Rekonstruktion

Die Gegner der Rekonstruktion von Gebäuden,fordern unisono die Errichtung von Gebäuden in "moderner Formensprache". Diese Formensprache gebirt dann zumeist eine weitere Glas- oder Betonkiste.

11 Kommentare zu “Rekonstruktion

  1. Solche Gegner der Rekonstruktion diqualifizieren sich selbst, da sie sich nicht mit den Details der Rekonstruktion auseinandersetzen.

  2. Die Rekonstruktion disqualifiziert sich selbst, da eine "ehrliche" Rekonstruktion sich gar nicht mit den heutigen Anforderungen an ein Gebäude verbinden lassen.

  3. heutige architekten können weitaus mehr als beton und glas, aber da sie kein vertrauen vom laien erhalten, sind ihnen zumeist die hände gebunden. würde man ihnen die nötige kreative freiheit geben, gäbe es in 100 jahren auch erhaltenswerte bausubstanz aus der "jahrhundertwende".

  4. Warum nicht, ist das Äussere kein Merkmal für ein Gebäude?

    Wir finden in unserem täglichen Leben so viele Dinge die mit einem schon immer verwendeten Äusseren aber hochmodernen Inneren daherkommen.

  5. naja, die fassade eines gebäudes ist schon unmittelbar mit dem inneren verknüpft. die anordnung der fenster wird mit der geschosshöhe verknüpft bleiben. es ist nicht notwendig städtischen raum durch historisierende fassaden zu erstellen, das schaffen moderen fassaden auch.
    welche alltäglichen dinge verbergen denn ein hochmodernes inneres? im industriedesign darf sich auch die hülle weiterentwickeln, in der architektur anscheinend nicht… autos, fernseher, handys… aber auch architektur ist ausdruck des zeitgeists, und wir können mehr als historisierende fassaden an die wand zu hängen.

  6. Das ist der Kernpunkt der Fragestellung! Ist es legitim ein modernes Gebäude zu errichten, mit einer historischen Fassade.

    Ich und damit spreche ich nur für mich, sage ja. Zumal an der gleichen Stelle einst ein solches Gebäude stand, welches das Stadtbild prägte und, ja das muss auch gesagt werden, einst der Ausgangspunkt für die Entwicklung dieser Stadt war.

    Aber das ist nur meine Meinung. Sollte diese meine Meinung eine grosse Breite in der Öffentlichkeit finden, so wird das wohl auch so entstehen.

    Ist ja auch demokratisch und deswegen auch spannend.

  7. Ich glaube das Statement von Gast 2 ist auch meine Auffassung, warum ich diesem Projekt so skeptisch gegenüber stehe und welches in der Denkmalpflege stark diskutiert wird:

    welchen Wert haben bestehende Gebäude, wenn man sie doch jederzeit neuaufbauen kann?
    -> daraus kann ein weiteres Nachlassen an Bestandsschutz für weniger populäre, aber noch existierende Gebäude folgen.

    In Berlin allein verfallen viele Häuser und Villen, die die Spenden viel nötiger hätten und die sich auch nach der Hand eines Steinmetz sehnen. Diese Häuser könnte man wirklich rekonstruieren/ ausbessern und somit Kulturgeschichte bewahren.

    Das Humboldtforum kann auch ohne die 80 mio. für die historisierende Fassade gebaut werden und trotzdem das Ensemble Linden/ Museumsinsel bereichern.

  8. Hierbei möchte ich erwähnen, daß man nach der Wende ein Großteil der Fördermittel in die Sanierung der Plattenbauten gesteckt wurde, anstatt verhältnismäßig zu verteilen. So haben wir heute die grauenhafte Situation in Ostdeutschland, daß die Plattenbauten strahlen, und Häuser aus alter Zeit teilweise völlig zerfallen.

    Vor ein paar Wochen hatte ich dieses Bild wieder in Leipzig vor Augen. Wo eine Siedlung im Süden der Stadt aus den 1930er-Jahren verfällt, und nebenan die Platte glänzt. In Leipzig hat man ferner in den letzten Monaten zig Gründerzeitbauten abgerissen, was mehr als traurig ist.

    Das Problem, S. Hartmann, ist eben auch, daß in Deutschland zu wenig Geld für den Denkmalschutz bereitgestellt wird. In Skandinavien z. B. wäre das undenkbar.

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