„Wippen für die Einheit“

15.02.2017   FAZ

Die Denkmalwerdung ist in Deutschland selbst ein Denkmal. Jetzt ist wieder Bewegung in die Debatte über ein Monument für die Einheit gekommen. Doch sogar die Einigung der Fraktionsführungen von CDU und SPD im Bundestag nach dem Appell von Bundestagspräsident Norbert Lammert ist noch keineswegs mit einem Baubeginn gleichzusetzen. Die Vollendung der deutschen Einheit ist ja auch erst ein gutes Vierteljahrhundert her. Doch ganz unabhängig davon, ob nun die Bürger sich bald auf einer Einheitswippe an die Überwindung der Teilung erinnern oder ob sie dabei unter Kaiser- Kolonnaden flanieren: Entscheidend ist, dass dieser Teil der deutschen Geschichte im kollektiven Gedächtnis bleibt. Freilich herrscht an den schon vorhandenen Erinnerungsorten, etwa an den Resten der innerdeutschen Grenze, nicht gerade großer Andrang. Dabei muss gerade die jüngere Generation daran erinnert werden, was ein Leben in Unfreiheit bedeutet, wie es zur Teilung des Landes und zur Wiedervereinigung kam. Mutige Menschen haben das möglich gemacht – zuerst in Sachsen, dann in Berlin. Mü.

 

Quelle: FAZ, 15.02.2017

 

 

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