Vernichtete Kunstwerke – mustergültig rekonstruiert

Das Berliner Schloss vor dem 2. Weltkrieg

Nordfassade des Berliner Schlosses zum Lustgarten hin. Die Rekonstruktion der historischen Lustgartenterrasse aus der Mitte des 19. Jh. ist noch nicht beschlossen, ebenso wenig die Rückkehr der Rossebändiger oder der Oranierfürsten (siehe Seite 50 ff.), die noch im Kleistpark stehen. Dieses Bild zeigt eindringlich, wie die Terrasse zwischen der Anlage des Lustgartens und der Schönheit der Schlüterschen und Eosanderschen Fassaden vermittelt und dem Schloss eine würdige Umgebung verleiht. Dieser Zustand muss 2019 wieder hergestellt werden!

Foto: Bildhauer Andreas Hoferick, Berlin

Die große Kartusche Eosanders am Übergang zum Risalit der Lustgartenfassade ist eine Allegorie auf den Ruhm des Königs. Zwei göttliche Famen (Ruhmverkünder) verkünden mit Ihren Fanfaren die Anbringung der Kartusche mit den Initialen des Königs am Schloss. Damit wurde das Schloss symbolisch zum Haus der Götter und der Monarch göttlich. Ihre Rekonstruktion, hier das Modell aus dem Jahr 2014, wird schon am Jahresende 2017 eingebaut sein.

Die große Kartusche Eosanders an der Lustgartenfassade Vollständig vernichtet und doch authentisch zurückgewonnen!

Bislang hatten wir die nicht immer begründbare Hoffnung, dass auch die Rekonstruktion der Schlossfassaden in Sandstein in den Zeitablauf des Baus des Humboldt-Forums passen würde. Es gab zahlreiche Bewerbungen von qualifizierten Bildhauern und Natursteinfirmen. Aber alle bisherigen Planungen liefen auf die wenig produktive Handarbeit hinaus. Schließlich stecken in einem Sandsteinblock von 16 Tonnen Gewicht häufig nur 9 Tonnen Gewicht der Skulptur. 7 Tonnen mussten bislang in händischer Arbeit abgetragen werden, um das Bildnis freizulegen. Davor kam eine intensive Detektivarbeit zur planerischen Rekonstruktion einzelner Bauteile, denn außer zum Teil hervorragenden, aber zum anderen auch sehr unscharfen Fotos und wenigen Plänen von Restaurierungsarbeiten, zumeist mit ungenauen Maßen, gab es nichts.

Foto: Bildhauer Andreas Hoferick, Berlin

Die Antike bestimmte die Ikonographie des Berliner Schlosses.

Kurfürst Friedrich III. brauchte die Rangerhöhung zum König, nicht zuletzt wegen seines Ehrgeizes, ein großer Fürst in der Mitte Europas zu sein. Schließlich herrschte die Zeit des feudalen Absolutismus. Ludwig XIV., der Sonnenkönig in Frankreich, baute sich das Prunkschloss von Versailles. „L’état, c’est moi!“ (Der Staat bin ich!) war sein Wahlspruch. Friedrich III., Kurfürst von Brandenburg, herrschte über die ärmste Provinz, die „Streusandbüchse“ des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Das Reich wurde vom Kaiser in Wien regiert, direkt darunter aber
im höchsten Rang führten die Kurfürsten sehr selbständig die Provinzen. Sie waren keine Könige und durften es auch nicht sein. Diese Rangerhöhung gab es erst nach dem Ende des Reichs nach der napoleonischen Eroberung.

Durch Erbfolge kam Brandenburg in den Besitz großer Teile Ostpreußens. Dieses Gebiet lag außerhalb des Heiligen Reichs. In einem Kronkonkordat mit dem Kaiser vereinbarte Friedrich III. seine Rangerhöhung: Er durfte sich danach in Königsberg als Friedrich I. zum König in Preußen, nicht von Preußen, krönen. Um dafür angemessen repräsentieren zu können, ließ er sich die beiden prächtigen Schlösser Berlin und Charlottenburg bauen, als Winter- und Sommerresidenzen. Das junge Königtum bemühte antike Göttertraditionen. Aus dieser Gottesnähe erwuchs das Gottesgnadentum.

Deswegen waren die Schlossfassaden reich geschmückt mit göttlichen Geniengruppen, die ein Wappen mit den Initialen des Königs trugen und ihm so Göttlichkeit verliehen. Symbole antiker Opfertiere, Schädel von Stieren (Bukranien) und Widderköpfe schmückten die Fenster der königlichen Gemächer und Säle. Sie symbolisierten das Gottesopfer am Schloss, um die Götter dem jungen Königtum gegenüber gnädig zu stimmen.

