Jetzt beginnt der eigentliche Bau des Schlosses!

Zur Vorbereitung des Hochbaus waren erhebliche Vorarbeiten im Boden nötig: Historisch wichtige, aus der Barockzeit stammende Keller und Grundmauern im Südwestflügel des Schlosses werden in den Neubau integriert.

Andere auf der Lustgartenseite mussten abgebrochen werden, sie stammten zumeist aus der Kaiserzeit. Die Pfahlgründung des Schlosses in diesem Bereich wurde aus dem Boden gezogen. Die geretteten alten Mauern werden aber keine tragende Fundamentfunktion mehr haben: Die Pfahlroste ist nicht mehr tragfähig und nicht tief genug gegründet.

Das Mauerwerk ist durch die Sprengung vielfach gerissen und wird nur dadurch zusammengehalten, dass es im Boden liegt. Deswegen können die Keller mit einem vertretbaren Aufwand nicht wieder eingewölbt werden – sie werden zu einem begehbaren, archäologischen Fenster unter dem Neubau des Schlosses. Dafür wurden sie während der Bauvorbereitungen in ein Korsett von 40 m langen Betonpfählen gezwängt und auch innere Grundmauern entsprechend durchbohrt. Diese neuen Pfähle, die tief im gewachsenen Boden stehen, tragen in Zukunft das Gebäude.

Der Hauptbau steht auf einer riesigen Betonwanne, die nun im Laufe des Sommers 2013 von Hochtief gegossen wird.
Diese Firma erhielt im Februar den Rohbauauftrag. Auf diese massive Betonwanne und die Pfahlgründungen im Bereich der historischen Keller wird dann der Rohbau gestellt. Er soll bis Herbst 2015 fertiggestellt sein.
Dann schon wird man die ganze Stereometrie des Schlosses im Betonkern erkennen. Etwas zeitversetzt wird dann ein 60 cm starkes Ziegelmauerwerk vor den Betonkern kraftschlüssig gemauert, in das, im Erdgeschoss beginnend, alle statisch notwendigen Fassadenelemente aus Sandstein eingefügt werden.
Das sind Gesimse, Fenstergewände, Säulen und Architrave, also der eigentliche Architekturschmuck des Schlosses. Bildhauerische Kunstwerke wie Skulpturen und Adler können auch noch zum Schluss eingebaut werden, in die Wände eingelassener Schmuck dieser Art wird zeitgleich dem Baustadium entsprechend in das Mauerwerk eingefügt.

Die historischen Keller wurden zunächst wieder zugeschüttet, um mit schwerem Gerät vierzig Meter lange Bohrpfähle als neues Fundament des Schlosses einzubringen. Die alten Fundamente sind nicht mehr belastbar und „schwimmen“ im neuen Schlosskeller. Sie werden begehbar sein und museal genutzt werden. Rechtes Bild: Die Keller werden wieder freigelegt. Damit steigt der Geldbedarf ab 2014 rapide an.

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6 Kommentare zu “Jetzt beginnt der eigentliche Bau des Schlosses!

  1. Berlin wird wieder Berlin – das ist wunderbar.

    Das Schloß ist ein elementares und identitätsstiftendes Teil der Stadt, ein Berliner Stadtteil, der vorübergehend Barbaren zweier Diktaturen zum Opfer fiel.

    Wann aber wird denn nun die Versöhnungskirche wieder aufgebaut?
    Ich bin gespannt.

    1. Seit wann ist Preußen eine Diktatur ? Man sollte Diktatur und Monarchie schon unterscheiden können… Zudem ging es darum wer die Zerstörung des Bauwerks verschuldet hat und damit hat Preußen wohl nichts zu tun. Schließlich wurde der Bau durch dessen König Friedrich I. veranlasst. (Ich weiß, es ist eigentlich unsinnig jetzt noch zu antworten, aber ein derart einfältiges Kommentar, kann ich nicht so im Raum stehen lassen.

      1. christoff macht es sich zu einfach, aegeK zu leicht: ich sage, die Sprengung der Halbruine war eine historisch legitime Setzung der DDR-Regierung. Von den alten Hohenzollern führt leider eine lange historische Linie über den preuss. Nationalismus (Wilhem I.) zum Wahn vom Weltreich (W II.), zum Desaster von 1918, zu Depression und Nachkriegschaos, was den Boden düngte für den Aufstieg der NSDAP. Der Kulissenfake á la Boddien ist ein Frevel, den die Berliner zum Glück mit großer Mehrheit ablehnen.

  2. Es ist gesagt dass,
    „Deswegen sollte die Wiederherstellung der wichtigsten Räume in ihren
    originalen Massen am historischen Ort planerisch vorgesehen werden. Hier
    dürfen keine vollendeten Tatsachen in Beton geschaffen werden, die
    einen späteren Weiterbau ausschließen. Spätere Generationen können dann
    entscheiden, welche Räume sie weiterbauen wollen.“

    In order to achieve this, it is important that the loadbearing structure of the building is so designed that these volumes (die wichtigste Räume) are free of loadbearing members. Only in that way, later inner reconstructions are possible and feasible.

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