„Dann doch lieber barocke Fassadenkunst“

27.11.2020  WELT

Ab 16. Dezember kann man das fertige Berliner Schloss virtuell besichtigen. Unsere Autorin hat den Wiederaufbau als Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag begleitet. Sie stimmte damals für moderne Fassaden. Aber das heutige Ergebnis überzeugt sie.

In dieser spannenden Zeit, im Jahr 1998, war ich in den Bundestag gewählt worden und arbeitete mit im neu gegründeten Ausschuss für Kultur und Medien. Bis dahin galt Kultur als reine Ländersache, und so war die Einrichtung des Beauftragten für Kultur und Medien beim Bundeskanzler und der neue Ausschuss der „kreative Coup“ von Kanzler Gerhard Schröder, wie die ehemalige Kulturstaatsministerin Christina Weiß es formulierte. Vom Jahr 2000 an übernahm ich den Vorsitz in dem Ausschuss, der u.a. zuständig war für ein neues Gedenkstättenkonzept und die Frage, wie wir mit Erinnerung in der neuen Berliner Republik umgehen sollten.

Besonders umstritten war, wie wir es mit sichtbaren Zeugnissen der vergangenen offiziellen DDR halten würden. Sollte etwa der Palast der Republik als Versammlungsort der Volkskammer und als Ort der Begegnung für die DDR-Bürger bleiben – oder wenigstens Teile davon?

Man muss sich dazu in Erinnerung rufen, dass Walter Ulbricht, seinerzeit Vorsitzender des Zentralkomitees der SED, im Jahre 1950 die Ruine des Berliner Schlosses hatte abreißen lassen und dass erst 1976 der Palast der Republik als Sitz der Volkskammer eingeweiht worden war. Nach dem Fall der Mauer wurde er – wie viele Gebäude aus der Zeit – wegen hoher Asbestbelastung geschlossen.

3 Kommentare zu “„Dann doch lieber barocke Fassadenkunst“

  1. Es tut gut, einen so sachlichen, souveränen Bericht einer verantwortlichen Politikerin zu lesen. Es ist ein Beispiel guter politischer Kultur, gerade auch in Parlament und Regierung, wenn die Politiker bei Entscheidungsprozessen aufgrund ihrer Kenntnislage und Überzeugung eine Meinung persönlich mit guten Argumenten vertreten. Ebenso gehört es aber dazu, eine Meinung im Zuge eines sich entwickelnden und konkretisierenden Projektes auch ändern zu können. Genau diese individuelle, einsichtsvolle Bereitschaft zum Lernen ist leider nicht zu erkennen, wenn ideologische Festlegungen den/die Politikerin wegen Fraktionszwang oder politischem Parteien-Credo daran hindert. Das schlechte Beispiel erleben wir jetzt bei der Gestaltung und Realisierung des kargen Schloss-Umfeldes.

  2. Bei aller Liebe zum neuen Schloss was wirklich gut gelungen und hervorragend rekonstruiert wurde hätte ,an dennoch die Ostfassade der Schlosses dem Palast nachempfinden könnenund so etwas denen der paöstbefürworter etwas entgegen kommen können.
    Un auch ich finde so schlecht hätte das bestimmt nicht ausgesehen . Aber egal nun das Schloss in seiner neuen Form ist fertig freuen wir uns darauf was da alles drin sein wird und wenn der neptunbrunnen und die rossbändiger wieder d sind wo sie einst wahren dann ist das Stadtbild im seinem Sinnen geheilt von dem ulbrichtschen Ungemach der 1950er schade des Abrisses.
    Wie sagte einst honecker schon: hatte Ulbricht das Schloss nicht sprengen lassen hätten auch wir jetzt ein Schloss zum empfangen von Saatsgästen.

  3. Bei aller Liebe zum neuen Schloss was wirklich gut gelungen und hervorragend rekonstruiert wurde hätte ,an denn noch die Ostfassade der Schlosses dem Palast nachempfinden können und so etwas denen der Palast Befürworter entgegen kommen können.
    Und auch ich finde so schlecht hätte das bestimmt nicht ausgesehen . Aber egal nun das Schloss in seiner neuen Form fertig , freuen wir uns darauf was da alles drin sein wird und wenn der Neptunbrunnen und die Rossbändiger wieder da sind wo sie einst wahren dann ist das Stadtbild im seinem Sinne geheilt von dem ulbrichtschen Ungemach der 1950er Schande des Abrisses.
    Wie sagte einst Honecker schon: Hätte Ulbricht das Schloss nicht sprengen lassen hätten auch wir jetzt ein Schloss zum Empfangen von Saatsgästen. Dessen Idee auch eine Kostenrechnung nach sich zog ob man das Schloss eventuell rekonstruieren könne. Ja selbst Honni hatte manchmal gute Einfalle 1 oder 2 .

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