Statuen als Allegorien auf zahlreiche Götter, Halbgötter und die Tugenden auf den Postamenten der Portale ergänzten das Programm.

Schlüters große Kunst wuchs hier zu jubelnder Größe empor!

Die Fama rechts in der Eosander-Kartusche im 1: 3 Modell (Foto: Bildhauer Andreas Hoferick, Berlin)

Merkwürdige Frässpuren im Sandstein geben ein Rätsel auf. Des Rätsels Lösung: Es sind Frässpuren eines Roboters! (Foto: Sven Schubert, Dresden-Hellerau/Wilschdorf)

Auch die Putten der großen Eosander-Kartusche werden nun von der Gipsform (hinten) in Sandstein (vorn) übertragen.

(Alle anderen Fotos: Sven Schubert, Dresden-Hellerau/Wilschdorf)

Der Götterkopf über den verschlungenen Initialen des Königs „FI“ wird mit der klassischen Punktiermethode über ein fein einstellbares Gestänge in den Stein übertragen.

Dieses Fotos zeigt die Position des oben bearbeiteten Putto in der großen Kartusche am Lustgarten. Man erkennt deutlich den Steinschnitt, der das Maß für die einzelnen Natursteine vorgibt.

(Bildhauer Andreas Hoferick, Berlin)

Die einbaufertigen Fenstergewände des Bukranionfensters im ersten Stockwerk des Schlosses mit 12 Experten. Mit dem Begriff Bukranion bezeichnete man den mittig in der Fensterkartusche sichtbaren Stierschädel, eines Opfertiers der Antike. Mit der Anbringung eines solchen Schädels am Haus zeigte man den Göttern, dass man ihnen ein Opfer gebracht hatte, um sie zu besänftigen. Im Barock unterstrich man diese Gottesnähe mit dem stilistisch veränderten, wundervoll gestalteten Kunstwerk.

Das Foto zeigt die gewaltige Dimension dieses Fensters, dass angesichts der riesigen Fassadenflächen des Schlosses dennoch darin harmonisch integriert ist. Die dunkleren Steine sind noch nass von den Wasserkaskaden des Roboters. Nach der Trocknung werden sie so hell wie die anderen Partien auch.

(Foto: Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser)

Bukranion eingebaut…

Das Bukranionfenster in der Schlossruine

… und nach der Sprengung zwar geborgen, aber später doch vernichtet

Schlüters Bukranionfenster im ersten Stockwerk des Schlosses

Berliner_Extrablatt_Ausgabe-83_low_Seite_27_Bild_0003In seiner Formenvielfalt ist die ganze große Kunst des Barock enthalten. Feinst modellierte Gewände integrieren den Stierschädel in die Verdachung, geschmückt mit Lorbeerfestons. Die Detailfotos des Bukranions lassen die Vielfalt der 40 Fenster ahnen: Schlüter schuf einen sehr kräftigen Ausdruck, den Eosander milderte und dem Böhme schließlich ein eher verspielt-elegantes Aussehen gab. Kenntnisreiche Fachleute rieten von der Rekonstruktion ab. Man meinte, heute würde die dafür nötige, künstlerische Qualifikation fehlen.

Wir wagten es dennoch – und das Ergebnis ist überzeugend. So fertigten wir von dem Fenster mehrere, unterschiedliche Prototypen an, um der großen Vielfalt gerecht zu werden. Dadurch erhalten die Schlossfassaden dasselbe lebendige, intensive Aussehen wie früher!

Lorbeerfeston: Wie unter Rauhreif verborgen – die Fräsvorstufe des Roboters

Lorbeerfeston: Individualisierte Feinarbeit des Bildhauers

Die Kunst der Skulptur ist die Metamorphose von toter Materie zu großem Geist

von Wilhelm von Boddien

 

Im Museum von Delphi in Griechenland befindet sich eine hinreißende Statue des Antinous, des schönsten Jünglings der Antike. Freunde und ich standen sprachlos und betroffen vor diesem herrlichen Kunstwerk. Unsere ziemlich robuste Führerin durch das Museum herrschte uns nach einem Moment an, wir sollten uns von dem Jüngling lösen und durch das Fenster auf den Berg schauen, an dem Delphi liegt, den Parnass. Dieser Berg sah so ruppig aus wie manch anderer in Griechenland. Stechpalmen, Ginster, Dornengestrüpp und sonnenverbranntes Gras deckten ihn.

