„Schüler-Kunst für Schloss-Bauzaun“

28.06.2016    Lausitzer Rundschau

Groß Kölziger sind als einzige Schüler außerhalb Berlins bei Hauptstadt-Projekt dabei

Der Bauzaun am Berliner Stadtschloss wird ab Juli bis September mit Kunstwerken verschönert. Unter den Künstlern sind auch Schüler der evangelischen Grundschule Groß Kölzig – als einzige Schüler außerhalb von Berlin.

Von Steffi Ludwig

„Die Natur ist das Herz der Welt“ steht in blauen Buchstaben in der Mitte der zwei mal 2,80 Meter großen Platte. Ringsum das Meer mit Fischen, der Wald mit seinen Bewohnern, Vögel am Himmel. Dazwischen ein Windrad, Solaranlagen, ein Kraftwerk. Alles ausgedacht von zwölf Schülern .der evangelischen Grundschule Groß Kölzig in Zusammenarbeit mit ihrer Lehrerin Sylke Wiatzke und der Designerin Verena Kiesel.

„Wir haben unser Bestes gegeben, und dass es so schön wird, hätten wir gar nicht gedacht“, konstatiert Elenia Paulke (11), eine der Schülerinnen. In den vergangenen zwei Wochen hat die Gruppe mit Kindern der vierten bis sechsten Klassen jeden Tag für mehrere Stunden daran gearbeitet, und in den nächsten Tagen wird die Platte nach Berlin transportiert, um an prominenter Stelle zu stehen. Denn 200 Meter des Bauzaunes am Berliner Stadtschloss werden künstlerisch gestaltet: von sieben Schulen, zwei Jugendzentren, neun Einzelkünstlern oder Teams und live von Besuchern der Jugendmesse You, wie Nassos Anastasilakis von der Agentur Tinkerbelle mitteilt. „Anlass dafür ist das 30-jährige Bestehen des Umweltministeriums“, so Anastasilakis.

Unter den Schulen sind vier aus dem Programm Klimakunstschule dabei, das vom Verein Bildungscent ausgetragen wird. Hier hat sich auch die Groß Kölziger Schule beworben. „Von neun Schulen haben wir vier ausgewählt“, so Armin Beber von Bildungscent. „Normalerweise nur aus Berlin, aber wir haben auch die Groß Kölziger genommen, weil sie mit ihrer Lehrerin sehr engagiert sind.“ Kunstlehrerin Sylke Wiatzke hatte vor Kurzem mit ihren Schülern bei einer Ausstellung des Kunstprojektes „Das Mobile Landschaftsatelier“ im Kunsthaus Dresden mitgewirkt und sich dann auch mit eingereichten Skizzen der Schüler auf das Berliner Bauzaun-Projekt beworben.

Sie will ihre Schüler gern mit besonderen Projekten für Kunst begeistern – und das ist ihr mit dem neuen Projekt offenbar auch wieder gelungen. Denn die Schüler waren mit Feuereifer bei der Sache, sammelten mit der Designerin, die für einen Tag nach Groß Kölzig kam, Ideen, beschäftigten sich mit den Themen Natur, Umwelt und erneuerbare Energien. „Deshalb haben wir auch ein Windrad und ein Haus mit Solaranlage einbezogen“, berichtet Sechstklässler Tom Roball. Die Ideen wurden zunächst am Computer simuliert und dann mit Bleistift aufgetragen, bevor die Farbe ins Spiel kam. „Wir haben gelernt, nur kleine Striche zu machen, da ja die weiße Fläche drunter ist“, so Anna-Lena Wiatzke (11), Nichte der Lehrerin. Aus der Idee, im Naturbad an der Bruchmühle zu malen, wurde wegen des wechselvollen und heißen Wetters nichts. So war die kühle Schulwerkstatt ein willkommener Rückzugsort.

Viele der Schüler planen nun einen Ausflug mit der Familie nach Berlin, um ihr Kunstwerk und die der anderen zu bewundern. Ob sich ihr Wunsch einer gemeinsamen Fahrt in die Hauptstadt erfüllt, müsse noch geklärt werden, so die Lehrerin. Ebenso die Frage, ob die Platte nach Ende der Ausstellung auf den Schulhof zurückgeholt werden kann.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau, 28.06.2016

 

 

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