„Kulturen durch Klänge verstehen“

22.03.2018   www.bundesregierung.de

 

Klänge bewegen Menschen in jeder Kultur. Durch Schall, Laut, Ton, Musik und Sprache entfaltet sich unsere Welt als Ganzes. In der Ausstellung „[laut] Die Welt hören“ machen Aufnahmen des Berliner Phonogramm-Archivs und des Lautarchivs der Humboldt-Universität die Faszination von Klängen erlebbar.

Technisch ist die Sache klar: Seit Erfindung des Phonographen 1877 lassen sich Klänge, Laute, Melodien oder auch Sprache auf Tonträgern aufnehmen und wiedergeben. Diese Entwicklung war auch für Wissenschaft und Forschung ein großer Schritt. Denn fortan konnten Ethnologen die spezifische Bedeutung von Klängen für die jeweilige Kultur erforschen.

Weltberühmte Klänge aus drei Archiven
Mit „[laut] Die Welt hören“ präsentieren das Berliner Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums und das Lautarchiv der Humboldt-Universität ihre Tonaufnahmen in der Humboldt-Box. Die Bestände beider Häuser werden zwar erst Ende 2019 im Humboldt Forum zusammengeführt. Die aktuelle Ausstellung zeigt jedoch bereits jetzt das Potenzial der Sammlungen.
Mit einem eigenen Bereich ergänzt die AMAR Foundation in Beirut die Schau um Musik des nahen Ostens. Die Zusammenarbeit mit Internationalen Kuratoren spielt eine wesentliche Rolle in der Ausstellung – auch dies ein Vorgriff auf das Konzept im künftigen Humboldt Forum. Die Kooperation mit den jeweiligen Herkunftsländern wird ein wesentliches Element des zukünftigen Ausstellungskonzeptes.

Ein Haus der Töne
Zur Eröffnung sagte der Gründungsintendant des Humboldt Forums, Neil MacGregor, die Ausstellung und das Veranstaltungsprogramm machten schon jetzt deutlich, dass das Humboldt Forum auch ein Haus der Töne sein werde. „In keinem anderen Museum auf der Welt werden Sie so viel hören können: Stimmen, Lieder, fremde Sprachen“.

Lebendiger Austausch der Kulturen
Auf zwei Ebenen wird die Ausstellung präsentiert. Der erste Bereich dokumentiert anhand von Aufnahmegeräten und -medien die Aufnahmetechniken der Klangaufzeichnung. Im zweiten Teil der Ausstellung werden unter anderem historische Einzelobjekte ausgestellt, zum Beispiel Kriegsgefangenenaufnahmen. Die Ausstellung lässt Klänge hör- und erlebbar machen und bietet eine Chance, Menschen aus anderen Zeiten und Kulturen näher zu kommen.

Mehr als nur Geräusche
Dabei steht die kulturelle Identität und Identifizierbarkeit im Vordergrund. Klang ist viel mehr als ein Geräusch, ob laut oder leise, es ist ein Ausdruck von Emotion, ein Kommunikations- und Verständigungsmittel. Klänge sind in jeder Kultur vorhanden und ist ein verbindendendes Element zwischen den Kulturen. Jede dieser Aufnahmen ist eine Botschaft, die man entziffern und durch die man tief in die Geschichte der Welt, ihrer Kontinente und Kulturen eintauchen kann.

Klang als immaterielles Kulturgut
In Zeiten, wo der Umgang mit kulturellem Erbe im Fokus steht, müssen sich auch Klangarchive Fragen stellen, etwa: Wem gehören die Aufnahmen? Und wie war das Verhältnis zwischen den Aufnehmenden und jenen, deren Klänge aufgenommen wurden?

Umfangreiches Vermittlungsprogramm in ganz Berlin
Durch ein zusätzliches Veranstaltungsprogramm mit Soundwalks, Filmveranstaltungen und Konzerten sollen die Ausstellung vertieft und in die Gegenwart und den Stadtraum Berlins geholt werden. Der Gegenwartsbezug hat auch in der Ausstellung einen hohen Stellenwert und ist wesentlicher Teil der Vermittlung.

Quelle: www.bundesregierung.de, 22.03.2018

 

 

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