Kernaufgabe des Fördervereins
Der Förderverein Berliner Schloss e.V. wirbt für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Dieses war der Kristallisationspunkt des Berliner Zentrums. Die berühmten, noch heute stehenden Bauten dieses Zentrums bildeten mit ihm ein unvergleichliches Ensemble Berliner Identität, das in den Kunstgeschichten der Welt als „Gesamtkunstwerk Berlin“ beschrieben wurde. Die Berliner tauften es liebevoll „Spreeathen“.
Dieses Ensemble durch die Wiedereinfügung des Schlosses zu rehabilitieren und damit ein spannendes Gegengewicht zu den riesigen modernen Quartieren rund um die historische Mitte zu schaffen, hat sich der Förderverein zur zentralen Aufgabe gemacht. Um sein Ziel zu erreichen, führte er zur Aufklärung der Bevölkerung Ausstellungen aller Art zu diesem Thema durch. So installierte er 1993 / 1994 die weltbekannt gewordene 1:1 Simulation des Schlosses, an der Millionen von Menschen die Bedeutung dieses Riesenbaus für Berlin erkannten.
Zu den weiteren Aufgabenbereichen im Sinne dieser Arbeit gehört auch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit, um die Unterstützung von Politik und Medien für den Wiederaufbau zu gewinnen. In der nun schon seit 1992 Jahren dauernden Arbeit hat sich der Förderverein von einem kleinen Kreis hochmotivierter Aktiver zu einer bundesweit tätigen Organisation entwickelt. Durch seine Überzeugungsarbeit wurde aus der „verrückten“ Idee einiger Weniger eine Mehrheit in der Berliner Bevölkerung gewonnen.
Nach der endgültigen Bestätigung des Wiederaufbaus des Berliner Schlosses durch den Deutschen Bundestag im November 2003, begann der Förderverein ab 2004 seine Spendensammlung zur Finanzierung des Mehrpreises für die Schlossfassaden gegenüber einer modernen Fassadenlösung. Daraus finanzierte er erfolgreich die Rekonstruktion der Schlossbaupläne, ohne die der 2008 durchgeführte Architektenwettbewerb nicht hätte stattfinden können, da die originalen Baupläne verschollen sind. Ebenso finanzierte er die künstlerische Anfertigung von 1:1 Modellen der Schlossfassaden als Vorlage und Qualitätsmaßstab für die spätere Herstellung der Fassadenelemente in Sandstein.
Nach dem Bundestagsbeschluss vom 28. November 2007 und dem Abschluss des Architektenwettberwerbs für die „Wiedererrichtung des Berliner Schlosses – Bau des Humboldt-Forums“, konzentriert der Verein alle Maßnahmen auf die erfolgreiche Durchführung der von ihm zugesagten Spendensammlung in Höhe von 80 Millionen Euro. Auch die Fertigung der 1:1 Modelle wird weiter fortgesetzt.
Die vom Verein eingeworbenen Mittel und hergestellten Naturalien wurden seit 2009 der öffentlichrechtlichen, gemeinnützigen Stiftung „Berliner Schloss – Humboldt-Forum“ , dem von der Bundesregierung und dem Deutschen Bundestag eingesetzten Bauherrn übereignet.