Berliner Schloss – Humboldt Forum

Schloss-Information Juni 2016

 

Liebe Schlossfreunde und Unterstützer, sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erhalten Sie aktuelle Informationen rund um den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Humboldt Forum:

 

•  Berliner Extrablatt Nr. 85 erschienen

•  Tage der offenen Baustelle

•  Der Grundstein „sitzt“!

•  Große Wappenkartusche versetzt

•  Einheitswippe wird nicht gebaut

•  Ausstellung Burg Hohenzollern

•  Regionale Freundeskreise

•  Spendenstand

 

Berliner Extrablatt Nr. 85 erschienen

Anfang Mai ist die 85. Ausgabe vom „Berliner Extrablatt“ (Mitteilungsblatt des Fördervereins Berliner Schloss e.V.) erschienen. Viele Seiten berichten mit neuesten Informationen über den Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Auf beeindruckenden Bildern sind der rasante Fortschritt und die Präzision beim Aufbau der historischen Mauern zu sehen.

Mit einer 3-D-Brille kann man sich das künftige Schloss schon einmal plastisch vor Augen führen. Eine hinreißende Fotoserie mit Bildern der Fotografin Beatrice Kühne unter dem Titel „Schmerz und Schönheit“ zeigt Original-Skulpturen von Andreas Schlüter in der Schlossbauhütte.

Auf vielen Seiten erfahren Sie auch, wie Sie direkt für die Wiederherstellung der historischen Fassaden spenden können. Auch das Spenden in einer Spendergemeinschaft ist möglich, ebenso das Spenden für besondere Fassadenelemente oder Skulpturen.

Sie können das Extrablatt auch auf der Website www.berliner-schloss.de als E-Book lesen.

 

Tage der offenen Baustelle

„Steig mir aufs Dach!“ ist das Motto zu zwei "Tagen der offenen Baustelle" am 11. und 12. Juni. Von 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr) können Sie sich bei freiem Eintritt vom Baufortschritt für Deutschlands prominentestes Kulturbauvorhaben selbst ein Bild machen:

Dieses Mal können Sie als besonderen Höhepunkt dem Berliner Schloss aufs Dach steigen! Auch im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss erwartet Sie ein interessantes Programm als Vorgeschmack auf das neue große und lebendige Kulturzentrum. Dazu gehören eine Mitmach-Ausstellung über die Geschichte des Ortes, eine Speakers‘ Corner mit interessanten Beiträgen zu den großen außereuropäischen Sammlungen und der Humboldt Universität, Klanginstallationen der Kulturprojekte Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und vieles mehr.

Der Förderverein Berliner Schloss e.V. präsentiert sich an mehreren Ständen im Gebäude. Sie erhalten hier Informationen über die Arbeit des Fördervereins und die Möglichkeit, für den Wiederaufbau der historischen Fassaden zu spenden. Auch mit dem Kauf der Rose „Berliner Schloss“ unterstützen Sie den Förderverein. Beeindruckende Fotografien von Beatrice Kühne in der Ausstellung „Schmerz und Schönheit“ lassen die Skulpturen von Andreas Schlüter fast wieder lebendig werden.

Musikalisch runden Studierende der Hochschule für Musik Hanns Eisler und ein Platzkonzert des Stabsmusikkorps der Bundeswehr das Programm ab. Auch für das leibliche Wohl ist mit Streetfood- und Getränkeständen gesorgt.

 

Der Grundstein „sitzt“!

Anfang Juni hat der Grundstein für das wiedererrichtete Berliner Schloss nach der feierlichen Grundsteinlegung mit Bundespräsident Joachim Gauck im Jahr 2013 vor fast genau drei Jahren jetzt seinen festen Einbauort gefunden. Der Natursteinblock mit der Eingravierung „1443 – 2013“ ist nun in Portal 4 am Schloss-Eingang auf der Lustgartenseite auf Dauer sichtbar.

