht leider von der Seite total scheiße aus ….. sorry….“ ?

  3. Ach nicht so pessimistisch. SPD und Grüne sollten die jahrelange Arbeit von Bürgern nicht mit Füßen treten. Und auch die Linke wäre gut darin beraten sich hier zu engargieren.

  4. Ob man damals als es um die Rekonstruktion der Quadriga ging auch so heftig diskutieren musste? Berlin rekonstruiert so wenig, was ok ist aber leider rekonstruiert es auch oft falsch. Der Berliner Dom hatte bis in die 80ger hinein seine Laternen, warum hat man diese nicht wieder hergerichtet? Ähnlich beim Reichstag, dort wurden Zierrelemente einfach beseitigt. Dann kann man doch wohl wenigstens die Museumsinsel vernünftig wieder herrichten. Beim Lustgarten hats auch geklappt.

  5. Leider sind wohl die Chancen nach der Wahl nicht gerade besser geworden, da braucht es schon sehr großen Druck aus der Öffentlichkeit! Was mich allerdings ratlos zurücklässt, ist die Tatsache, das man die Rückführung des Brunnens und der Statuen nicht gleich bei der Einigung des Wiederaufbaus mit der Tatsache, das die Fassade durch Spenden finanziert wird, verknüpft hat! Aus der Tatsache das bis jetzt über 60 Millionen Euro gesammelt wurden, kann man doch wohl auch bei ignoranten Politikern einen klaren Anspruch einfordern!

  6. Fahren Sie mal mit dem Schiff den Fluss entlang und haben sie Gäste dabei, die das Schloß noch nie gesehen haben, und erkläre sie denen dann, dass das das neue Schloss wird, dann sehen Sie die Situation vielleicht etwas anders als jetzt, wo sie alle Fassaden im Kopf haben. Und selbst wenn man das ignoriert, die Fassade zur Flussseite hin auch nur im geringsten in irgendeiner Form als ansehnlich zu bezeichnen zeugt von einem äußerst fragwürdigen Ästhetikverständnis.
    Und gehen Sie mal davon aus, dass sehr viele Touristen das Schloß nur von der Flussseite kennenlernen werden….. einen langweiligen nein ultrahässlichen Betonblock mit rechteckigen Löchern, Suuuuper

  7. Kann ich nicht zustimmen..noch ist der Bau nicht abgeschlossen..Sie werden überrascht sein,wie schön und geschmackvoll sich die Ostfassade präsentieren wird,denn.schliesslich wird hier das Humboldtforum eingerichtet mit lediglich 3 historischen Schloss -Fassadenangleichung..damit Berlins Mitte wieder eine Sichtachse der VorkriegsErinnerung erhält.

  8. Dieser hervorragende Beitrag ist ganz in meinem Sinne: Er ist mutig, beschreibt die Situation und die anstehenden Entscheidungen über Berlins Stadtmitte umfassend, seriös, stilbewusst und voller Respekt gegenüber dem historischen, eindrucksvollen Erscheinungsbild. Das ist der einzig konsequente, richtige Weg. Ich kann nur hoffen, dass die gewählten Mitglieder des neuen Stadtparlaments diese Richtung auch vertreten!

  9. Linke Kultur-Banausen haben über 40 Jahre im Osten ihr Unwesen getrieben. Ihr heutiges fehlendes Kultur-/Kunstverständnis kann man in Potsdam sehen (Verhinderung der Wiederherstellung der historischen Potsamer Mitte, Verhinderung des Wiederaufbaus der Garnisonskirche). Für die Gestaltung des Umgriffs beim Humboldt-Forum bin ich seit Sonntag-Abend sehr pessimistisch. Meine Hoffnung liegt bei Herrn von Boddien.

  10. Das Schloß steht in Berlin,ABER,es ist ein Deutsches bzw.Europäisches Projekt.Wenn die Rot-Grünen in Berlin Ihre Parteiziele verwirklichen wollen,sollten sie sich um Kindergärten Straßenbau und andere soziale Themen bemühen,und die Kultur den verständigen Machern überlassen,die davon ohne idelogogischen Kram nur der Kunst verplichtet sind.