„Dieser Berg ist im Inneren aus weißem Marmor“, hörten wir sie sagen. „In ihm schlummern Tausende solcher Jünglinge von der Schönheit dieses Antinous. Aber erst einmal haben die Götter einem Menschen die Kraft und den Geist geschenkt, einen dieser Jünglinge aus dem Berg zu befreien – und nun steht er in seiner Schönheit vor Ihnen!“

Niemals wieder hörte ich eine ähnlich bewegende Definition über die Kunst der Bildhauerei, eine so wunderbare Beschreibung der Metamorphose der toten, steinernen, kaltweißen Materie zu einem beseelten, großen Geist!

Daran musste ich immer wieder denken, als ich die Steinbrüche in Sachsen und Schlesien besuchte, in denen nun riesige, tonnenschwere Steine gebrochen werden, aus denen die Schlossfassaden herausgearbeitet werden.

Zurzeit von Andreas Schlüter vor über 300 Jahren wurde in mühevoller Handarbeit von den Gesellen der Bauhütten die grobe Kontur der Skulptur herausgearbeitet. Dies war und ist auch heute noch die längste Bearbeitungszeit des Steins auf dem Weg zum Kunstwerk, und man sieht später nichts mehr davon.

Nur durch die enorm gesteigerte Produktivität von CNC-gesteuerten Sägen, Robotern, Entgratungsmetallbürsten und anderen technischen Hilfen bis hin zum Druckluftmeißel, können die großen Mengen an Stein abgetragen werden, die das Kunstwerk verbargen und nun durch die Bearbeitung zu Schutt und Staub zerfallen.

Dann kommt der Steinbildhauer und gibt dem Rohling seine individuelle Note, die ihn dann zu dem großen Kunstwerk macht, über das wir uns später an den Schlossfassaden freuen werden.

Bildhauerische Liebe zum Detail wie vor 300 Jahren

(Foto: Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser)

Bukranien in verschieden Ausführungen, fertig zum Einbau!

(Foto: Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser)

Druckluftunterstütze beidhändige Feinarbeit des Bildhauers

(Foto: Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser)

Die Scharur, das Anbringen einer Riffelung im Stein, ist immer noch reine Handarbeit.

(Foto: Hofman Naturstein, Werbach-Gamburg)

(Foto: Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser)

Die Rekonstruktion des riesigen Eosanderportals mit der Kuppel

Nach den Erweiterungsbauten des Berliner Schlosses durch den Schweden Johann Eosander von Göthe und seine Krönung mit der um 1850 von Stüler und Schadow nach einem Entwurf von Schinkel gebauten Kuppel, wurde die Westfassade des Schlosses zu den Linden hin die eigentliche Schauseite. Das Portal war ein massiver Steinblock, dem Triumphbogen des Septimius Severus auf dem Forum Romanum in Rom nachgebildet, wenn auch deutlich größer als das antike Vorbild. Hinter ihm verbargen sich oberhalb der Torbögen große Zisternen für die Wasserversorgung des Schlosses, denn dieses hatte schon damals in einigen Bereichen fließendes Wasser.

Deswegen gab es in dem Portal nur zwei winzige Fenster, die zudem im Hauptgesims über den Säulen verborgen waren – die nun aber noch im nackten Betonrohbau deutlich zu sehen sind. Im Frühjahr begann auch der Rohbau der historischen Kuppel, wie Sie auf dem rechten Bild sehen können. Möglicherweise stehen schon zum Richtfest Teile der Stahlkonstruktion der eigentlichen Kuppel, zu denen dann der Richtkranz hochgezogen wird.

Die leere Betonfläche des Tragwerks des Portals wird schon bald wieder so aussehen wie früher, es ist in vielen Teilen bereits in Arbeit!

Die großen Kompositkapitelle des Eosanderportals wie auch sein ganzer plastischer Schmuck werden in Pirna gefertigt.

Abakus des Kompositkapitells, rechts erkennt man noch den Steinrohling.

Das Vorbild: ein geborgenes Original

Die erste Trommel der riesigen Kolossalsäulen ist fertig.

Das fertige Unterteil des Kompositkapitells besticht durch seine musterhafte Detailtreue und Schönheit.

Fotos: Sächsische Sandsteinwerke, Pirna

Großes Armaturenrelief hoch über dem linken Portaldurchgang, hier ein rekonstruiertes Detail in Ton modelliert

(Foto: Bildhauer Christian Ortlepp, Berlin)

Warum geben wir uns diese Mühe, kann man das alles nicht auch billiger machen?

Mit den vielen Bildern auf dieser Seite konnten wir Ihnen nur einen kleinen Querschnitt durch die gewaltigen Anstrengungen zeigen, das riesige Schloss in seinem historischen Bild original- und detailgetreu zu recherchieren, zu planen, zu modellieren und schließlich rekonstruieren.