Der Grundstein besteht aus einem neuen Sandsteinblock (Sächsischer Sandstein) mit Bezug auf das Jahr, in dem am 31.07.1443 Kurfürst Friedrich II. den Grundstein für die neue Residenz der Hohenzollern auf der Cöllner Seite der Spree gelegt hatte. Ein originaler Grundstein aus dieser Zeit ist nicht überliefert. Die Grundsteinlegung war auf zwei Bronzetafeln von 1902 dokumentiert, die aber 1950/51 eingeschmolzen wurden.

Der neue Stein wurde mit einem erhaltenen, historischen Postament-Stein von Portal 4 verbunden. Er trägt noch die originale rote Markierung, die ihn die Schlosssprengung – wegen der ursprünglich geplanten Wiederverwendung im Staatsratsgebäude – überdauern ließ.

 

Große Wappenkartusche versetzt

Seit Ende April werden an der rekonstruierten Lustgarten-Fassade in fast 30 Metern Höhe die letzten Einzelteile eines beeindruckenden Skulpturenkunstwerks aus Sandstein versetzt – die sogenannte „Große Wappenkartusche“ als skulpturalen Übergang von der Fassade Schlüters zu der westlich vorspringenden Wand, dem Eosander-Risalit, die sein Nachfolger Eosander von Göthe gebaut hat.

Diese Kartusche ist eine der bedeutendsten barocken Sandsteinskulpturen an den rekonstruierten historischen Fassaden. Der Berliner Bildhauer Andreas Hoferick hat sie in 2-jähriger Arbeit vollständig wiedererschaffen. Zunächst wurde ein Modell, ein „Bozetto“, im Maßstab 1:6 nach historischen Fotos und Aufzeichnungen gefertigt, dann ein Modell aus Ton, das wiederum in Einzelteilen abgegossen wurde. Daraus entstand das Gipsmodell in Originalgröße mit etwa 7 Meter Höhe und Breite sowie einer Tiefe bis zu 2,40 Meter.

Die Sandsteinkopie nach dem Gipsmodell fertigte die Firma Sven Schubert aus Reinhardtsdorfer Sandstein. Das Gesamtgewicht der 16-teiligen Skulptur beträgt ca. 88 Tonnen. Die Firma Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser GmbH „versetzte“ bzw. montierte die einzelnen Stücke an der Lustgartenfassade.

Die Kartusche zeigt drei Putti (Kinder-Engelsgestalten), die zwei Famen (Engel, die die Gottheit des Ruhmes darstellen) helfen, das Wappenschild des Königs Friedrich I. (FR) im Mezzaningeschoss an der Fassade zu befestigen. Solche lebensbildlichen Darstellungen konkreter mythisch-bedeutsamer Handlungen sind prägend für das Barock.

 

Einheitswippe wird nicht gebaut

Mitte April beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestages, dass die geplante „Einheitswippe“ doch nicht gebaut wird. Die Kosten für dieses Freiheits- und Einheitsdenkmal in Form einer 50 Meter langen begehbaren Schale, die sich neigen sollte, wenn sich genug Personen auf einer Seite versammeln, stiegen schon vor Baubeginn um ein Drittel.

Nach der ersten Kostensteigerung um fünf Millionen Euro von 10 auf 15 Millionen befürchteten viele Mitglieder des Haushaltsausschusses, dass das Denkmal finanziell nicht kontrollierbar ist und weitere Kostensteigerungen nicht auszuschließen seien.

Unverständnis herrschte im Bundestag über die vielen Auflagen zu Denkmal- und Artenschutz sowie das aufwendige und zeitraubende Genehmigungsverfahren bei den Berliner Baubehörden. Sogar nicht sichtbare und unzugängliche Teile vom Ziegelstein-Gewölbe des historischen Sockels sollten aufwendig restauriert werden. Außerdem mussten die darin nistenden Fledermäuse umgesiedelt werden.

Der Entwurf für das Denkmal kam ursprünglich von der Choreografin Sasha Waltz und den Architekten Milla und Partner und ging im Jahr 2007 als Sieger aus einem Wettbewerb hervor, der Bundestag hatte dessen Bau beschlossen.

Was an dieser Stelle stattdessen erreichtet wird, ist noch offen.