  11. Die Museumsinsel wurde durch Herrn Chipperfield bewußt und ausdrücklich verdorben. Von einem Rot-Rot-Grün-Senat ist nichts Gutes zu erwarten.

  12. Hallo, Vergessen Sie nicht: Mit der Schlossrekonstruktion wie jetzt wurde schon sehr viel erreicht. Demokratie erfordert Kompromisse. Selbst wenn das Schloss nicht zerstört worden wäre, hätte man später manches umgebaut, erneuert, modernisiert. Die Ostseite war nicht die Schokoladenseite, dort befanden sich auch die Räume der Dienerschaft und anderer. Seien wir zufrieden mit dem was dank Herrn von Boddiens erreicht wurde — das ist viel mehr als anfangs zu erhoffen war. Besser wir arbeiten daran, die Regierenden von dem oben skizzierten Weg zu überzeugen.

  13. Ich zitiere Neal McGregor: 

    „Die Geschichte muss bleiben. Die Beweise der Geschichte müssen bleiben. Die Denkmäler müssen bleiben. Aber wie wir mit dieser Geschichte umgehen, das ist unsere Verantwortung, weil jede Genration eine neue Geschichte braucht.“

    Und ich ergänze: 

    Die Denkmäler gehören an ihre angestammten bedeutungsvollen Standorte, dorthin, wo sie ursprünglich aufgestellt wurden.

  14. Arn Praetorius  Lieber Herr  Praetorius:  Viermal das Wort Geschichte in zweieinhalb Zeilen. Es gibt wohl kaum etwas Unredlicheres als die Geschichte — Orwell: Who controlls the present controlls the past, Napoleon Bonaparte: Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat, Schopenhauer: Die Geschichte ist mit der Lüge infiziert wie eine Gossenhure mit der Syphillis, Friedrich der Grosse: Die meisten Geschichtswerke, die wir besitzen sind zusammengetragene Lügen vermisch mit ein paar Wahrheiten,…. Der Brite denkt an die Denkmäler bei sich zu Hause in Oxford (Rhodes und Co.), nicht an hier untergegangene oder von deutschen Ideologen zerstörte deutsche Monumente. — Die hier gestellten Erwartungen an Herrn McGregor werden sich als weit überzogen erweisen. Besser wir berufen uns auf unsere eigene Vernunft und den eigenen Verstand, es gibt  zu viele hier, die sich lieber auf Ideologien berufen.

  15. Spender aus der Provinz Arn Praetorius

    Lieber Spender, ich schätze Ihre fundierten Beiträge immer wieder mit Freude. So auch diesen und stimme Ihnen voll zu. Ich glaube, über „Geschichte“  meint McGregor nichts anderes, wenn er zu bedenken gibt, dass jede Generation eine neue Geschichte braucht, mit der sie die Welt neu interpretiert. Dabei liegt es in ihrer Verantwortung welchen Mix an Illusionen und Lügen sie erfindet oder entlarvt. Gruß an einen wertvollen Mitstreiter.

  16. Wasz.T. für unsägliche, zum Fremdschämen animierenden Kommentare. Und nochmal für Sie Thorsten Steinbeck: Es handelt sich hier nicht um den Wiederaufbau des Schlosses. Das sollte sich doch mittlerweile auch in dem letzten AfD-Winkel rumgesprochen haben. Insofern ist die Stella-Fassade durchaus berechtigt. Und sie hat Qualität, mehr als sovieles Pseudohistorisches, was in der letzten Zeit in Berlin entstanden ist.

  17. Die ganzen Appelle an die Politik bleiben vergebens. Zu sehr ist man in diesen Kreisen in ideologischen Denkschablonen gefangen. Das Problem lässt sich m.M.n. nur auf unkonventionelle Art und Weise lösen…

  18. So ist es! Dieser Nachricht gilt es mittels Demonstration Nachdruck zu verleihen! „wir sprechen dem linken Polit – Etablisement jede Kompetenz bei diesem Thema ab!“ – wo aber ist sie, die kritische Öffentlichkeit, die ihren Unmut auf die Straße trägt!?

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