Raubkunst und Rückgabe :
Dieses Blut gehört dem König

Von Brigitta Hauser-Schäublin
Lesezeit: 9 Min.
Das Rittertum in voller Blüte war kein europäischer Alleinbesitz, wie diese Berliner Benin-Bronze zeigt.
Die Benin-Bronzen sind die Galionsfiguren der Restitutionsdebatte. Doch ihre Geschichte wird heute in einer bereinigten Fassung erzählt.

Objekte können Geschichten erzählen. Aber es braucht Erzähler und Erzählerinnen dazu. In ihren Händen liegt die Deutungsmacht. Geschichten können manche Ereignisse hervorheben und andere verschweigen. Zeittypische Politik spielt immer mit. Über die weltberühmten Benin-Bronzen, die heute so etwas wie die Galionsfiguren der Restitutionsdebatte darstellen, wird eine postkoloniale Geschichte erzählt. Sie handelt von der gewaltsamen Aneignung von etwa 4000 Kunstgegenständen aus dem Palast des Königreichs Benin (im heutigen Nigeria) durch die Briten im Jahre 1897. Das Fazit dieser Geschichte scheint klar: Die Briten waren Plünderer und somit Täter; der König und seine Entourage die wehrlosen und vermeintlich friedfertigen Opfer.

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