„Am Berliner Schloss entsteht ein neuer Zugang zur Spree“

30.09.2017   Berliner Morgenpost

 

An der Ostseite des Humboldt-Forums enstehen ein Balkon und eine Terrasse am Wasser – für 5,5 Millionen Euro.

Von Isabell Jürgens

Während der Betonrohbau für das Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Schloss auf drei Seiten hinter der neu errichteten Barockfassade verschwindet, tut sich nun endlich auch auf der vierten Seite etwas. Unterhalb der im streng modernen Raster gestalteten vierten Fassade an der Ostseite des Gebäudes, die in Richtung Alexanderplatz blickt, beginnt jetzt die Neugestaltung der Freiflächen, wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Freitag mitteilte.

Der Auftakt der Arbeiten, die noch im Oktober beginnen, bildet demnach der Bau einer Stützwand entlang des Spreeufers. Die mit der Freiraumgestaltung beauftragten Berliner Landschaftsarchitekten bbz haben dort einen neuen Stadtraum auf zwei Ebenen konzipiert, den „Spreebalkon“ und die „Spreeterrasse“. Vom Spreebalkon können die Besucher den Blick über die Spree auf das Marx-Engels-Forum – derzeit noch unter der Baustelleneinrichtung der Berliner Verkehrsbetriebe verschwunden – , die Marienkirche, den Alexanderplatz mit Fernsehturm und das Berliner Rathaus genießen. Auf dem Spreebalkon sollen später Cafés und Restaurants die Gäste bewirten. Die vorgelagerte Spreeterrasse bietet die Möglichkeit, direkt ans Wasser zu gelangen und auf den Stufen zu sitzen.

Baukosten liegen bei 5,5 Millionen Euro

Auftraggeber der Baumaßnahme ist die Verwaltung von Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke). Die Baukosten in Höhe von 5,5 Millionen Euro werden zu 64 Prozent vom Bund und zu 36 Prozent vom Land Berlin getragen. Bis Ende des kommenden Jahres 2018 sollen die Arbeiten zur Errichtung der Stützwände abgeschlossen sein, teilt die Senatsverwaltung am Freitag weiter mit. Anschließend sollen die weiteren Freiflächen im Umfeld des Humboldt Forums gestaltet werden. Im nordwestlichen Bereich des Schlossplatzes werden die Arbeiten, bedingt durch die Baustelle der BVG zur Errichtung des Bahnhofs „Museumsinsel“ und dem Rückbau der Humboldt-Box, allerdings noch über das Jahr 2019 hinaus andauern.

Die Gestaltung des Spreebalkons und der Spreeterrasse dient indes nicht nur dekorativen und Freizeitzwecken: Erforderlich ist die neue Stützwandkonstruktion, um den Höhenunterschied von knapp fünf Metern zwischen der Spree und dem Erdgeschoss des Gebäudes abzufangen. „Mit Hilfe dieser Stützwandkonstruktion wird es möglich Rampen auszubilden, über die das Spreeufer barrierefrei erschlossen werden kann“, heißt es in der Mitteilung der Senatorin. Zum Humboldt Forum hin wird eine weitere 5,50 Meter hohe Stützwand errichtet, die den Höhenunterschied zur oberen Ebene, dem Spreebalkon abfängt. An der Liebknechtbrücke wird der Zugang zum Spreeufer zusätzlich über eine Treppenanlage geschaffen.

Verkleidet werden die aus Ortbeton hergestellten Stützwände mit dem gleichen Sandstein, der auch an der neu gebauten Uferwand zum Einsatz kommt. „Damit erhält der neue Stadtraum ein hochwertiges einheitliches Erscheinungsbild“, verspricht Bausenatorin Lompscher.

 

Quelle: Berliner Morgenpost, 30.09.2017

 

 

 

Ein Kommentar zu “„Am Berliner Schloss entsteht ein neuer Zugang zur Spree“

  1. Es ist nicht erstaunlich dass, wenn jetz im Bundestag schwerige Regierungsverhandlungen beginnen, der Senat beschliessen eine Neugestaltung fur Marienviertels, östlich des Schlosses. Vieleicht kann der Bundestag dieses verhindern und am Weg der Gesellschaft Historisches Berlin, und der Historische weg, gehen. Hoffe ausch dass der Bundestag moderne Fassaden an der Bauakademie, westlich Schlosses, auch wirklich vehindern kann. Es gibt keine Stadt Europas mit so wenig historische Bebauung. Und da will man mit der Moderne fortsetzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert