„Grütters: Einheitsdenkmal jetzt oder gar nicht“

20.07.2019 B.Z. Berlin

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat sich für einen möglichst raschen Bau des Einheits- und Freiheitsdenkmals auf der Schlossfreiheit in Berlin ausgesprochen.

Eine neue Debatte um den Standort sei ein „Killerargument“, warnte die CDU-Politikerin.

„Wer das Denkmal will, muss es jetzt so bauen wie geplant. Die Beschlusslage nun erneut in Frage zu stellen, macht das Projekt kaputt“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. Ohnedies sei der zuletzt angestrebte Eröffnungstermin zum 30. Jahrestag des Mauerfalls 2019 nicht mehr zu halten.

Um das Denkmal zur Erinnerung an die Deutsche Einheit wird seit zwanzig Jahren in einem beispiellosen Hin und Her gerungen. Kürzlich hatte sich der Verein Berliner Historische Mitte dafür ausgesprochen, die sogenannte Einheitswippe nicht vor dem Berliner Schloss, sondern vor dem Reichstag zu errichten. Seit Donnerstag läuft eine Aktion, bei der immer mindestens sieben Bürger abends um sieben 77 Tage lang auf der Reichstagswiese für die Umsetzung der Idee demonstrieren wollen.

Grütters betonte, die Beschlüsse des Bundestags zum Bau des Denkmals würden den Entwurf einer begehbaren Waage mit dem Standort Schlossfreiheit verbinden. Auf diesem Vorplatz des Schlosses stand früher das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal. Davon erhalten sind noch denkmalgeschützte Gewölbe und Mosaike.

Grütters sagte, sie selbst habe diesen Standort immer für problematisch gehalten – sowohl wegen in seiner historischen Dimension wie auch im Hinblick auf die komplizierte Denkmaltechnik.

„Aber nach dem langen Hin und Her sollten die Parlamentarier jetzt zu ihrem Wort stehen und das Thema endgültig auf die Tagesordnung setzen“, forderte sie. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte sich auf Drängen der SPD vor der Sommerpause nicht mehr mit dem Thema beschäftigt und damit die notwendigen Gelder nicht mehr freigegeben.

 

Quelle: B.Z. Berlin, 20.07.2018