So, wie die abgebildete Musterfassade gegenüber dem Dom nur 0,5 Prozent der Oberfläche von nur drei der Außenfassaden zeigt, bearbeiteten wir ein weitaus größeres, riesiges Material. Damit können wir die kunsthistorisch einst
so berühmte Mitte Berlins authentisch und verantwortungsvoll rehabilitieren.

Wunderbare Gebäude großer Architekten der Berliner Geschichte stehen im Umfeld des Schlosses mit ihrer einzigartigen Architektur und bilden ein Ensemble von Weltrang. Die architektonische Qualität des Zeughauses, zeitgleich mit dem Schloss gebaut, setzte uns einen der Maßstäbe. Um allein ihm gerecht zu werden, ihm seine ursprüngliche Würde zurückzugeben, müssen wir die kostbaren Fassaden des Berliner Schlosses bis ins Detail nachbilden. Wir müssen die individuelle Ausdrucksweise der Steinbildhauer und Steinmetzen von vor 300 Jahren unter der Führung von Andreas Schlüter intensiv nachempfinden.

Ein billiger Abklatsch des alten Schlosses würde die Zerstörung dieses kostbaren Ensembles durch den Krieg und politische Nachkriegswillkür dauerhaft sichtbar machen und für immer besiegeln.

Originalfoto des vernichteten Reliefs…

… und seine bis ins Detail mustergültige Kopie

Rekonstruktion aus dem Nichts: Die Nachschöpfung der südlichen Kartusche mit den Genien und den Initialen König Friedrichs I. (Gips-Positiv des 1:1 Modells)

(Foto: Bildhauer Matthias Körner, Berlin)

Machen wir uns nichts vor:

Das Berliner Schloss war ein einzigartiges Kunstwerk, eine Gesamtskulptur, erdacht und geschaffen von Andreas Schlüter, dem wohl bedeutendsten Architekten und Bildhauer des frühen 18. Jahrhunderts in Deutschland.

Sein Vorbild war der Italiener Michelangelo Buonarrotti, dessen Petersdom in Rom in seiner Gesamtkomposition bis heute erregt, fasziniert und den Betrachter in seiner Schönheit überwältigt. Wie Sie auf den letzten Seiten gesehen haben, stecken das ganze Wissen über Andreas Schlüter, sein Schloss und dessen wunderbare Details als Ergebnis umfangreicher Forschungsarbeit und deren Umsetzung durch begnadete, akribisch arbeitende Bildhauer in den Tonmodellen im Maßstab 1:1.

Die Modelle zerstören sich selbst durch Trocknung des Tons, der schrumpft und reißt. Deswegen fertigte man schon früher immer Abgüsse in Gips an, um sie für die Steinkopie formstabil zu halten. Diese wurden beim nun wieder entstehenden Schloss nach historischem Vorbild häufig nur nach historischen Fotos und berechneten Maßen aus dem Nichts geschaffen, da die Originale durch die Sprengung vernichtet wurden.

Das Eosanderportal vor der Zerstörung mit der südlichen Kartusche. Beschädigt durch Atilleriebeschuss, wurde sie nach dem Krieg mit dem Schloss ohne Überreste weggesprengt.

Die Kunst steckt seit Jahrhunderten im Modell!

Abformung eines Kapitells

Resumé Modellbau: In akribischer Handarbeit entsteht jedes Kunstwerk der Schlossfassaden

Die Negativformen werden von Stukkateuren mit flüssigem Gips gefüllt. So entsteht das Positiv für den Steinbildhauer.

(Fotos: Bildhauer Frank Kösler, Berlin sowie Bildhauer Christian Ortlepp, Berlin)

24 Kommentare zu “Vernichtete Kunstwerke – mustergültig rekonstruiert

  1. Ja, das Eosanderportal ist wunderschön.
    Schön und wert rekonstruiert zuwerden sind aber auch das alte Nationaldenkmal und die beiden Uhrentürmchen!

  2. fotos vom Schloss sende ich gerne zu . MFG! ———- In der Grafik und dem Schwarz weiss Kontrast ist vieles noch besser erkennbar

  3. I envy all those privileged architects, engineers, artists, technicians and craftsmen working for this great, historical project. A real triumph for Germany!

