„Humboldt-Forum? Namensstreit in Sachen Kulturzentrum“

 

27.07.2016   Berliner Morgenpost

Ab 2019 soll am neuen Berliner Schloss ein Kulturzentrum entstehen. Nur bei der Schreibweise des Namens ist man sich noch uneins.

Das Berliner Schloss wächst – aber immer wieder gibt es Irritationen, wie sich das dort ab 2019 geplante Kulturzentrum eigentlich schreibt: Humboldtforum, Humboldt-Forum oder doch lieber Humboldt Forum? Wie der Sprecher der verantwortlichen Stiftung am Mittwoch auf dpa-Anfrage mitteilte, hat der Stiftungsrat in seiner Frühjahrssitzung die im Englischen übliche Schreibweise mit zwei Hauptwörtern ohne Bindestrich offiziell festgelegt. Auch in den Architekturbeton an der Ostfassade ist das inzwischen so eingemeißelt: Humboldt Forum.

Germanisten freuen sich nicht über Schreibweise

„Steinharte Germanisten halten das im Deutschen für nicht zulässig“, so der Sprecher. „Aber es steht auch für den internationalen Anspruch, den das Projekt hat.“ Das Kulturzentrum, das an die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt erinnert, soll ein Ort der Weltkulturen und des internationalen Dialogs werden. Auch die als Bauherrin verantwortliche Stiftung wurde entsprechend umbenannt. Hieß sie früher „Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum“, firmiert sie heute als „Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss“. (dpa/dmr)

 

Quelle: Berliner Morgenpost, 27.07.2016

 

 

28 Kommentare zu “„Humboldt-Forum? Namensstreit in Sachen Kulturzentrum“

  1. Ein Deppenleerzeichen als Zeichen für Kultiviertheit und Weltgewandtheit verkaufen – welch Spiegelbild der heutigen Zeit.

  2. Das Deppenleerzeichen steht für überhaupt keinen internationalen Anspruch. Das ist schlicht und ergreifend ein Grammatikfehler. Einen vermeidbaren und sehr offensichtlichen. Sowas sollte bei einem Kulturbauwerk nicht passieren. Und sich jetzt mit so einer faulen Ausrede vor dem eigenen Fehler zu verstecken, ist schlichtweg peinlich.

  3. Dieses Bild zeigt hässlich bauen in 2016, ja wir schaffen dass. Drei Seiten schöne Fassade und eine Seite im Fabrikdesign der heutigen fantasielosen Architektur. Schon jetzt ein Mahnmal 😉

  4. Englische Schreibweise im Zentrum der deutschen Hauptstadt? Und das zu Zeiten von Brexit und Trump? Humboldt war viel in Lateinamerika unterwegs… Wenn es danach geht, müsste das Schloss einen spanischen Namen bekommen, oder? Wie man es dreht, ist es peinlich… Entweder unterwerfen wir uns wieder einer vermeintlich internationalen angloamerikanischen Leitkultur oder es handelt sich einmal mehr um eine simple Lese-Rechtschreib-Schwäche offensichtlich überforderter Verantwortungsträger. Wieviele Bücher muss Bastian Sick noch schreiben?

  5. Steinharte Germanisten?
    Als Individuum, welches Wert auf die Einhaltung von ortographischen Regeln hält, gilt man den intellektuellen der Humboldt-Stiftung als „steinhart“?
    Sorry, Herr Stiftungs-Sprecher!
    Ich erwarte, dass man sich an die deutsche Orthographie hält.
    Sie persönlich sollten auch die Berücksichtigung des Genitiv in Ihren Presseverlautbarungen beachten.
    Vor einigen Wochen gab es bereits diese Diskussion.
    Im APH-Forum wurde eine Pressemeldung von diesem betreffenden Sprecher auseinandergenommen, bis nahezu kein Satz übrig war, der korrekt formuliert gewesen ist.

  6. Die Universität wird auch mit Bindestrich geschrieben, aber mir ist das ehrlich gesagt egal. Glaube kaum, dass das mehr wird als ein größeres Museum.

  7. PS: Was heißt „…halten das im Deutschen für nicht zulässig!“
    Es geht nicht darum, was man davon hält, sondern darum, ob es orthographisch korrekt ist oder nicht!
    Weichen wir nunmehr alle Regeln auf?
    Grammatikalisch korrekt oder nicht, Herr Sprecher?
    Das ist die Frage, welche von Ihnen mit einer simplen Aussage beantwortet werden sollte!

  8. 50 Jahre später gibt es dann wiedermal andere rRegeln dann findet man es vielleicht schön zusammen zu schreiben und peitscht dafür die mit dem Bindestrich dafür aus….Regeln sind wie Gesetze…mit Verfallsdatum.

  9. Schrift abmontieren, alte, historische Fassade ran und zwei Probleme wären gelöst… Die Namensdebatte und die Fassade des Grauens wär ad acta

  10. In Abetracht dieser Ostfassade klingt das Wort ‚Kultur‘ ziemlich verwegen … – Es sei denn man betrachtet Parkhäuser als ‚Kultur‘

  11. Internationaler Anspruch verlangt die Aufgabe der deutschen Rechtschreibung? Wie dämlich ist denn diese Begründung?

  12. ist echt nicht Wichtigeres am Brodeln wie z.B. Schloss-Umfeld (Obacht: noch ein Binde-Strich), Rosse-Bändiger (schon wieder..) Brunnen etc. ???

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