 

Ausstellung Burg Hohenzollern

Im Beisein Seiner Königlichen Hoheit Georg Friedrich Prinz von Preußen, Johannes Wien (Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss) und Wilhelm von Boddien (Förderverein Berliner Schloss e.V.) wurde am 25. Mai auf der Burg Hohenzollern, dem Stammsitz des Hauses Hohenzollern am Rande der Schwäbischen Alb, die Schloss-Ausstellung "Was für ein Schloss! Das Berliner Schloss - Humboldt Forum" eröffnet.

"Bei dem, was wir ab sofort im großen Turm präsentieren, geht es um das aktuellste Bauprojekt, das eng zu meinem Haus steht", sagte Georg Friedrich Prinz von Preußen. „Ich bin froh und stolz, dass das Schloss wieder aufgebaut wird und die historische Mitte Berlins wieder ihr Gleichgewicht bekommt."

Auf drei Etagen erfährt der Besucher im großen Schloss-Turm alles über die wechselvolle Geschichte des Berliner Schlosses von der Burg im 15. Jahrhundert über das Renaissance-Schloss im 16. Jahrhundert, den Umbau 1700 zum Barock-Schloss bis zur Sprengung des Gebäudes 1950. Informationen gibt es auch zum aktuellen Wiederaufbau und zur künftigen Nutzung als "Humboldt Forum". Im "Turm-Kino" in der obersten Turmetage werden neben dem Schloss-Modell zwei Filme gezeigt.

Als Besonderheit wurde die Ausstellung vom Haus Hohenzollern mit Vitrinen und Schaukästen ergänzt, in denen auch ganz private Stücke des Königshauses aus dem Berliner Schloss gezeigt werden: ein kostbarer Teller aus dem Service von Wilhelm II, Besteck, eine Ballkarte vom Hofball 1914 oder eine Einladungskarte zur Hochzeit von Prinz August im Herbst 1908.

Die Ausstellung im Burgturm ist bis zum 11. September 2016 zu sehen, der Eintritt hierfür ist im regulären Burgticket bereits enthalten. Mehr Informationen: www.burg-hohenzollern.de

 

Regionale Freundeskreise

In ganz Deutschland unterstützen regionale Freundeskreise den Wiederaufbau des Berliner Schlosses und machen mit verschiedenen Aktionen aufmerksam bzw. werben Spenden ein und verteilen kostenlos das „Berliner Extrablatt“. Dazu gehören Benefizkonzerte, Benefizdinner, Ausstellungen oder die Präsentation mit Informationsständen zum Berliner Schloss bei verschiedenen Veranstaltungen.

Jeder Freundeskreis sammelt Spenden für ein spezielles Fassaden-Element. Der Freundeskreis München zum Beispiel für die Allegorien von Portal II, der Freundeskreis Lüneburg für ein Mezzaninfenster oder der Freundeskreis Frankfurt Rhein-Main für das „Frankfurter Kapitell“.

Wenn Sie sich in einem Freundeskreis engagieren möchten, finden Sie hier mehr Informationen: www.berliner-schloss.de/der-verein/regionale-freundeskreise-berliner-schloss-unsere-partner

 

Spendenstand

Nach wie vor sind die Spendeneinnahmen über den Förderverein Berliner Schloss e.V. sehr erfreulich. Nahezu 60 Millionen Euro (Stand Mai 2016) von den benötigten 105 Millionen Euro Spenden konnten für die Wiederherstellung der historischen Fassaden zur Verfügung gestellt werden – 45 Millionen Euro werden noch gebraucht!

 

Wir danken Ihnen allen ganz herzlich für Ihre Unterstützung, für die Spenden und Ihr Engagement für das Berliner Schloss!

  

Mit besten Grüßen

Gritt Ockert, Pressesprecherin Förderverein Berliner Schloss e.V.

  

Mehr Informationen:

Förderverein Berliner Schloss e.V.

Rissener Dorfstr. 56, 22559 Hamburg

Tel. 040 89807512, info@berliner-schloss.de

www.berliner-schloss.de 

 

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