  4. @Admin: Eine Bitte an die Admins der Homepage. Bitte bessert doch noch nach, daß man die einzelnen Fotos auch anklicken und sich in GROß anzeigen lassen kann! Das wurde leider offensichtlich vergessen :-/

  5. Zum Staatsbesuch von Queen Elizabeth gab es ein Portrait ihrer Amtszeit auf VOX. Darin wurde auch der Brand von Windsor Castle thematisiert.
    Bei dem Feuer wurde ein großer Teil des Schlosses zerstört und man stand vor der Entscheidung ob man alles originalgetreu wieder aufbauen oder die Gelegenheit ergreifen sollte, das Schloß zu modernisieren. Dazu wurde von einer Countrylife Gesellschafft o.ä. (also im Grunde ein konservativer Initiator) ein Wettbewerb ins Leben gerufen. Die eingesandten Pläne waren so schlimm (ich kann es mir lebhaft vorstellen), daß die königliche Familie „gar nicht anders konnte“, als originalgetreu zu rekonstruieren.
    Bei uns gilt so etwas ja leider als „rückwärtsgewandt“. Ich wünschte, man hätte auch beim Stadtschloß diesen Mut bewiesen…

  6. Herr von B. wird Ihnen sicher zustimmen; der Verweis auf finanzielle Engpässe wird in diesem Zusammenhang jedoch fallen, wie das Amen in der Kirche. Es ist also klar, daß bei der Frage – im bezug auf die noch fehlenden Elemente – die Gewinnung von Sponsoren die Lösung ist. Ja, das liebe Geld. Es ist da, in Hülle und Fülle, doch leider and er falschen Stelle. :/

  7. wir dürfen uns nicht beirren lassen, von Leuten, die sich selbst so gern als „progressiv“ bezeichnen, und in ihrer akademischen Selbstgefälligkeit ihre persönliche Sichtweise zum allgemein gültigen Maßstab des guten Geschmacks erheben. Ungut wird ein Fehltritt nicht durch die Tat eines geistig Verwirrten, sondern dadurch, daß man diese Verirrung (stillschweigend) akzeptiert! In diesem Sinne: Wir sind mehr den je gefordert!

  8. Es ist schon beruhigend zu wissen, wohin unsere Steuergelder des sogen.Länderfinanzausgleichs verschwinden. Möglicherweise könnte man diesen Protzbau als Luxusasylantenheim nutzen und damit die afrikanisch/orientalische Kolonie in der Mitte Hessens auflösen.

  9. Mustergültig wäre es, wenn man die romantische Fassade wiederherstellte, statt solch einen schrecklichen Betonquader dorthinzusetzen, davon gibt es in Berlin schon Hunderte.

  10. Das Nationaldenkmal wäre ein sehr großer Gewinn, und sei es auch nur, dass die Kolonnaden wiedererrichtet werden. Sie projizieren den Grundriss des Eosanderportals ins Große – eine geniale Idee.

  11. „…Die eingesandten Pläne waren so schlimm…“ – Erinnert mich an 20 Jahre Schloss-Debatte in Berlin. Viele wollten die Spreeinsel modern verunstalten. Im Vergleich zu der Kisten-Moderne, die sich seit fast 100 Jahren nur noch selbst zitiert, sind Schlüters Fassaden schon wieder modern und für viele bestimmt heilsam für ihre Geschichtsneurosen.

  12. Im Vergleich zum italienischen Nationaldenkmal in Rom war das Berliner richtig bescheiden – preußisch halt. Die Moderne antwortet nun mit einer überdimensionierten Salatschüssel. Kein Denkmal, sondern ein Schaukel-Mal. – Dann doch lieber das alte. Denn auch das zweite Kaiserreich ist Teil unseres kulturellen Fundamentes, auch wenn es einigen nicht passt.

  13. Ich finde es fazienierend das man so was manigfalltiges bis ins Detail wieder rekonstruieren kann…RespektU0001f44dU0001f3fb

  14. Gewissen Leuten sollte man keine Aufmerksamkeit schenken, weil die Worte ihrer Rede jeden konstruktiven Ansatz vermissen lässt.

  15. Am besten man lässt das Ganze sein und baut ein Einheitsdenkmal auf dem Platz der Republik. Dieses Ding wird auch von außen schäbig aussehen wie eine Klo-Schüssel, die man nicht täglich pflegt. Regen wird Emissionen an der Außenseite herunterspülen. Wer denkt sich nur so einen „Sch…“ aus?

  16. Man schaue sich nur das Kanzleramt am. Es steht erst wenige Jahre, sieht aber an vielen Ecken schon schäbig aus. Bei einem klassischen Gebäude ist es Patina, bei einem modernen Klotz einfach nur Dreck.

  17. Lieber Herr Bockelmann, vielen Dank für den Hinweis! Wir werden uns schnellstmöglich darum kümmern. Beste Grüße und eine schöne Woche

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